Elz. Vor 40 Jahren hat sich in Elz die Selbsthilfegruppe „Miteinander“ gegründet, die mittlerweile „Miteinander und na und?“ heißt. Wie die langjährige Leiterin der Gruppe, Bärbel Klinger, berichtet, entstand sie aus einer Krankenbesuchsdienstgruppe. Deren Mitglieder besuchten ehrenamtlich alte, einsame und kranke Menschen daheim oder in Einrichtungen. Unter den Besuchten waren auch Behinderte. Und so entstand die Idee, die neue Gruppe „Miteinander“ ins Leben zu rufen, in der Behinderte wie Nichtbehinderte gleichermaßen willkommen waren.
Erste Leiterin der Gruppe „Miteinander“ war Maria Jansen, die die Führung ein Jahr später an Helga Friedrich abgab. Seit 1986 ist Bärbel Klinger die Leiterin der Selbsthilfegruppe. Da die Gruppe irgendwann zu groß wurde, wurde 1990 noch die zweite Gruppe „Na und?“ gegründet, die aus Müttern mit behinderten Kindern aber auch Kindern ohne Handicap bestand. Irgendwann wurden beide Gruppen durch Abgänge aber wieder kleiner und so entschieden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sie wieder zu einer Gruppe zusammenzufassen. Zu den aktuell 39 Aktiven der Gruppe gehören Menschen mit den unterschiedlichsten körperlichen wie geistigen Handicaps und andere, die nicht behindert sind, aber auch Spaß an der Gruppe haben. Die Gruppenmitglieder kommen laut Klinger überwiegend aus Elz, Limburg und Hadamar, aber natürlich sind auch Interessierte aus allen anderen Kommunen der Region willkommen.
Die Gruppe trifft sich einmal monatlich. Unternommen wurde über die Jahre viel. Es gab Fachvorträge, Wanderungen, Grillnachmittage, Fastnachtsveranstaltungen, Eierbacken, Minigolf, Erntedankfeste und einiges mehr.
Warum die Gruppe „Miteinander“ heißt, bringt Bärbel Klinger auf den Punkt: „Sich ohne Berührungsängste zu begegnen, Verständnis finden, Aufmerksamkeit erfahren, Unterstützung anbieten, Mut machen, Kraft geben und natürlich Spaß zusammen haben“. Dieses entspannte und soziale Miteinander - heute ‚Inklusion‘ genannt- könne Lebensfreude vermitteln, Selbstbewusstsein schenken und unser aller Umfeld für die Probleme der Menschen mit Handicap sensibilisieren, so Bärbel Klinger.
Das 40-jährige Bestehen der Gruppe ist Grund genug, zu feiern.
Und dazu trifft sich die Gruppe am Samstag, 7. Oktober 2023 um 15 Uhr bei Taki im Elzer Bürgerhaus (kleiner Saal) zu Kaffee und Kuchen und einem kleinen Programm.
Beendet wird die Feier dann um 18.30 Uhr in der Elzer Pfarrkirche mit einem Dankgottesdienst, in dem auch allen verstorbenen Gruppenmitgliedern gedacht wird.
„Wir alle freuen uns schon sehr auf ein buntes und fröhliches Fest“, so Bärbel Klinger.
Die Gruppenleiterin hat noch einen Wunsch. Da es immer wieder Anfragen von jüngeren Interessierten gibt, der Altersschnitt der bestehenden Gruppe aber mittlerweile hoch ist und die Interessen darum unterschiedlich, wäre es für Bärbel Klinger ein Segen, wenn sich eine neue Gruppe bilden könnte, in der sich dann jüngere Jahrgänge treffen und gemeinsam aktiv sein könnten.
„Der Bedarf ist auf alle Fälle da“, denkt die Gruppenleiterin. Wer könnte sich vorstellen eine solche neue Gruppe zu gründen oder gar zu leiten?
„Trauen Sie sich, es ist eine Bereicherung für Herz und Verstand“, weiß Bärbel Klinger. Für eine eventuell benötigte Starthilfe, stehen die erfahrenen Aktiven der bestehenden Gruppe gerne bereit. Bärbel Klinger erreichen Interessenten unter der Telefonnummer (06431)53498.
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