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Limburg: Countdown für die neue Dombibliothek

Die Raumstrukturen sind deutlich abzulesen, in den Wänden zeigen sich noch einige Öffnungen für Steckdosen und Lichtschalter, die Lampen in den Decken leuchten und der Boden ist verlegt und durch eine Lage Pappe vor Beschädigung geschützt. Nicht mehr lange und alles ist fertig im künftigen Kulturzentrum der Stadt Limburg und dem ehemaligen Schuhhaus Lanz. Am 12. August ist die Übergabe der Räume an die Stadt, am 13./14. September öffnen dort die Dombibliothek und die Limburger Ehrenamtsagentur (LEA), zudem beherbergt das Kulturzentrum die Citymanagerin und die Kulturvereinigung.

Am 10. August geht die Dombibliothek noch an ihrem jetzigen Standort in der Frankfurter Straße in die Sommerpause. Damit endet das Kapitel der Einrichtung an diesem Standort, denn die Pause wird zum Umzug genutzt. „Hier ist nichts mehr wiederzuerkennen“, musste auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn bei einem Baustellenbesuch am neuen Standort einräumen. Nur wenige Elemente der Gebäude haben es in die Zukunft geschafft. Die Außenhülle natürlich, aber drinnen ist fast alles komplett neu.

„Wir haben den Gebäudekomplex komplett grundsaniert. Was geblieben ist, das sind die tragenden Wände und Decken und die Treppenanlagen, wobei der Auftritt auch erneuert wurde. Die ganze Haustechnik ist neu. Vom Aufzug haben wir den Standort übernommen. Doch da der alte Aufzug zu klein war, ist auch er selbstverständlich neu“, umreißt Gebäudeeigentümer und Investor Marcel Kremer das Projekt. Gerade der barrierefreie Zugang sowie die barrierefreien Wege innerhalb des Hauses sind nach seinen Angaben Herausforderungen gewesen, die aufgrund der vorhandenen Bausubstanz nicht einfach umzusetzen waren.

Nach Angaben von Michael Bogedan, der für das Büro Kramm die Arbeiten leitet, setzt sich der Gebäudekomplex mindestens aus zwei, vermutlich jedoch aus drei verschiedenen Gebäuden zusammen. Gesichert ist der Fachwerkbau zur Plötze und das moderne Gebäude zur Grabenstraße, vermutlich gibt es noch Reste eines dritten Gebäudes am Übergang.

„Spannend“, umschreibt Kremer die Aufgabe, in den Komplex eine moderne Bibliothek mit Büros unterschiedlicher Nutzern unterzubringen. Die Fassade wird sich dabei kaum verändern, natürlich gibt es überall neue Fenster und im ersten Stock zusätzlich auch Jalousien. Innen ist fast alles neu, was auch an geänderten Anforderungen liegt. Die Einrichtung bietet künftig moderne Medientechnik, die vor allem auch in einem Veranstaltungsraum im ersten Stock genutzt werden soll. Und das Gebäude ist, wie fast alle anderen Einrichtungen, an das städtische Glasfasernetz angeschlossen.

Nach Angaben von Dr. Anna Vössing, Leiterin des Städtischen Kulturamts, zum dem die Dombibliothek gehört, erfährt dieser Raum eine Doppelnutzung, denn in der Bibliothek dient er auch als Lernbereich. Bei Veranstaltungen ist er durch eine Faltwand komplett abtrennbar. Im ersten Stock werden sich zudem das Büro der Citymanagerin und der Kulturvereinigung sowie der Bibliothek befinden, im Erdgeschoss wird die LEA (Limburger Ehrenamtsagentur) ihr Domizil erhalten, das über einen separaten Eingang erreicht wird.

„Das wird ein Ausrufezeichen für die Innenstadt“, davon zeigt sich der Bürgermeister überzeugt. Zu Fuß und mit dem Rad ist die Einrichtung sehr gut erreichbar, Parkhäuser für Autos gibt es im engen Umkreis von 300 Metern gleich mehrere.

Nach Angaben der Leiterin der Dombibliothek, Silvia Kremer, warten schon viele Nutzerinnen und Nutzer neugierig und gespannt auf den Umzug, Mehr Platz, besser voneinander getrennte Bereiche und auch die Möglichkeit, sich in der Bibliothek selbst mal länger lesend oder auch suchend aufzuhalten, sind für Silvia Kremer deutliche Zugewinne, die allen zugutekommen, die das Angebot der Dombibliothek nutzen. Der Mietvertrag zwischen der Stadt und dem Eigentümer läuft über die Dauer von 20 Jahren.

Die Dombibliothek als Limburger Stadtbibliothek nutzt in dem Gebäude drei Etagen, den Keller, das Erdgeschoss und den ersten Stock, hinzu kommen noch Büroräume für die Citymanagerin, die Kulturvereinigung und die LEA. Im Gebäude gibt es nach Angaben von Marcel Kremer in Zukunft noch verschiedene kleine Wohnungen und auch der frühere Besitzer bleibt in dem Gebäude. „Er hat in der Umbauphase doch einiges aushalten müssen, auch wenn er für vier Monate seinen Wohnsitz verlegen musste“, zeigt sich Kremer dankbar für dessen Geduld und Nachsicht.

Da der Komplex nicht weit entfernt ist vom Blockheizkraftwerk, das auch das Rathaus der Stadt, die Stadthalle sowie die Volksbank und das an den Landkreis verkaufte „neue“ Rathaus mit Wärme versorgt, ist auch eine Versorgung des künftigen Kulturzentrums beziehungsweise des kompletten Hauses vorgesehen. Das wäre dann noch ein weiteres Ausrufezeichen. © Stadt Limburg