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Ausbildung 2025: Zahlen, Trends und Perspektiven in Limburg-Weilburg

. Arbeitsagentur bilanziert Ausbildungsmarkt 2024/2025 in Limburg-Weilburg . Knapp sechzig Prozent der gemeldeten Lehrstellen besetzt . Mit AsAflex unterstützt die Berufsberatung Azubis in jeder Phase der Ausbildung

Die Agentur für Arbeit hat jetzt für den Landkreis Limburg-Weilburg eine Bilanz für das Ausbildungsjahr 2024/2025 gezogen. "Im Agenturbezirk haben wir nahezu 92 Prozent aller Ausbildungssuchenden versorgen können, in Limburg-Weilburg ist das nur in knapp 90 Prozent gelungen, obwohl wir allen Jugendlichen Angebote haben unterbreiten können. Hier sind wir aufgrund der Passung und des damit verbundenen Missmatch in diesem Jahr nicht ganz so erfolgreich gewesen, wie in den Jahren zuvor. Das hat auch etwas damit zu tun, dass wir unsere Dienstleistung verstärkt auch jungen Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf erfolgreich angeboten haben, um diese nicht verloren zu geben, sondern sie über einen ggf. auch längerdauernden Weg der Ausbildungsvorbereitung in eine Ausbildung zu begleiten", skizzierte die Vorsitzende der Geschäftsführung, Petra Kern, die Entwicklung des Ausbildungsmarktes vom 1. Oktober 2024 bis 30. September 2025. Für Unternehmen bleibe es nach wie vor schwierig, ihre Wunschbewerber zu finden.

Zahl der gemeldeten Bewerber rückläufig
Bei den Ausbildungsplatzbewerbern habe man in diesem Jahr einen Rückgang verzeichnen müssen. 1.340 Jugendliche suchten im genannten Zeitraum mit Hilfe der Limburger Arbeitsagentur einen Ausbildungsplatz. Das waren 20 Jugendliche oder 1,5 Prozent weniger, als ein Jahr zuvor. Somit geht das verfügbare Bewerberpotential erneut zurück. Am deutlichsten ist diesem Jahr das Ausbildungsinteresse bei jungen Menschen mit (Fach-)Abitur zurückgegangen. Hier habe man 9,9 Prozent weniger Ausbildungsbewerber gewinnen können, als im Vorjahr. Andererseits konnte die Zahl der Ausbildungssuchenden im Kontext von Fluchtmigration um 50,4 Prozent auf 185 Personen erhöht werden. Ihnen kommt aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmend eine wichtige Rolle am Ausbildungsmarkt zu. Auf Platz eins der Wunschberufe der Jugendlichen aus dem Kreisgebiet standen in diesem Jahr die Kfz.-Mechatroniker/innen, gefolgt von Kaufleuten - Büromanagement, Verkäufer/innen, und medizinischen Fachangestellten.

Erneuter Rückgang gemeldeter Lehrstellen Trotz des weiterhin bestehenden Fachkräftebedarfs und des Ersatzbedarfs, der sich aufgrund der demographischen Entwicklung rasant erhöht, sei die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Berichtsjahr im Vergleich zu 2023/2024 um 216 auf 994 zurückgegangen (-17,9 Prozent). Was angesichts des erheblichen Bedarfs an Fachkräften zunächst widersprüchlich erscheine, begründet Kern so: "In diesem Jahr konnten wir 584 der gemeldeten Stellen besetzten. Dies waren 58,8 Prozent aller uns zur Vermittlung übertragenen Ausbildungskapazitäten. 273 Stellen haben die Betriebe -meist aus Gründen mangelnder Nachfrage auf Bewerberseite- wieder storniert. Aber auch wirtschaftliche Einflüsse und finanzielle Erwägungen führen dazu, dass sich Unternehmen -manchmal auch nur für eine kurze Periode- aus dem Rennen um junge Nachwuchskräfte zurückziehen". 40 der gemeldeten Stellen wurden im Laufe des Berichtsjahres aus anderen Gründen abgemeldet, 80 blieben am Ende der offiziellen Ausbildungsstarts unbesetzt und stehen über den 30. September weiter zur Besetzung an. Die meisten unbesetzten Ausbildungsstellen gibt es noch für Kaufleute im Einzelhandel (8). Vakante Lehrstellen in nennenswertem Umfang stehen auch noch für die Berufe Handelsfachwirt/in, Verkäufer/in und Fleischer/in zur Verfügung.

527 Jugendliche schließen einen Ausbildungsvertrag Im aktuellen Berichtsjahr sind mit Hilfe der Arbeitsagentur 527 Bewerber aus Limburg-Weilburg in Ausbildungsverhältnisse eingemündet, sagte Kern. Das waren 18 weniger als im letzten Ausbildungsjahr (-3,3 Prozent). Die Divergenz zwischen 527 einmündenden Jugendlichen und 584 besetzen Ausbildungsstellen ergibt sich nach Angaben der Arbeitsagentur unter anderem aus der Tatsache, dass auch Jugendliche, die nicht oder nicht mehr bei der Berufsberatung gemeldet waren oder aus benachbarten Agenturbezirken kommen, über andere Kanäle (Jobbörse der Arbeitsagentur) auf die freien Ausbildungsstellen aufmerksam wurden.

Wie es weitergeht
152 Ausbildungsplatzsuchende entschieden sich in diesem Jahr mangels Ausbildungsvertrages für eine Alternative, wie beispielsweise eine weiterführende Schule, ein Studium, einen sozialen Dienst, eine Erwerbstätigkeit oder eine Fördermaßnahme. 505 Bewerber meldeten sich im laufenden Jahr bei der Berufsberatung ab, ohne Gründe dafür mitzuteilen. 153 Ausbildungssuchende blieben zum Stichtag Ende September unversorgt. Die Leiterin der Arbeitsagentur ist zuversichtlich, dass ein Großteil der unversorgten Bewerber und offenen Stellen noch zusammengeführt werden können. "Zusätzlich arbeiten unsere Berufsberaterinnen und Berater gemeinsam mit den jungen Menschen noch weiter an Alternativen", erläutert Kern. Die Berater und Vermittler hätten noch gute Argumente und wirksame Förderinstrumente, um für einen weiteren Ausgleich zu sorgen. Insbesondere mit der Assistierten Ausbildung (AsAflex) könne die Berufsberatung junge Menschen in jeder Phase der Ausbildung durch die Förderung fachtheoretischen Unterrichts oder sozialpädagogischer Begleitung unterstützen. "Und auch die heimischen Unternehmen zeigen sich weit nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn zum 1. August, bzw. 1. September offen für junge Menschen, die noch in diesem Jahr in eine Ausbildung starten wollen. "Auch in der sogenannten Nachvermittlungsphase bis Jahresende ist noch viel in Bewegung", so Kern.

© Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar