Springe zum Inhalt

Gedenktafel an der alten Schule in Oberbrechen / Heimatmuseum zum Gedenken an jüdische Einwohner in Oberbrechen

 

Mitglieder des Gemeindevorstandes und des Arbeiskreis Historisches Brechen an der Tafel: Gregor Beinrucker, Adam Reifenberg, Stephan Breser, Bürgermeister Frank Groos, Heinz-Werner Zimmermann, Lydia Arthen, Doris Hecker, Ursula Königstein, Bernd Fachinger und Jürgen Scherer v.l.n.r. © FOTO-EHRLICH.de

Seit einigen Tagen ist an der "Alten Schule" in Oberbrechen etwas Neues zu sehen. Links neben dem Eingang wurde von der Gemeinde eine Gedenktafel angebracht.

 

"Zur ERINNERUNG und im GEDENKEN an die jüdischen Frauen, Männer und Kinder, die 1933 in Oberbrechen lebten und von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet wurden"

90 Jahre später ist es wichtiger denn je, das Gedenken und die Erinnerung aufrecht zu erhalten - mit dieser Tafel soll die Öffentlichkeit erreicht werden. Auch im Theaterprojekt anlässlich der 1250-Jahrfeier von Niederbrechen und Oberbrechen war das Leben und das Schicksal der jüdischen Bevölkerung von Oberbrechen aufgegriffen und thematisiert worden.

Die "Alten Schule" ist deshalb als Ort der Gedenktafel ausgesucht worden, da es der Ort ist, zu dem alle jüdischen Einwohner*innen Oberbrechens als Schüler*innen einen Bezug hatten, da sie hier - zusammen mit ihren christlichen Mitschüler*innen - zur Schule gegangen sind. Darüber hinaus beherbergt es heute als zentral gelegenes Gebäude der Gemeinde u.a. Bücherei und Heimatmuseum.

Dem Gemeindevorstand ist dies eine Herzensangelegenheit.

Ziel ist es, das damit an Leben und Schicksal der jüdischen Mitbewohner*innen von Oberbrechen als Teil einer kollektiven Erinnerungskultur erinnert wird - in Ergänzung zu den 2015 verlegten Stolpersteinen.

Dr. Kim Wünschmann, Enkelin des ehemaligen Bürgermeisters Josef Kramm und heute Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg (IGdJ), hat den Arbeitskreis "Historisches Brechen" intensiv mit ihrer Expertise bei der Erstellung dieser Erinnerung begleitet. 

Die Zeit schien still zu stehen als Bürgermeister Frank Groos alle Namen verlas und alle in einem Moment der Stille verweilten.

Wer sich für ausführliche Informationen zum jüdischen Leben in Oberbrechen interessiert, der sei auf die entsprechenden Themenbeiträge in der OnlineChronikBrechen verwiesen: 

https://www.chronik-brechen.de/juedische-einwohner-in-oberbrechen-1919-1941

Die Gedenktafel an der "Alten Schule" in Oberbrechen · © FOTO-EHRLICH.de