Limburg-Weilburg. Georg Hauch wurde im Limburger Gefahrenabwehrzentrum der Kreisverwaltung als Kreisbrandinspektor und Fachdienstleiter für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz verabschiedet. Obwohl der 64-jährige Weilburger aus dem Stadtteil Kirschhofen eigentlich kein Aufsehen um seine Person mag, hat er sich dann doch riesig gefreut, dass sehr viele Vertreter aus der Politik und der Feuerwehr aus dem Landkreis Limburg-Weilburg und darüber hinaus zur Feier erschienen waren.
Landrat Michael Köberle überraschte Georg Hauch mit dem vom Land Hessen verliehenen Brandschutzverdienstzeichen am Bande. Dieses hatte der Vorsitzende des Kreisverbandes, Thomas Schmidt, angeregt. Der scheidende Kreisbrandinspektor erhielt somit eine Ehrung für seine Lebensleistung im Brand- und Katastrophenschutz, die vorher noch niemand im Landkreis Limburg-Weilburg erhalten hatte. Dass er diese ebenso wie den Ehrenteller des Feuerwehr-Kreisverbandes völlig zurecht erhielt, steht für Landrat Köberle außer Frage. Denn in Georg Hauchs Amtszeit als Kreisbrandinspektor fielen 7.020 Brandeinsätze und 14.538 technische Hilfeleistungen.
Der Weilburger war immer erreichbar, wenn Not am Manne war. Beim Hochwassereinsatz der heimischen Hilfskräfte im Ahrtal organisierte Hauch für seine Aktiven aus dem Landkreis Limburg-Weilburg spontan eine Übernachtungsmöglichkeit in einer Sporthalle. Der Fachdienstleiter für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung war, wie der Landrat erklärte, „als Aufsicht von 102 Wehren im Kreis mit rund 2.800 Kameradinnen und Kameraden immer Ansprechpartner, immer an und vor allem auf Seite der Wehren“. Nun hat Georg Hauch den Staffelstab als Fachdienstleiter und Kreisbrandinspektor zum 31. Dezember 2023 an den Oberselterser Frederik Stahl übergeben.
Feuerwehr ist Georg Hauchs Leben. In seiner Heimatstadt Weilburg war er bereits in der Jugendfeuerwehr aktiv und absolvierte 1976 erfolgreich den Grundlehrgang als Einstieg in die Einsatzabteilung. In seiner Laufbahn absolvierte Hauch nicht weniger als 37 Lehrgänge und Seminare. So war es kein Wunder, dass er in Führungspositionen gewählt wurde. Hauch war von 1987 bis 2004 Wehrführer der ehemaligen Stützpunktfeuerwehr in Weilburg. 2002 und 2003 war er Stadtbrandinspektor der Stadt Weilburg. 2004 wurde Hauch dann zum Kreisbrandinspektor gewählt, übte das Amt zunächst zehn Jahre ehrenamtlich und dann ab 2014 hauptamtlich aus.
Für Landrat Köberle war die Professionalisierung des Amtes der richtige Schritt, denn die Tätigkeit eines Kreisbrandinspektors sei so umfangreich, dass man es nicht nebenbei machen könne. Michael Köberle erinnerte daran, welch hohen Arbeitsaufwand Georg Hauch während der Corona-Pandemie beim Aufbau des Impfzentrums, der Verteilung von Schutzausrüstung und der Impfung der Feuerwehraktiven und bei Hochwassereinsätzen. „Dazu hast du in den vergangenen 20 Jahren die Entwicklung des Brand- und Katastrophenschutzes maßgeblich vorangetrieben“. Als Beispiele nannte der Landrat die Erstellung des ersten Bedarfs- und Entwicklungsplanes für unseren Landkreis, die Weiterentwicklung der rettungsdienstlichen Strukturen sowie die Zusammenfassung der Ausbildung unserer Wehren im Landkreis. Michael Köberle dankte auch Gabi Hauch für die Unterstützung ihres Mannes mit einem Blumenstrauß.
Auch die Zusammenführung der Brandschutzdienststelle, zentraler Leitstellen und Einrichtungen des Katastrophenschutzes fielen in seine Dienstzeit Der Landrat lobte Hauch: „Die Wehren und die Leistungsfähigkeit standen für dich immer im Vordergrund, nicht Du selbst“. Hauch habe sein Hobby zum Beruf gemacht und stets Leidenschaft gezeigt. Nachfolger Frederik Stahl lobte: „Nur wenige Menschen haben so viel Fachwissen wie Georg Hauch. Er habe stets im Sinne der Feuerwehrkameraden und Bürger Vollgas gegeben. Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer ließ sich aus dem Urlaub per Video zuschalten und betonte als Brandschutzdezernent des Landkreises die Verdienste Hauchs für die Region. Silvia Scheu-Menzer als Sprecherin der heimischen Bürgermeistervereinigung lobte das angenehme Miteinander mit Georg Hauch. Sie sagte, es müsse sich weiter Gedanken gemacht werden, wie Freiwillige in der Region für die Feuerwehren und Rettungsdienste zu gewinnen seien. Georg Hauch ist überzeugt, dass sein Nachfolger seine Arbeit ebenfalls sehr gut machen werde. „Fredi passt in diese Welt“, lobte er Frederik Stahl. © Landkreis Limburg-Weilburg