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Limburg-Weilburg: Lohnabstand zwischen Männern und Frauen etwas gesunken

• Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht Entgeltstatistik 2024

• Der mittlere Verdienst in Limburg-Weilburg beträgt 3.742 Euro brutto

• ‚Gender-Pay-Gap‘ sinkt auf monatlich 323 Euro monatlich

• Fast jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte arbeitet im unteren Entgeltbereich

Dass es auf regionaler Ebene und branchespezifisch deutliche Einkommensunterschiede gibt, zeigt jetzt eine Veröffentlichung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Wie die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar berichtet, werden in dem vorliegenden Zahlenwerk die mittleren Bruttoeinkünfte (Medianeinkommen) mit Stichtag 31. Dezember 2024 nach Regionen, Personenmerkmalen und Branchen ausgewiesen. Maßgeblich ist dabei der Beschäftigungsort.

Beim Vergleich der Einkünfte von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende) belegt Hessen mit einem mittleren Einkommen von 4.325 Euro den dritten Platz. Höhere Einkünfte erwirtschaften Arbeitnehmer nur in Hamburg und Baden-Württemberg. Bundesweit liegt der Mittelwert bei 4.013 Euro. Gegenüber dem Jahr 2023 sind die Löhne und Gehälter damit im Mittel um 217 Euro gestiegen. Im Landkreis Limburg-Weilburg zahlten die Unternehmen im letzten Jahr an ihre vollzeitbeschäftigten Mitarbeitenden im Mittel 3.742 Euro monatlich. Damit lag der Monatslohn im Schnitt 221 Euro höher als 2023. Hessischer Spitzenreiter bei den Einkünften ist Frankfurt (5.202). Mit monatlich 3.549 Euro ist der Werra-Meißner-Kreis hessenweit der Landkreis mit dem geringsten mittleren Einkommen.

 

Gender-Pay-Gap liegt jetzt bei 323 Euro monatlich

Geschlechtsspezifisch traten auch in Limburg-Weilburg unter den Vollzeitbeschäftigten Unterschiede auf. Männer verdienten 3.830 Euro und somit 323 Euro mehr als vollzeitbeschäftigte Frauen (3.507 Euro). Damit hat sich die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern um 38 Euro verringert Die Veröffentlichung unterscheidet zudem nach Nationalitäten (Deutsche: 3.888 Euro, Ausländer: 2.912 Euro), Altersstrukturen und Qualifikationsniveaus. Demnach lag das mittlere Einkommen für ungelernte Arbeitskräfte in der Region bei 2.817 Euro. Arbeitnehmer mit Berufsabschluss brachten 3.748 Euro mit nach Hause, Akademiker 5.569 Euro.

In der Differenzierung nach Branchen wurden in Limburg-Weilburg in der Finanz- und Versicherungsbranche (4.772 Euro), im Informations- und Kommunikationssektor (4.721 Euro) und bei Kunst und Unterhaltung (4.542 Euro) die höchsten Medianeinkommen erzielt. Am unteren Ende der Einkommensskala fanden sich, die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu denen beispielsweise Reisebüros, Wach-, Sicherheits- und Hausmeisterdienste gehören (2.717 Euro), das Gastgewerbe (2.563 Euro) und die Arbeitnehmerüberlassung (2.263 Euro). Im unteren Entgeltbereich waren im Kreisgebiet 6.435 Arbeitnehmer (18,9 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten) tätig. Hier sind sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte verortet, die weniger als 2/3 des Medianentgelts aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Deutschland erzielen (Schwellenwert bundesweit: 2.676 Euro). Die vollständige Entgeltstatistik gibt es im Internet kostenlos unter https://bit.ly/3Bi7RQw.

Hintergrundinformation:

Das Medianeinkommen bezeichnet die Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Personen mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist, wie die der Personen mit höheren Einkommen. Damit definiert der Median das mittlere Einkommen.

 

Warum betrachtet die Entgelt-Statistik üblicherweise den Median?

Die Berechnung von Mittelwerten – wie dem arithmetischen Mittel – ist methodisch nicht sinnvoll, da die tatsächlichen Bruttomonatsentgelte oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze nicht bekannt sind. Der Medianwert ist hingegen geeignet, um die Streuung der Entgelte zu charakterisieren. Der Median hat im Gegensatz zum arithmetischen Mittel zudem den Vorteil gegenüber sogenannten Ausreißern, also Werten, die extrem von anderen Werten abweichen, robust zu sein.

(C) Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar