In den nächsten Tagen beginnt eine neue Baustelle in der Innenstadt. Dann wird im Bereich Neumarkt/Graupfortstraße die erste Anlage im Zufahrtsschutzkonzept umgesetzt. Die Sperren bestehen aus versenkbaren Pollern. Der Stadtverordnetenversammlung war in der Sitzung im Februar vergangenen Jahres das Zufahrtsschutzkonzept zur Sicherung der Innen- und Altstadt gegen Fahrzeugattacken vorgestellt worden. Das Konzept umfasst insgesamt 19 Anlagen.
Das Vorhaben wird vom Land gefördert. Die Diskussion zur Sicherung der Innenstädte hatte es im Anschluss an die Amokfahrten in Nizza, dem Breitscheidplatz in Berlin sowie in Hessen mit der Autoattacke auf dem Fastnachtsumzug in Volkmarsen gegeben. Auch Limburg hatte sich um Mittel aus dem „Sonderförderprogramm Zufahrtssperren gegen Fahrzeugattacken im öffentlichen Raum“ des Landes beworben und einen Bewilligungsbescheid erhalten. Mit den mobilen Sperren sollen die Besucherinnen und Besucher von Volksfesten und ähnlichen Veranstaltung vor Fahrzeugattacken geschützt werden.
„Das höchste Potenzial für eine Fahrzeugattacke stellt derzeit der Neumarkt dar, da dieser Platz am stärksten und am häufigsten für Veranstaltungen genutzt wird“, verdeutlicht der 1. Stadtrat Michael Stanke. Darüber hinaus ist aktuell eine komplett unkontrollierte Zufahrt zu dem Platz in der Stadtmitte möglich, da auch die Schrankenanlage defekt ist. Der Auftrag wurde durch den Magistrat jüngst vergeben und soll umgehend umgesetzt werden. Die finanzielle Förderung des Landes liegt bei 100.000 Euro und muss in diesem Jahr abgerufen werden.
Dieses Geld reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die Anlage zu bauen. Der vom Magistrat vergebene Auftrag umfasst ein Volumen in Höhe von rund 334.000 Euro. Neben dem vom Land zu erwartenden Zuschuss hatte die Stadt weitere 35.000 Euro eingeplant. Die Mehrkosten in Höhe von etwa 200.000 Euro sollen durch frei verfügbare Finanzmittel sowie eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von rund 24.000 Euro gedeckt werden.
Die Anlage musste zwei Mal ausgeschrieben werden. Im ersten Ausschreibungsverfahren, an dem sich zwei Unternehmen beteiligten, lag das günstigste Angebot mit 254.000 Euro rund 100.000 Euro über den eingeplanten Kosten. Aufgrund dieser Überschreitung wurde die Ausschreibung aufgehoben. Im Rahmen der Vorbereitung zur zweiten Ausschreibung stellte sich dann heraus, dass weitere erhebliche Kostensteigerungen zu erwarten sind und zudem die Zufahrtssperren neu geplant werden mussten. © Stadt Limburg