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LKA-HE: Bilanz Sicherheitstag: Mehr als 1.600 Personen kontrolliert und 17 Haftbefehle vollstreckt // Über 750 Ordnungswidrigkeiten und Strafanzeigen erfasst

Erfolgreicher Abschluss des fünften Sicherheitstages

Anlässlich des fünften länderübergreifenden Sicherheitstages zur Bekämpfung von
Straftaten im öffentlichen Raum waren in Hessen am vergangenem Dienstag
insgesamt mehr als 1.000 Einsatzkräfte eingesetzt. Neben über 770
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der sieben hessischen Polizeipräsidien und
der Bereitschaftspolizei, beteiligten sich auch Kräfte der Bundespolizei, des
Zolls und der Stadtpolizei Wiesbaden. Insgesamt wurden in Hessen am
Sicherheitstag über 1.600 Personen und 1.450 Fahrzeuge kontrolliert. Den
Schwerpunkt bildeten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (51), Verstöße
gegen das Waffengesetz (7) sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis (21) und Fahren unter
Einfluss von Alkohol und Drogen (17) festgestellt. Im Zuge der Kontrollmaßnahmen
gelang es der Polizei zudem 17 Haftbefehle zu vollstrecken.

Zu den Kontrollen auf öffentlichen Plätzen, Wegen, szenetypischen Brennpunkten,
in Gaststätten und Bars, an Bahnhöfen, Bushaltestellen sowie regionalen
Autobahnen führte die Polizei auch über 1100 Beratungsgespräche und
Informationsveranstaltungen zu aktuellen Fragen oder besondere Aktionen, wie
beispielsweise Fahrradcodierungen, durch.

Andreas Röhrig, Präsident des Landeskriminalamts, zog auch dieses Jahr ein
positives Fazit: "Nicht ohne Grund findet seit 2016 regelmäßig der
länderübergreifende Sicherheitstag statt. Sicherheit gehört zu den wesentlichen
Bedürfnissen eines jeden Menschen. Darum ist es selbstverständlich, dass sich
die Kolleginnen und Kollegen der hessischen Polizei auch im Jahr 2022 am
Sicherheitstag beteiligt haben. Es wurde eine hohe Anzahl an polizeilichen
Kontrollen durchgeführt, bei denen erfolgreich viele Ordnungswidrigkeiten
geahndet und Straftaten festgestellt werden konnten. Ich danke allen
Einsatzkräften für ihr Engagement."

Hessen: Anzahl an Straftaten im Jahr 2021 insgesamt gesunken, Fallzahlen im
öffentlichen Raum leicht angestiegen

Die Sicherheitslage in Hessen wird von Jahr zu Jahr signifikant besser. 2021
sank die Kriminalitätsbelastung im vierten Jahr in Folge erneut deutlich. Mit
genau 336.030 Straftaten wurden 6.393 Fälle weniger gezählt als noch im Vorjahr
(- 1,9 Prozent). Das ist der niedrigste Wert seit 1980. Die
Kriminalitätsbelastung ist mit 5.340 Straftaten pro 100.000 Einwohner ebenfalls
weiter gesunken (2020: 5.446). 65,6 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen
Straftaten wurden letztes Jahr aufgeklärt. Das ist nach 2020 (65,5 Prozent)
erneut der mit Abstand höchste jemals gemessene Wert, seit Einführung der
EDV-basierten Kriminalstatistik im Jahr 1971.

Die Straftaten im öffentlichen Raum stiegen leicht. So gab es 57.690 Fälle von
Straßenkriminalität und damit 1.252 Fälle mehr (+2,2 Prozent) als im Vorjahr. In
die Kategorie Straßenkriminalität fällt eine Vielzahl von Delikten, die im
öffentlichen Raum begangen werden. Auch Raub und Diebstahl (Straßenraub und
Straßendiebstahl) fallen beispielsweise hierunter, die im Vergleich zum Vorjahr
um 1.744 Fälle und damit um fünf Prozent gestiegen sind. Grund hierfür liegt im
Verlauf der Pandemie. Mit Änderungen der Infektionsschutzmaßnahmen ergaben sich
wieder mehr Gelegenheiten sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten und folglich
mehr Möglichkeiten Opfer von Straßenkriminalität zu werden.

Die Gefahr, in Hessen Opfer von Kriminalität zu werden, ist dennoch auf einem
historischen Tiefstand.

  Über 15.000 Polizisten sorgen für Sicherheit in Hessen

Die hessische Landesregierung hat in den vergangenen Jahren erheblich in
zusätzliches Personal für die hessische Polizei investiert. Die vielen neu
ausgebildeten Einsatzkräfte verstärken bereits die Polizei bei ihrer täglichen
Arbeit. Seit 2022 bietet die hessische Polizei nun auch die Möglichkeit, sich
mit Realschulabschluss und dreijähriger anerkannter Berufsausbildung als
Polizistin oder Polizist im gehobenen Polizeivollzugsdienst zu bewerben. Mit
dieser Option soll noch mehr Menschen der Einstieg in den Polizeiberuf
ermöglicht werden.

Hintergrund: Länderkooperation

Seit 2016 besteht zwischen den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen
und Rheinland-Pfalz eine Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der
Wohnungseinbruchkriminalität. Als wichtiger Teil einer ganzheitlichen Strategie
hat diese länderübergreifende Zusammenarbeit zu den bisherigen Fahndungs- und
Ermittlungserfolgen in diesem Deliktsfeld beigetragen. Über die Landesgrenzen
hinweg waren die Fallzahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls in den vergangenen
beiden Jahren deutlich zurückgegangen. Vor diesem Hintergrund hatten sich die
Polizeiführungen der beteiligten Länder darauf verständigt, die etablierte und
erfolgreiche Zusammenarbeit auf den Bereich der Sicherheit im öffentlichen Raum
auszuweiten. Die Innenminister aus Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz,
Saarland und Hessen haben daher im Juni 2019 die bisherige erfolgreiche
Zusammenarbeit und Kooperation um dieses Aufgabenfeld erweitert.

© Hessisches Landeskriminalamt