Lang anhaltender Applaus war das größte Kompliment für alle Aktiven, als die letzten Töne von Händels Oratorium „Messias“ verklungen waren. Denn wie hatte Martin Stillger in seiner Einführung formuliert: „Georg Friedrich Händel hat große Effekte erzeugt. Ähnlich wie beim „Halleluja“ lässt er 4 Takte vor Ende des gesamten Werkes Chor und Orchester in einer großen Generalpause schweigen, bevor aus dieser Stille heraus das letzte „Amen“ erklingt.“ Man spürte die Wirkung, die von diesem wunderbaren Werk auf die Aktiven und die Zuhörer ausging: im Wechsel von Orchesterstücken, Duetten, Rezitativen, Arien der Solisten und teils nachdenklichen und stimmgewaltigen Chorstücken wurden die christliche Heilsgeschichte musikalisch erzählt: beginnend mit den alttestamentlichen Prophezeiungen von Propheten wie Jesaja, die Ankündigung des Messias und seine Geburt (Teil 1), seinen Tod am Kreuz, die Passion, die Himmelfahrt und sein erhofftes zweites Kommen (Teil 2) sowie das Jüngste Gericht und die Erlösung der Welt durch den Auferstandenen (Teil 3). Als der Kirchenchor im Verlauf der Aufführung das wohl bekannteste Stück, das „Halleluja“, beendet hatte, schien es, als wollten die Zuhörer spontan applaudieren. Und es waren viele „Gänsehautmomente“ während der Aufführung zu spüren, die nicht zuletzt auch durch die Solisten Dorothee Laux (Sopran), Esther Frankenberger (Alt), Martin Höhler (Tenor) und Nikolaus Fluck (Bass) mit ihren ausgewogenen Stimmen und dem Orchester „Musica Brachina“ verstärkt wurden. Mit diesem Konzert fand das 150jährige Chorjubiläum einen würdigen Abschluss.
In seiner Begrüßung zu Beginn des Konzertes dankte Martin Stillger allen Sponsoren und Unterstützern, insbesondere dem bundesweiten IMPULS-Programm Neustart-Kultur zur Förderung der Amateurmusik im ländlichen Raum. "Nur durch solche Zuwendungen sind Konzerte dieser Art zu moderaten Eintrittspreisen realisierbar" und brachte noch einmal zum Ausdruck, wie dankbar die Veranstalter sind, dass die Realisierung dieses großartigen Musikwerkes möglich wurde, denn „ein kleines Virus hat uns leider 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Doch trotz aller Einschränkungen, die Corona für den Chor brachte, und dem großen Einsatz und schier unerschöpflicher Ideen von Dirigentin Jutta Sode ist es gelungen, den Chor durch die große Krise zu führen, ja, mehr noch, dazu beizutragen, sich weiter zu entwickeln, um eine solche Aufführung zu leisten, die sicher ihresgleichen unter Laienchören sucht. © Britta Eufinger
Hinweis: Der Kirchenchor hat Sommerpause. Die erste Probe nach der Pause ist am 22.08.2023 um 19.30 Uhr im Pfarrer-Herlth-Haus. Wer Interesse hat, sich die Arbeit des Chores einmal anzuschauen, ist zu einer unverbindlichen "Schnupperprobe" herzlich eingeladen. Nach der Sommerpause bereitet der Chor sich auf die musikalische Mitgestaltung des Kimreshochamtes am Sonntag, 08.10.2023 vor.