Wiesbaden / Darmstadt (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Darmstadt und des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA)
Vor knapp 37 Jahren wurde die damals 15-jährige Schülerin Jutta Hilde Hoffmann nach einem Freibadbesuch in Lindenfels ermordet. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das HLKA legen den Fall nicht zu den Akten, sondern ergreifen alle Möglichkeiten, um den oder die Mörder zu finden.
An einem Sonntag, den 29. Juni 1986, verbrachte die junge Frau im Freibad in Lindenfels ihren Nachmittag mit Freunden. Sie verhielt sich wie immer und wirkte auf keinen der Freunde anders, als sonst. Gegen 17.30 Uhr verabschiedete sich Jutta Hoffmann, verließ das Schwimmbad und machte sich gegen 17.45 Uhr zu Fuß allein auf den Weg nach Hause. Daraufhin verschwand sie spurlos, bis gut anderthalb Jahre später, am 10. Februar 1988, ihr skelettierter Leichnam in einem Waldstück in Lindenfels aufgefunden wurde. Bis heute ist die Tat ungeklärt.
Bei dem 29. Juni 1986 handelt es sich um den Tag, an dem das Finale der Fußballweltmeisterschaft in Mexiko zwischen Deutschland und Argentinien stattfand. Dieses wurde um 20 Uhr deutscher Zeit im Fernsehen gezeigt.
An diesem Tag endete gegen Nachmittag auch ein Jugendzeltlager der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Odenwald, welches sich in der Nähe des Freibads in Lindenfels befand.
Am Abend vor der Tat fand in Eulsbach - einem Nachbarort von Lindenfels - ein großes Feuerwehrfest statt, das auch Jutta besuchte. Die 15-jährige Jutta Hoffmann war damals etwa 175 cm groß, schlank und hatte kurze, mittelblonde Haare.
Zur Tatzeit trug sie die nachfolgenden Kleidungsstücke beziehungsweise hatte folgende Gegenstände bei sich:
- Mittelblaues Stoffkleid aus Baumwolle mit kurzen Ärmeln und
gelben Ärmelbündchen
- Über dem Kleid befand sich ein gelber Kunstledergürtel
- Geflochtene weiße Halbschuhe (konnten nicht aufgefunden werden)
- Einen weißen Bikini mit rosafarbenen Punkten
- Graublaue Adidas Sporttasche mit Tragegriffen (konnte nicht
aufgefunden werden); darin befanden sich ein schwarzer
Badeanzug, ein graues Schlüsselmäppchen mit drei Schlüsseln, ein
Badetuch mit Hollandmotiv und kleinen Häuschen, ein
Coco-Sonnenöl, eine Bademütze, eine Haarbürste, eine Limoflasche
Fragen im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt:
1.Wer kann Angaben zu einer männlichen Person machen, die sich am 29. Juni 1986 im Ort Lindenfels im Odenwald, im Schwimmbad Lindenfels oder dem benachbarten Campingplatz in Schlierbach aufgehalten hat?
Merkmale des mutmaßlichen Täters: gewaltbereit, Rechtshänder, bei der Tat Mitte 20, demnach heute ca. 60 Jahre alt, hellhäutig, damals blonde Haare, blaue Augen, ortskundig im südhessischen Raum.
2. Wer kann Angaben zu den fehlenden Gegenständen machen evtl. auch im Zusammenhang mit der genannten Persönlichkeitsmerkmale?
3. Wer kann Angaben zu Veranstaltungen in Lindenfels in Bezug auf das WM-Endspiel machen?
4. Sind Personen, auf die die Beschreibung zutrifft, nicht zum Schauen des Fußballspiels erschienen oder verspätet erschienen? Waren diese Personen in irgendeiner Art und Weise auffällig (Verhalten / Aussehen / Verletzungen)?
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung der/des Täter/s führen, wurde durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt eine Summe in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt.
Der Fall wurde am Mittwoch, 22. März 2023, in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst ausgestrahlt. Aktuell ist ein Hinweistelefon unter 0611/83-838383 eingerichtet.
Darüber hinaus werden rund um die Uhr alle Informationen und Hinweise unter
0611/83-8300 entgegengenommen. Ebenso kann das Hinweisformular (auch anonym) https://he.hinweisportal.de/CC-Hofmann genutzt werden.
Fahndungslink zur Webseite www.polizei.hessen.de
Rückfragen bitte an:
Hessisches Landeskriminalamt