"Sehr geehrte Radfahrfreunde im Kreis,
im Kreis passiert im Straßenbau aktuell Einiges - lasst uns dafür einsetzen das es auch dem Radverkehr dient!
In Hadamar soll z.B. die Mainzer Landstraße grundhaft saniert werden. Dazu gibt es Planungen, die Hessen mobil auch bereits vorgestellt hat. Der Skandal ist: Es sind keine Radwege an dieser Straße geplant! Und das, obwohl im Radverkehrskonzept des Kreises dringend eine alltagstaugliche, leistungsfähige und schnelle Radwegverbindung von Hadamar über Elz nach Limburg gefordert ist.
Wir haben daher an die Vorsitzenden der Fraktionen im Hadamarer Stadtparlament, die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, den Bürgermeister von Hadamar und an Hessen mobil folgenden Brief geschrieben:
Eine Jahrhundert-Chance zur Förderung des Alltags-Radverkehrs in Hadamar und im Kreis Limburg-Weilburg wird vertan, würde die anstehende Sanierung der Mainzer Landstraße in Hadamar ohne einen Radweg realiert werden. Verantwortlich hierfür ist vor allem Hessen Mobil, aber auch die Stadt Hadamar.
Ein Radweg an der Landesstraße 3462 in der Ortsdurchfahrt Niederhadamar im Zuge der anstehenden Sanierung wäre ein richtungsweisender Start der Umsetzung der Empfehlungen aus dem Radverkehrskonzept des Kreises, in welchem eine Raddirektverbindung Hadamar-Elz-Limburg für den Alltagsradverkehr unter Anbindung der Versorgungseinrichtungen wie Schulen, Läden oder Betrieben als wichtiger Beitrag zur Radverkehrsförderung mit hoher Priorität empfohlen und vom Kreistag auch beschlossen wurde.
Offensichtlich sehen allerdings weder Hessen Mobil noch die weiteren an der Entscheidung Beteiligten einen Bedarf hierfür. Was leicht erklärbar ist, wenn in den vorbereitenden Untersuchungen eine Zählung des Radverkehrs schon ausgeklammert wird. Wie können Ordnungsbehörden, deren oberstes Anliegen doch der sichere Verkehr - auch des Radverkehrs - sein sollte, diesen Teil der Mobilität komplett negieren?
Der Planungsgrundsatz „Angebot schafft Nachfrage“ scheint in Sachen Radverkehr kein Thema zu sein. Die dringend notwendige Verkehrswende ist so nicht zu schaffen.
Wie steht die Stadt Hadamar dazu? Hat sie sich wirklich mit Nachdruck für einen Radweg an der Mainzer Landstraße eingesetzt? Wäre es nicht wichtig, ihren Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, die zahlreichen Versorgungseinrichtungen an dieser Straße auch sicher mit dem Fahrrad zu erreichen?
Auch die finanzielle Belastung der Stadt, aber auch und vor allem der betroffenen Anlieger könnte durch die Erweiterung der Straßenverkehrsfläche durch beidseitige Radwege interessant sein. Zahlt die Straße einschließlich Radwege, nicht das Land? Die nach den aktuellen Planungen äußerst großzügig bemessenen Nebenanlagen jedenfalls gehen zu Lasten der Stadt und der Anlieger.
Die Entscheidung, die heute getroffen wird, wirkt voraussichtlich eine sehr lange Zeit und wird die zukünftige Mobilität im Kreis entscheidend beeinflussen.
Die Vorstellung, dass wider besseren Wissens und Erkenntnissen von Verkehrsplanung und -gestaltung im Kreis Limburg eine grundhafte Straßensanierung größeren Ausmaßes in einer Art gestaltet wird, die eher an den Straßenbau des letzten Jahrhunderts erinnert, ist nicht nur für den ADFC Limburg-Weilburg unerträglich.
Gibt es keinen Radweg an dieser Straße, kann ein sicheres Radfahren an dieser Straße nicht bzw. nur unter einer signifikanten Geschwindigkeitsbegrenzung stattfinden. Ein ökologisch sinnvolles und gesundes Verkehrsmittel würde somit faktisch ausgeschlossen.
Ein solcher Rollback in der Verkehrspolitik löst die Herausforderungen der heutigen und zukünftigen Mobilität nicht.
Wir vertrauen in die Verantwortlichkeit, den Sachverstand und politischen Weitblick der politischen Protagonisten, die rückwärtsgewandte Entscheidung zu korrigieren und ein zukunftsweisendes Signal zu setzen.
Um unserer Forderung nach einem Radweg an der Mainzer Landstraße in Niederhadamar Nachdruck zu verleihen, wollen wir am
26.10.2024 um 11.00 Uhr am Bahnhof Limburg
eine Radtour nach Hadamar über die Alltagswege - also die Straße - starten. Es ist ganz bewusst eine Radtour, damit wir darauf aufmerksam machen, das Radfahren auch im Kreis Limburg-Weilburg alltäglichen Zwecken dient.
Das Fahrrad ist auch "auf dem Land" ein alltagstaugliches Verkehrsmittel und wird auch als solches genutzt. Das werden wir zeigen!
Ich bitte euch daher und lade euch ganz herzlich ein diese kleine "Radtour" zu bereichern mit eurer Teilnahme.
Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung des Alltagsradelns im Kreis.
Sollten Sie Fragen und/oder Anregungen zu diesem oder weiteren das Radfahren oder Radfahrende betreffende Themen habe, zögern Sie nicht mich zu kontaktieren.
Mit radelndem Gruß
Oliver Moschner-Schweder
Vorsitzender adfc Limburg-Weilburg"
© Oliver Moschner-Schweder