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In die Zukunft durch Flächenentwicklung im Bestand

Beim Gemeindebesuch in der Stadt Solms besichtigt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich neues Gelände der Firma Rödel

Solms. Was früher einmal ein ungenutztes Industriegelände war, ist heute der neue Standort des traditionsreichen Dachdeckerbetrieb Rödel. Neben dem eigentlichen handwerklichen Betrieb entstehen noch Büro- und Wohnflächen sowie Anlagen zur Gewinnung Erneuerbarer Energien. „Die Entwicklung von Bestandsflächen bergen ein enormes Potenzial für unsere Städte und Gemeinden“, sagt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. „Neues Leben in alten Gebäuden muss nicht für Wohnzwecke in Betracht gezogen werden.“ Auch Gewerbebetriebe könnten sich in einer meistens bereits infrastrukturell gut erschlossenen Umgebung hervorragend weiterentwickeln.

Auf Einladung des Solmser Bürgermeisters Frank Inderthal und begleitet von Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik begrüßte Firmeninhaber Jens Rödel den Gießener Regierungspräsidenten im Firmensitz in Solms-Albshausen, der im vergangenen Jahr bezogen wurde. Die Geschichte der Rödel Konzept + Handwerk GmbH & Co. KG reicht zurück bis ins Jahr 1839. Bereits 1991 gab es unter Wolfgang Rödel, dem Vater des heutigen Geschäftsführers Jens Rödel, einen Umzug in den Solmser Gewerbepark. Begründet in der kontinuierlichen Erweiterung des Firmenportfolios, das heute neben klassischen Dachdecker- und Spenglerarbeiten auch die Montage von Solaranlagen, Gebäudeabdichtungen und umfangreiche Planungsleistungen umfasst, wurde auch hier der Platz langsam eng.

2016 konnte dann das neue Grundstück mit Hallen in Solms-Albshausen erworben werden. Nach Darstellung von Geschäftsführer Jens Rödel gab es so manche planerische Hürde zu nehmen, bevor nach umfangreichen Abrissarbeiten und dem Umbau der bestehenden Hallen die mittlerweile 46 Mitarbeiter umfassende Firma umziehen konnte. „Unser Ziel am neuen Standort ist, alle Neubauprojekte in Massivholz- oder Holzrahmenbauweise zu errichten. Durch diese ökologische und gesunde Bauweise können wir auf Technik wie Lüftungsanlagen oder Klimatisierung verzichten“, verdeutlicht der Firmeninhaber den Ansatz.

„Brauchwasser werden wir weitgehend aus Niederschlagswasser gewinnen sowie die Energie zu einhundert Prozent aus Sonnen- und Windenergie gewinnen.“ Bisher bestehen bereits Solaranlagen mit einer Leistung von 99,3 kWp sowie zwei kleine Windkraftanlagen. Mittelfristig soll für den Fuhrpark noch ein Elektrolyseur als eigene Wasserstofferzeugungsanlage errichtet werden, um den Fuhrpark schnellstmöglich auf Elektro- und Wasserstofffahrzeuge umzustellen. Bereits heute sind die Arbeitsmaschinen und Verbraucher wie Kehrmaschinen Stapler oder Kräne auf Elektro umgestellt. Die Beheizung der Gebäude über schnelle Infrarotheizungen, sowie Wärmepumpe und Holz ist bereits heute nachhaltig gestaltet. Dazu erläutert Rödel: „Das Abfallholz aus der Produktion wird bei uns für die Heizung genutzt, womit wir Ressourcen schonen.“

„Mit innovativen Ideen und einem nachhaltigen Betriebskonzept hat das Handwerk in unserer Region eine gute Zukunft“, ist sich Regierungspräsident Dr. Ullrich sicher. „Ich bin der Stadt Solms und Bürgermeister Inderthal dankbar für die Initiative, durch solche Projekte nicht nur mit der Ressource Boden sparsam umzugehen, sondern so auch bestehende Flächen in ortsnahen Lagen attraktiv zu machen.“ © RP-Gießen