Die Interkulturelle Woche 2025 im Landkreis Limburg-Weilburg bot auch in diesem Jahr ein buntes und vielfältiges Programm, das Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zusammenbrachte und den Dialog förderte. Die jährlich stattfindende Aktionswoche feierte in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und stand unter dem Motto „Dafür“. Gefüllt wurde der Aktionszeitraum mit zahlreichen Veranstaltungen von Organisationen, Wohlfahrtsverbänden, Religionsgemeinschaften, Vereinen und Kommunen. Der Landkreis selbst beteiligte sich mit insgesamt drei Veranstaltungen:
In Kooperation mit der Stadt Limburg wurde der Dokumentarfilm „Wir sind jetzt hier“ im Kreissozialamt gezeigt. Der Film erzählt die Geschichten von sieben jungen Männern, die 2015 nach Deutschland kamen und von ihren Erfahrungen, Hoffnungen und Herausforderungen berichten. Im anschließenden Filmgespräch hatten die Besucher die Möglichkeit, direkt mit dem Filmemacher sowie einem der Protagonisten ins Gespräch zu kommen. Die Diskussion war geprägt von Offenheit und gegenseitigem Interesse und bot Raum für Fragen und Austausch. Vor allem die Authentizität der Erzählungen bewegte und inspirierte viele der Zuschauer.
Ein weiterer spannender Programmpunkt war der Workshop zu „Cultural Awareness“ für Ehrenamtliche, welcher in Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe der „OMAS GEGEN RECHTS“ stattfand. Unter fachkundiger Anleitung erhielten die Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in interkulturelle Kommunikation, Sensibilisierung für unterschiedliche kulturelle Prägungen und Strategien für eine gelingende Zusammenarbeit. Ziel des Workshops war es, die interkulturellen Kompetenzen der ehrenamtlich Engagierten zu stärken und so ihr Wirken in der Integrationsarbeit nachhaltig zu unterstützen.
Des Weiteren referierte unter dem Titel „Tee mit dem Teufel - 40 Jahre Erfahrungen am Hindukusch“ der ehemalige Bundeswehrarzt, Politologe und Entwicklungshelfer Dr. Reinhard Erös in einem Vortrag zum Thema Afghanistan. Er gilt als umfassender Kenner des Landes und hat zusammen mit seiner Familie 2002 die humanitäre Initiative „Kinderhilfe Afghanistan“ gegründet, mit der er sich vor Ort engagiert und Schulen und medizinische Krankenstationen in Afghanistan aufbaut. Aus seinem Vortrag wurde ersichtlich, dass Afghanistan kein homogenes Land ist, sondern in seiner Vielfalt eher dem Europa gleicht: 30 verschiedene Völker leben dort, deren Kultur und Sprachen dem Westen jedoch weitgehend unbekannt sind. Dr. Erös ging auf die jüngste Geschichte des Landes ein und schilderte viel von seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Land, das fast seit fünfzig Jahren vom Krieg betroffen ist. Trotz unterschiedlicher Meinungen der Gäste über das Vorgetragene herrschte jedoch Einigkeit darüber, dass die Menschen in Afghanistan ehrliche Hilfsabsichten, Zugang zur Bildung und klare Zukunftsperspektiven benötigen. © Landkreis Limburg-Weilburg