Regelmäßig ruft der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) die Radfahrenden dazu auf, am Fahrradklimatest teilzunehmen. Das hat nichts mit Sonnenschein, Regen oder anderen Klimaereignissen zu tun, sondern damit, wie die Bedingungen für Radfahrende in den Städten und Gemeinden empfunden werden. In den zurückliegenden Jahren waren die Ergebnisse der Stadt Limburg „frostig“. Von 415 Städten und Gemeinden mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern belegte Limburg Platz 340 und bekam die Note 4,25.
Das muss besser werden, sind Bürgermeister Dr. Marius Hahn und der 1. Stadtrat Michael Stanke überzeugt. Nach ihrer Einschätzung gibt es auch gute Gründe, die in der Stadt vorhandenen Bedingungen für Radfahrende besser als in der Vergangenheit zu beurteilen. „Wir können inzwischen mit der ersten Radfahrstraße aufwarten und haben in verschiedenen Bereichen die Breite für die Schutzwege und Radfahrstreifen verbessert“, so der Bürgermeister. „Auch bei den Abstellmöglichkeiten hat sich einiges getan, sowohl in der ganzen Innenstadt als auch mit unserem ersten Fahrradparkhaus auf dem Gelände der WERKStadt“, ergänzt der 1. Stadtrat.
201 Teilnehmende haben sich an der Bewertung beziehungsweise an dem Fahrradklimatest 2020 beteiligt und die Bedingungen für Radfahrende in Limburg beurteilt. Wer nun an dem ADFC-Fahrradklimatest teilnehmen möchte, kann dies bis zum 1. November tun. Das ist online unter www.fahrradklima-test.de und mit dem Hashtag #FKT22 möglich. „Für uns wäre es gut, wenn viele an dem Test teilnehmen, damit wir durch die Rückmeldungen erfahren, ob wir auf dem richtigen Weg sind“, so Stanke.
Der Schwerpunkt der aktuellen Befragung und Bewertung liegt diesmal auf dem ländlichen Raum, denn dort gibt es nach Einschätzung des ADFC noch reichlich Entwicklungspotenziale. Dies sehen Hahn und Stanke auch in ihrer Stadt. Deshalb ist unter Miteinbeziehung der Bürger ein Radverkehrskonzept entwickelt worden. Darin enthalten sind zahlreiche Vorschläge, um die Bedingungen für Radfahrende in der Stadt und ihren Ortsteilen zu verbessern.
„In einer Stadt wie Limburg mit einem sehr hohen Kfz-Aufkommen bedeutet das eine neue Umverteilung des vorhandenen Verkehrsraumes und somit, dass einem Verkehrsmittel Platz genommen wird, um es anderen zur Verfügung zu stellen“, beschreibt Hahn die Problematik. Unstrittig dabei ist nach Auffassung von Stanke, dass bei der Verteilung des Verkehrsraums der umweltschonende Verkehr stärker berücksichtigt werden muss. Da hat die Stadt noch einen langen Weg vor sich.
Bereits beim vergangenen Test, der minimal besser ausfiel als der vorangegangene im Jahr 2018, wurde positiv vermerkt, dass sich bezüglich der Bedingungen für die Radfahrenden in der Stadt etwas tut. „Das hat sich nicht nur fortgesetzt, sondern ist verstärkt worden“, macht der Bürgermeister deutlich. „Wir werden weiter intensiv daran arbeiten, das Klima für Radfahrende in der Stadt zu verbessern, davon haben alle etwas“, verspricht Stanke. © Stadt Limburg