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Limburg: Fastnacht oder Karneval aber kein Fasching

Volles Haus auf dem Stephanshügel im Vereinsheim der Blauen Funker. Die Narren und Narrhallesen des Dreierbunds aus Diez, Hadamar sowie aus Limburg waren der Einladung des Limburger Magistrats und des Ring Limburger Carneval zum obligatorischen Rosenmontagsempfang gefolgt. Der findet immer dann statt, wenn auch der Fastnachtsumzug durch die Stadt zieht.

Um 10.11 Uhr begrüßte der Limburger Bürgermeister, Dr. Marius Hahn zusammen mit Uli Vogelrieder, dem 1. Vorsitzenden des Ring Limburger Carneval einem dreifachen Helau die Gäste. Unter ihnen Präsidenten, Prinzessinnen und Prinzen der vergangenen und gegenwärtigen Narrenschar sowie die beiden Moderatoren Manfred Thomé, Präsident der Blauen Funker, und Peter Meurer, Ministerpräsident des Rauchclubs, die bewährt durch das Programm führten.

Mit großem Getrommel und musikalisch eindrucksvoll untermalt von dem Fanfarenzug „Berengar Bergatreute“ zogen im Anschluss als Ehrengäste Prinz Thomas I. und Prinzessin Carmen I. von den Lahnauen zu Limburg mit ihrem Gefolge in das festlich geschmückte Funkerheim ein. Die Mitwirkenden der Karnevalsvereine des Dreierbunds begrüßten das Prinzenpaar mit einem dreifachen donnernden „Carmen Helau“ „Thomas Helau“ „Dreierbund Helau“ das sich nach zwei Jahren Zwangspause noch freudiger anhörte als sonst.

Wie das Motto der aktuellen Kampagne „Lasst und tanze, lache, singe alle Leut den Frohsinn bringe“, folgte das Programm dem Inhalt und begann mit Clara Klose (Blaue Funker) und Lia Möhlhenrich (Rauchclub), die eine fantastische Vorstellung ihrer tänzerischen Künste als Tanzmariechen zum Besten gaben. Auch der Damen-Elferrat des Rauchclubs zeigte in seiner Darbietung mit dem Titel Zirkus ihr ganzes tänzerisches Können. Das konnten die Amazonen der „Blauen Funker“ sogar noch überbieten, die mit ihrem Showtanz „Cabaret“ alle von den Stühlen rissen.
Für Lacher sorgte Jürgen Hertzel (Blaue Funker) mit seiner Büttenrede, die einige lustige Anekdoten aus der Nachbarschaft enthielten. Ob in Nachbarsgarten, am Gartenzaun oder durchs offene Fenster, das rege Treiben nimmt kein Ende, aber so manche unverhoffte Wende. Dr. Klaus Wolf (Rauchclub) hatte als „Bader aus dem Mittelalter“ gleich mehrere wichtige Berufe. So war ein Bader als Barbier, Wundarzt und Naturheiler tätig und hatte einige geschichtsträchtige Erzählungen auf Lager.

Schon fast auf dem Weg zu seiner Tour durch Südtirol machte Mathias Ehrlich, in der Region besser bekannt als „Brecher Mattes“, kurz halt in Limburg. Der Sänger stimmte „Mendocino“ und noch einige weitere Partyhits an, um schließlich sein eigens für das Prinzenpaar geschriebenes Lied zu singen. Danach ging erst mal der Ton aus, denn „Die Büschis“ Sascha Klose und Mario Hecht (Blaue Funker) klebten sich pantomimisch aneinander und an der Bühne mit einer lebensgroßen UHU-Tube fest. Die spätere Darbietung der beiden, die mit ihrer ganzen Männlichkeit am „Piano spielten“, ließ kein Auge trocken bleiben.

Gleich zwei Überraschungen brachte der Abteilungsleiter des Straßenbauamtes der Stadt Limburg, Uwe Hessel, mit. Einmal einen Spendenscheck in Höhe von 555,55 Euro und zudem ein Ständchen auf seiner Ukulele. Ganz in Stefan Raab Manier ging es in seinem Beitrag um den tragischen Todesfall eines Mannes mit Hund, der seine Frau und Schwiegermutter durch einen Hundebiss zu Grabe tragen musste.
An das etwas schwarzhumorige Thema knüpfte auch der Gesangsvortrag der „Staffeler Witwen“ (Staffeler Carnevalsclub) an. Diese kamen in schwarzem Trauerflor auf die Bühne und sangen eine nach der anderen vor, durch welche unglücklichen Umstände sie sich ihrer Ehemänner entledigen mussten. Neben den Klassikern von gekappten Bremsschläuchen und Unfällen in der Badewanne muss man(n) sich auch vor Wurstsalat mit Zyankali in acht nehmen.

Die drei Bürgermeister der Dreierbundstädte Anette Wick aus Diez, Michael Ruoff aus Hadamar und Dr. Marius Hahn aus Limburg bedankten sich am Ende herzlich bei dem Prinzenpaar für den Spaß und die Freude, die sie mit ihrem Gefolge in der närrischen Zeit so engagiert verbreiten. Die jeweiligen Bürgermeister überreichten gemeinsam die Spendentaler mit jeweils 250 Euro aus den beiden Nachbarstädten und 700 Euro aus Limburg für den guten Zweck. In diesem Jahr geht das gesammelte Geld der Kampagne an den Verein „Von und für nierenkranke Kinder und Jugendliche“ von Sven Schmidt aus Dehrn, der selbst seit seiner Kindheit eine Nierenerkrankung hat.

Im Anschluss daran hatten die Bürgermeister eine „Saalwette“ abgeschlossen, dass jeder im Publikum mindesten 1 Euro in die Narrenkappe wirft und diese dann zusätzlich noch auf die gespendete Summe obendrauf kommt. Davor hatte das Prinzenpaar bereits 5.555 Euro bei den zahlreichen besuchten Kappensitzungen und Veranstaltungen sammeln können. So ließ sich Max Stillger, angesprochen von der Prinzessin, nicht lumpen, die Spendensumme spontan 1.111 Euro zu erhöhen. © Stadt Limburg