Vier Mastsirenen gibt es bereits in der Stadt Limburg, um die Bevölkerung warnen zu können. Nun empfiehlt der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung, den Auftrag für weitere 21 dieser Mastsirenen vergeben. Damit könnte diese Art des Warnsystems flächendeckend in der gesamten Stadt umgesetzt werden.
Die Sirenen als Warnsysteme der Bevölkerung erleben in Deutschland eine Renaissance. Nach der deutschen Einheit wurden im gesamten Land die Sirenen im großen Stil abgebaut oder die technische Wartung wurde deutlich reduziert, ein Fehler, wie auch die Bundesinnenministerin im vergangenen Jahr einräumte. Für den Zivil- und Bevölkerungsschutz sind sie unverzichtbar. Bei einer Überprüfung der Sirenen in Limburg im Jahr 2018 wurde bereits festgestellt, dass ein Teil von ihnen aufgrund technischer Probleme nicht mehr funktioniert. Nun sollen alle alten Sirenen (22) durch neue ersetzt werden, darüber hinaus kommen drei weitere Sirenen hinzu.
„Im Rahmen der Kontrolle wurde auch wieder deutlich, dass der notwendige freie Zugang zu den Sirenen oftmals nicht besteht, denn sie befinden sich nicht nur auf öffentlichen Gebäuden, sondern auch auf den Dächern von Wohn- und Geschäftshäusern“, schildert der 1. Stadtrat Michael Stanke. Deshalb setzte sich die Überlegung durch, künftig auf Mastsirenen zu setzen, die auf öffentlichem Grund und Boden stehen und jederzeit zugänglich sind. In den Jahren 2020 und 2022 wurden jeweils zwei Mastsirenen aufgestellt, unter anderem an der Schleuse in Limburg.
Nun hat der Magistrat den Auftrag für weitere 21 Mastsirenen vergeben. „Damit wird das System des Warnsystems komplett auf die Stadt ausgeweitet“, so Stanke nach der Auftragsvergabe. Die Stadt muss dafür rund 460.000 Euro investieren. Zwei Unternehmen hatten Angebote abgegeben. Nach Einschätzung des 1. Stadtrats macht es keinen Sinn, den weiteren Ausbau in so kleinen Schritten wie bisher umzusetzen.
Der Stadtverordnetenversammlung liegt nicht nur die Empfehlung des Magistrats vor, den Auftrag zu vergeben, sondern sie hat auch über die Finanzierung zu befinden. 170.000 Euro sollen als überplanmäßige Auszahlung beschlossen werden, ebenso die Übertragung von Restmitteln in Höhe von 295.000 Euro aus dem Haushaltsjahr 2022 in das laufende Jahr.
Zunächst war die Auftragssumme auf 306.000 Euro geschätzt worden. Allerdings lagen die Angebote alle darüber. Das liegt vor allem daran, dass die Lieferung und Montage der Mastsirenen als Gesamtleistung ausgeschrieben wurden, also mit den dazu notwendigen Tiefbauarbeiten. Diese Arbeiten werden in der Regel separat ausgeschrieben. In diesem Fall wurde ein anderes Verfahren gewählt, damit es während der Errichtung der Mastsirenen zu keinen weiteren Ausschreibungen für Tiefbauarbeiten kommt, deren Planung und Ausführung dann zu Verzögerungen führen können.
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