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Der LahnStar kommt gut an und feiert Geburtstag

Seit einem Jahr dreht der LahnStar seine Runden in Limburg. Er verbindet als Bestandteil der Stadtlinie die Stadtteile miteinander und natürlich mit der Innenstadt. Der LahnStar setzt auf E-Antrieb und ist daher emissionsfrei unterwegs und, das ist besonders wichtig, hat bisher über 31.000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht. Nicht stur nach Fahrplan und auf vorgeschriebener Linienführung, sondern zeitlich ganz nach dem Wunsch der Fahrgäste und für Start und Ziel eine Auswahl von über 200 Haltestellen nutzend.

„Einwandfrei, bisher habe ich nie Probleme gehabt, alles hat super funktioniert“, sagt Sabine Gasser, die den LahnStar regelmäßig für die Fahrt von der Arbeit nach Hause nutzt. Sie ist zwischen Diezer Straße und Industriestraße unterwegs und arbeitet im Schichtdienst. Hubert Engel ist auf ein besonderes LahnStar-Fahrzeug angewiesen, damit er mit seinem Rollstuhl sicher unterwegs ist. „Sehr freundliches und zuvorkommendes Personal und mit der App eine unproblematische Art, den LahnStar zu bestellen“, sagt der Ahlbacher, der zwei Mal in der Woche auf das Angebot der Stadtlinie zurückgreift.

„Es ist doch toll, wenn ein neues Angebot gut bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt und genutzt wird“, sagt Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke, der in seiner Funktion zugleich auch Betriebsleiter der Stadtlinie ist, die den LahnStar täglich auf die Straßen schickt. Die überaus gute Nutzung des On-Demand-Angebots (auf Abruf) ist nach seiner Einschätzung keineswegs ein Selbstläufer, sondern das Ergebnis einer überzeugenden Ergänzung zum bisherigen Angebot der Stadtlinie. Denn der LahnStar hält sich bei seinen Fahrten nicht an vorgegebene Linien und auch nicht an starre Abfahrts- und Ankunftszeiten, er ist flexibel unterwegs und fährt dann, wenn es seine Kunden wünschen.

Nicht nur die Limburger Bürgerinnen und Bürger hat der LahnStar überzeugt: Unter dem Dach des Rhein-Main-Verkehrsverbunds ist die Stadtlinie Limburg Bestandteil des größten On-Demand-Projekts in Deutschland und damit auch preisgekrönt. „Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat das RMV-On-Demand-Projekt jüngst mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2022 ausgezeichnet“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

„Wir gratulieren daher dem LahnStar gleich zweimal – einmal zum Geburtstag und einmal zu seiner hervorragenden ersten Bilanz. Tolle Ergebnisse wie diese tragen zum Erfolg des gesamten Projektes teil und sorgen darüber hinaus dafür, dass immer mehr Kommunen, Kreise und Verantwortliche zusätzliche On-Demand-Angebote starten wollen. Angebote wie der LahnStar zeigen anschaulich, dass die Shuttles den klassischen ÖPNV ideal ergänzen und bei Bürgerinnen und Bürgern gut ankommen.“

Der Erfolg des Projekts fußt auf verschiedenen Säulen, eine wichtige stellt dabei die Bahn-Tochter ioki, die für das Buchungs- und Fahrsystem zuständig ist. Hier hat es auch deutliche Verbesserungen gegeben, denn mit dem Verkehr auf Abruf ist der ÖNPV in eine neue Liga der Flexibilität eingetreten, technische Lösungen dafür mussten erst entwickelt werden. „Der Lahnstar ist ein echtes Erfolgsprojekt, herzlichen Glückwunsch! Er zeigt, wie ein Anrufsammeltaxi und der ÖPNV mit unserer ioki On-Demand-Software erfolgreich digitalisiert werden kann“, sagt Geschäftsführer Dr. Michael Barillère-Scholz. Bürgerinnen und Bürger könnten so auf das Auto verzichten und bequem auf den neuen Service im Nahverkehr umsteigen - die App zeige einfach und flexibel, wie es geht. „Zusammen mit der Stadt, dem RMV und den Projektverantwortlichen entwickeln wir die Technologie stetig weiter, damit zukünftig noch mehr Menschen in der Region von dem innovativen Verkehr profitieren“, so Barillère-Scholz.

„Wir sind durchaus stolz drauf, dass es uns gelungen ist, das Angebot des Anrufsammeltaxis nahtlos in den LahnStar zu überführen“, macht Hicham Azzou als Abteilungsleiter der Stadtlinie deutlich. Die LahnStar-Flotte besteht aus fünf Fahrzeugen, wobei eines davon so ausgebaut ist, dass es von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen genutzt werden kann. „Auch wir haben in den ersten Monaten dazugelernt und unser Angebot angepasst“, so Azzou. So ist unter anderem die Innenstadt mit dem LahnStar am Wochenende nun auch tagsüber erreichbar, normalerweise ist die zentrale Innenstadt aufgrund des dort bestehenden Angebots der Stadtlinie für den LahnStar während der Tagesszeit bis 19 Uhr tabu. Mit Diez-Ost und der Straße „Im Wingert“ in Lindenholzhausen sind noch weitere Haltestellen hinzugekommen und die 19-Uhr-Zone der Innenstadt ist räumlich angepasst worden.

„Nicht nur vom Verkehrssystem hat die Stadtlinie Neuland betreten, zum ersten Mal in ihrer Geschichte nimmt sie die umliegenden Stadtteile in ihr Bediengebiet auf, bisher war das auf die Kernstadt Limburg begrenzt“, macht Stanke auf wichtige Neuerungen in Verbindung mit dem LahnStar deutlich. Ohne Förderung geht das natürlich nicht. Im ersten Jahr kam die finanzielle Unterstützung durch den Bund, nun steht das Land noch zwei Jahre finanziell zur Seite. Auch die Anschaffung der Fahrzeuge ist gefördert worden.

Stanke schaut als Betriebsleiter der Stadtlinie durchaus optimistisch in die Zukunft, denn das Angebot ist auch in den Nachbarkommunen von Limburg auf Interesse gestoßen. „Wir sind ganz optimistisch, uns mit weiteren Kommunen in der Nachbarschaft auf eine Erweiterung des Bediengebiets zu verständigen, so dass auch die dortigen Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen können“, so Stanke.

Verbesserungspotential ist dennoch auch in den Limburger Stadtgrenzen vorhanden. Das Verhältnis zwischen Fahrten und Fahrgästen gilt es nach Angaben von Hicham Azzou noch zu verbessern. „Hier sehen wir noch Spielraum nach oben“, sagt er während einer kleinen Feier aus Anlass des ersten Geburtstags. Das System baut darauf, auf der Fahrt zum Zielort eines Fahrgastes noch andere Fahrgäste mitzunehmen, deren Ziel ebenfalls auf der Fahrt erreicht wird oder im Anschluss angefahren wird. „Pooling“ nennt sich die Bündelung von Fahrten.

„Wir gratulieren dem LahnStar zum ersten Geburtstag und freuen uns, dass wir von Beginn an Teil dieses erfolgreichen Projektes sein durften“, sagt Gert Vieweg als Geschäftsführer der EVL. Die Energieversorgung Limburg ist von Anfang an mit dabei und versorgt die E-Fahrzeuge mit Strom und hat die bestehende Ladeinfrastruktur aufgebaut.

„Wir freuen uns, an einem so zukunftsweisenden Projekt mitzuarbeiten“, sagt auch Axel Schmitt, der mit seinem Unternehmen im Auftrag der Stadtlinie die Fahrten ausführt. „Mit diesem Projekt ist ein neues Zeitalter im ÖPNV und der Personenbeförderung in Limburg eingeläutet worden. Der Lahnstar wird die Zukunft des ÖPNV in der Region nachhaltig verändern und die Akzeptanz der Bevölkerung für den ÖPNV sicherlich stark erhöhen!“, davon ist Axel Schmitt überzeugt. © Stadt Limburg