Die Limburger Stadtverordnetenversammlung zeigt sich solidarisch mit Israel und erteilt in einer gemeinsamen Erklärung Antisemitismus und Israelfeindlichkeit in Limburg eine klare Absage. Die Erklärung, eingebracht allen vier dort vertretenen Fraktionen, wurde bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen mit großer Mehrheit verabschiedet. Neben den Fraktionen gehören der Versammlung noch fraktionslose Mandatsträgerinnen und Mandatsträger an.
Die gemeinsame Erklärung von CDU, SPD, Grünen und FDP hat folgenden Wortlaut: „Solidarisch an der Seite Israels – Antisemitismus und Israelfeindlichkeit haben in Limburg keinen Platz. Der terroristische Überfall der Hamas auf Israel ist eine Zäsur, ein beispielloser Akt der Eskalation, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Die begangenen Morde und Gräueltaten sind abscheulich. Wir verurteilen die Gewalt der Hamas aufs Schärfste. Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Angriffe, ihren Hinterbliebenen und allen, die um Leib und Leben weiterhin bangen.
Limburg steht fest an der Seite Israels. Wir rufen dazu auf, die Angriffe auf Israel zu stoppen und die verschleppten Geiseln freizulassen. Die Schuld für die aktuellen kriegerischen Ereignisse in Israel und im Gazastreifen trägt allein die Terrororganisation Hamas. Der wiederholte Hamas-Terror kann zu einem langen Krieg führen, der Gewalt, Leid, Zerstörung und Blutvergießen mit sich bringt. Klar ist: Unter bewaffneten Konflikten leidet zuallererst die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten, insbesondere Familien, Frauen und Kinder. Die Verantwortung für die aktuelle Eskalation und ihre Folgen trägt einzig und allein die Hamas, die schon viel zu viel Leid über die Menschen in Israel und in Gaza gebracht hat.
Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgerin. Antisemitismus und Israelfeindlichkeit haben in Limburg keinen Platz! Der Verbreitung von antisemitischer Hetze und Gewalt und jeglicher Rechtfertigung oder Relativierung des Hamas-Terrors werden wir entschieden entgegentreten. Der Schutz unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger genießt auch bei uns vor Ort höchste Priorität. Alle notwendigen Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen sind zu treffen oder zu verstärken.“
In seiner Einleitung hatte Stadtverordnetenvorsteher Stefan Muth verdeutlicht, dass Solidarität notwendig ist und nicht an geografische Grenzen gebunden ist. Dabei komme Deutschland eine besondere Rolle zu, denn in der Unabhängigkeitserklärung zur Staatsgründung Israels im Jahr 1948 werde explizit auf die erlittene Greul durch NS-Deutschland Bezug genommen. Dem „nie wieder“ Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland entspreche in Israel das „nie wieder“ dürfen jüdische Bürgerinnen und Bürger Opfer werden. Unter denen, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina flüchteten, waren unter anderem auch Angehörige der Limburger Familien Besmann und Isaak. ©Stadt Limburg