Seit 1988 gibt es die Rheingauer Weintage, zum 35. Mal sind sie am heutigen Donnerstag gestartet worden. Bürgermeister Dr. Marius Hahn stieß zum Auftakt mit der Rheingauer Weinprinzessin Silvana Fetzer „auf ein gemeinsam begangenes friedliches und freundliches Fest an“. Bis einschließlich Sonntag schenken die Rheingauer Winzer ihren Gästen reinen Wein ein.
Nur durch die Corona-Pandemie wurde die stetige Abfolge der Weintage unterbrochen. Keine Frage daher, dass auch die Baustelle auf dem Neumarkt die 35. Auflage nicht stoppen kann. Die Baustelle ruht, das Areal ist hergerichtet und steht für die Austragung zur Verfügung. Und so konnte das Polizeiorchester auch dort auf der Bühne Platz nehmen und wie gewohnt zum Auftakt aufspielen.
21 Winzer schenken an ihren Ständen verteilt auf Neumarkt, Europaplatz, der Werner-Senger-Straße oder auch dem Kornmarkt aus. Zwei Gastronomiebetriebe auf dem Neumarkt und dem Kornmarkt unterstützen das Angebot der örtlichen Gastronomie. Die Gäste können unter über 400 Wein- und Sektsorten wählen, natürlich stehen auch eine Anzahl von Getränken ohne Alkohol zur Verfügung. Weinprinzessin Silvana Fetzer hatte dazu auch den entsprechenden Rat mit nach Limburg gebracht: „Wasser macht weise und glücklich der Wein – drum trink ich beides, um beides zu sein.“
Die Weintage haben sich zur am besten besuchten Veranstaltung in Limburg entwickelt und ziehen Gäste aus der ganzen Region an. Kein Wunder daher, dass es ein klares Bekenntnis aus dem Rheingau zum Auftakt gab. Seit zehn Jahren ist die Weinprinzessin mit ihrem elterlichen Weingut mit einem Stand in Limburg. Sie gehören zu den Winzern, die den ganzen Rheingau von Hochheim über Oestrich-Winkel bis nach Lorch in Limburg vertreten.
Vor den Ehrengästen mit der IHK-Präsidentin Julia Häuser und Geschäftsführerin Monika Sommer, Kreishandwerksmeister Wolfram Uhe sowie Vertretern der Justiz und der Wirtschaft, Gästen aus der Politik mit den Landtagsabgeordneten Andreas Hofmeister und Christian Wendel an der Spitze, warfen die beiden „Väter“ der Rheingauer Weintage, Michael Jung und Bernd Lormann, noch mal einen Blick zurück. Die Anfänge waren nicht ohne Widerstand.
Wie Jung berichtete, habe er einen Beitrag im Leberecht der Nassauischen Neuen Presse von Bernd Lormann über das Weinfest in Wiesbaden zum Anlass genommen, die Rheingauer Weintage in Limburg anzuregen. „Das blieb nicht ohne Widerstand, es gab einige Befürchtungen“, erzählte er. Nach der ersten Veranstaltung seien dann alle schon immer dafür gewesen, die Weintage zu veranstalten.
Für Bernd Lormann war die Weinfestidee nicht nur durch das Fest in Wiesbaden begründet, sondern auch durch das Bistum Limburg, zu dem auch der Rheingau gehört. Und zudem verfügt das Bistum selbst noch über ein bischöfliches Weingut.
Die Rheingauer Weintage werden veranstaltet von der Rheingauer Weinwerbung (Weinbauverband), der Stadt Limburg sowie dem Kreisverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA). Diese Kooperation ist schon so alt wie das Weinfest.
Die Weinstände sind am Freitag von 15 bis 0.30 Uhr, am Samstag von 12 bis 0.30 Uhr und am Sonntag von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Livemusik gibt es von zwei Bühnen. Auf dem Neumarkt spielt am Freitagabend „LateLounge5“ auf, zur gleichen Zeit sorgt die Band „Extrem“ auf dem Kornmarkt für Musik. Die Band steht dort auch am Samstag auf der Bühne, dann sorgt „Give & Take“ auf dem Neumarkt für Stimmung. Auch wenn auf dem Europaplatz keine Bühne ist, am Samstag sind die Sommerfeste im benachbarten Serendenhof. Da könnte was zu hören sein.
Sinnvoll ist es, zum Besuch der Weintage auf den öffentlichen Nahverkehr zu setzen. Auf die Züge der Lahntalbahn in Richtung Gießen muss diesmal jedoch verzichtet werden, da die Strecke Großbaustelle ist. Es wird jedoch ein Schienenersatzverkehr angeboten. Auf der Schienenstrecke geht es lahnabwärts, durch den Goldenen Grund oder auch hoch auf den Westerwald. Zudem stehen zahlreiche Sonderbusse für entspannte Fahrten in die Limburger Stadtteile sowie bis nach Elz zur Verfügung (Sonderbusse 1 bis 4, Abfahrt im ZOB Nord, Graupfortstraße). Falls etwas nicht funktioniert, steht für diese Sonderbusse die Servicenummer 0151 51524861 zur Verfügung.
Für die Heimfahrt steht in Richtung Rheinland-Pfalz ein ausgeweitetes Angebot zur Verfügung. Neben den Verbindungen von Limburg nach Westerburg (Linie 281), Rennerod (LM-15), Diez (Linie 571) und Aarbergen (Linie 570), die am ZOB Nord in der Graupfortstraße starten, gibt es auch eine Verbindung nach Montabaur Bus N49 (RB 29), die vom ZOB West aus startet. Die Busse von/nach Limburg und Westerburg verkehren in den Nächten von Freitag auf Samstag (26. auf 27. Juli) und von Samstag auf Sonntag (27. auf 28. Juli). Die Busse der Linien N49 (RB29) und LM-15 fahren ausschließlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag (27. auf 28. Juli). © Stadt Limburg