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„Fit fürs Ehrenamt“: Presseberichte sollten informativ und unterhaltsam sein

Der Landkreis und die Kreisvolkshochschule (vhs) Limburg-Weilburg veranstalten seit Jahren gemeinsam die Reihe „Fit fürs Ehrenamt“, die kostenfreie Kurse für ehrenamtlich Engagierte der Region bietet. Einer der nächsten ist „Das Einmaleins der Pressearbeit“ mit Peter Schäfer am Samstag, 25. Juni, 10 bis 16:30 Uhr, im Weilburger Haus der VHS (Limburger Str. 8). Wie der Kursleiter berichtet, ist das Seminar vor allem für Bürgerinnen und Bürger interessant, die die Aufgabe als Pressewartin oder Pressewart eines Vereines oder Verbandes übernommen haben und ein paar gute Tipps gebrauchen können. Es geht darum, wie man mit Medienvertretern umgeht, wie Presseartikel formuliert und passende Bilder dazu gemacht werden. Schäfer möchte seinen Workshop aber nicht nur auf die reine Pressearbeit beschränken, weil das Internet als Informationsquelle von Bürgerinnen und Bürgern eine immer wichtigere Rolle einnimmt. „Medienarbeit ist der zentrale Bereich der Kommunikation und Information“, sagt der Arfurter Journalist. Früher sei ein Schellenmann durch das Dorf gelaufen und habe die Menschen über Neuigkeiten auf dem Laufenden gehalten. In der heutigen Zeit müssten alle verfügbaren Kanäle genutzt werden, um Angebote und Veranstaltungen zu bewerben. Als Verfasser einer Pressemitteilung müsse einem klar sein, wer die eigene Zielgruppe sei, sagt Schäfer. Instagram habe beispielsweise ein jüngeres Publikum als Facebook. „Ohne Pressearbeit kann man als Verein heute nicht mehr bestehen, wenn man nicht nur in der eigenen Suppe schmoren will“, weiß der heimische Journalist. "Tue Gutes und rede darüber" müsse das Motto sein, denkt der Arfurter. Was Peter Schäfer Neulingen als Pressewartin oder Pressewart eines Vereins rät? Sich bei den zuständigen Redakteurinnen und Redakteuren der heimischen Medien mal per Mail oder auch persönlich durch einen Anruf vorzustellen. So bleibe die Pressewartin bzw. der Pressewart der zuständigen Redakteurin oder dem zuständigen Redakteur in positiver Erinnerung und bekomme einen Artikel im Zweifelsfall eher unter. „Aber nicht eine Stunde, nachdem man eine Pressemitteilung rausgeschickt hat, den Journalisten schon wieder anrufen oder anmailen und fragen, ob das Mail angekommen ist. Das nervt die Leute nur“, plaudert Peter Schäfer aus dem „Nähkästchen“. Der heimische Journalist rät auch, Pressemitteilungen schnellstmöglich nach einer Veranstaltung anzufertigen bzw. rechtzeitig auf anstehende Angebote hinzuweisen. „Wenn eine Wochen- oder Monatszeitung einen früheren Redaktionsschluss hat, dann finde ich mit meiner Meldung eventuell keine Berücksichtigung mehr, wenn ich erst ein paar Tage vorher damit komme“, sagt Schäfer. Der Runkeler weist darauf hin, dass ein Bericht immer spannend geschrieben sein sollte. Viele Leserinnen und Leser würden schon nach dem ersten Satz entscheiden, ob sie einen Bericht als interessant empfinden und weiterlesen wollten. Die wichtigsten Informationen sollten immer nach vorne, beispielsweise wenn es bei einer Versammlung einen neuen Vorsitzenden gebe oder jemand beispielsweise für 70-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet worden sei. Nebensächlichkeiten sollten weggelassen werden; ob irgendein Protokoll verlesen oder ob das Essen, der Kuchen gut gewesen sei, interessiere in einem Artikel niemanden. Pressemitteilungen sollten immer spannend formuliert und nicht zu lange sein. Pressewartinnen und Pressewarte sollten auch immer daran denken, dass Redakteurinnen und Redakteure wenig Zeit hätten. Wenn er kurz vor Redaktionsschluss noch Platz für wenige Berichte habe, nehme er in der Regel die Zusendung, die Informationswert hätten und an denen nicht mehr viel verändert werden müsse. Ein attraktives Bild zu einem Artikel erhöhe die Chance deutlich, dass er gedruckt und dann später von den Leserinnen und Lesern auch wahrgenommen werde, so der Arfurter. Er bringe - was Text und Fotos angehe - gute wie weniger gute Beispiele mit, und dann diskutiere er mit den Workshop-Teilnehmerinnen und –Teilnehmern darüber. Es mache beispielsweise keinen Sinn, bei einer Veranstaltung die Gäste von hinten zu fotografieren und den Redner 20 Meter weit weg. „Einfach mutig sein, aufstehen und nach vorne gehen“, so Schäfers Tipp. Zur professionellen Medienarbeit gehöre es auch, die Medienvertreter bei Vereinsveranstaltungen persönlich zu begrüßen, ihnen von sich aus einen guten Platz, ein Getränk und Infomaterial zur Veranstaltung anzubieten. Anmeldungen für den Workshop sind telefonisch möglich unter 06431 91160 oder per E-Mail, mit der Angabe der ehrenamtlichen Tätigkeit, unter info@vhs-limburg-weilburg.de.

Zur Person: Peter Schäfer ist selbst schon seit der eigenen Schulzeit journalistisch tätig. Er war kurz vor seinem Abitur an der Limburger Peter-Paul-Cahensly-Schule Schulsprecher, als er sich bei der Nassauischen Neuen Presse vorstellte und aus Freude am Schreiben als freier Journalist anfing. Der Reiz für Schäfer lag damals auch darin, den vielen Ehrenamtlichen vor Ort - ohne in die in unserer Gesellschaft nichts liefe - über Berichterstattung ein breiteres Forum zu schaffen. Ehrenamtlich kümmert er sich um Presseberichte für die Vereine in seinem Heimatort Arfurt. Zudem ist er seit fast 30 Jahren ehrenamtlicher Moderator vom St. Vincenz-Krankenhaussender Kanal 1. © Landkreis Limburg-Weilburg