Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden, des Hessischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main
Zwei große, unauffällige Holzkisten, gut umwickelt mit Frischhaltefolie, wurden Ende Juni an eine Firmenadresse in Wiesbaden geliefert. Dass sich in den beiden Kisten insgesamt rund 70 Kilogramm Marihuana befinden, wussten die Ermittlerinnen und Ermittler des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main (ZFA) zu diesem Zeitpunkt längst. Wenig später konnten sie in den Räumlichkeiten der besagten Firma zwei mutmaßliche Drogendealer festnehmen und weitere 30 Kilogramm Marihuana sicherstellen. Ende vergangener Woche gelang dann der große Coup: In einer Lagerhalle in Bischofsheim konnten rund 320 Kilogramm Haschisch und knapp 540 Kilogramm Marihuana sichergestellt werden. Ein Großteil der Drogen war unter Paletten voller Zitronen versteckt. Drei weitere Männer konnten festgenommen werden.
Drogenpakete auf dem Weg nach Wiesbaden
Den Einsätzen waren umfangreiche Ermittlungen im Auftrag der Wiesbadener Staatsanwaltschaft vorangegangen. Bereits Ende Juni hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen (GER Hessen) des HLKA und des ZFA von ihren Kolleginnen und Kollegen aus Stuttgart einen Hinweis bekommen, in einer ortsansässigen Spedition war eine dort gelagerte Sendung sichergestellt worden. Darin: rund 30 Kilogramm Marihuana. Das Paket sollte mittels des Speditionsunternehmens an eine Firmenanschrift in Wiesbaden geliefert werden. Zudem erlangten die Ermittlerinnen und Ermittler Kenntnis über ein weiteres Paket mit derselben Lieferadresse, in dem sich 40 Kilogramm Marihuana befanden. Wenige Tage später konnten im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen an besagter Firmenanschrift nochmals 30 Kilogramm, also in Summe 100 Kilogramm Marihuana, und eine größere Summe Bargeld sichergestellt werden. Zudem wurden vor Ort zwei Männer festgenommen.
Die beiden Beschuldigten im Alter von 49 und 57 Jahren wurden dem Haftrichter beim Amtsgericht Wiesbaden vorgeführt und befinden sich aktuell wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz in Untersuchungshaft. Eine weitere mutmaßlich tatbeteiligte Frau im Alter von 25 Jahren wurde nach ihrer Festnahme gegen Auflagen wieder entlassen.
Obstkisten voller Drogen
Durch weitere Ermittlungen gelang Ende vergangener Woche dann der eingangs geschilderte massive Schlag gegen den organisierten Rauschgifthandel: Drei Beschuldigte im Alter von 27, 43 und 59 Jahren wurden beim Entladen eines LKW-Auflegers in einer Lagerhalle in Bischofsheim festgenommen. Im Fahrzeug:
Zitrusfrüchte. Die 24 Paletten voller Zitronen wurden durchsucht, in den Obstkisten versteckt fanden die Ermittlerinnen und Ermittler rund 300 Kilogramm Haschisch und rund 140 Kilogramm Marihuana. Bei der anschließenden Durchsuchung der Lagerhalle konnten nochmals rund 15 Kilogramm Marihuana und ein Blaulicht sichergestellt werden. In einem in der Halle abgestellten Kleintransporter waren zudem 250 Kilogramm Marihuana in Umzugskartons gelagert.
Umfangreicher Abtransport der Drogen
Damit nicht genug: In den angrenzenden Büroräumen der Lagerhalle wurden in Taschen und Umzugskartons nochmals über 130 Kilogramm Marihuana und 20 Kilogramm Haschisch aufgefunden. Die Ermittlerinnen und Ermittler beschlagnahmten zudem einen hochwertigen Audi A8, der dem Firmeninhaber zuzurechnen ist. In einem Leasing-Fahrzeug der mutmaßlichen Drogendealer konnte zudem die Kutte eines
Motorrad- und Rockerclubs aufgefunden werden.
Insgesamt wurden bei der Tätergruppierung rund eine Tonne Drogen sichergestellt, davon der Großteil in Bischofsheim. Entsprechend benötigten die Ermittlerinnen und Ermittler gleich mehrere Fahrzeuge zum Abtransport.
Ein weiterer Verdächtiger, der sich kurz vor dem Polizeieinsatz auf dem Gelände der Lagerhalle in Bischofsheim aufgehalten hatte, konnte im Nachgang der Maßnahme ausfindig gemacht werden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden gefälschte Ausweise und Führerscheine sichergestellt. Der 28-Jährige blieb auf freiem Fuß, entgegen der in Bischofsheim festgenommenen mutmaßlichen Drogendealer, die dem Haftrichter vorgeführt wurden und sich derzeit in Untersuchungshaft befinden.
Zusatzinformation Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift:
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen wurde im Jahr 2012 als Zusammenschluss von Ermittlerinnen und Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der hessenweiten und grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Als Expertendienststelle führt die GER Hessen besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte.
Rückfragen bitte an:
Hessisches Landeskriminalamt