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Landrat Köberle übergibt in Weilmünster zwei Förderbescheide aus dem Zukunftsfonds

Landrat Michael Köberle hat dem Weilmünsterer Bürgermeister Mario Koschel zwei Förderbescheide aus der Säule B des Zukunftsfonds übergeben. Mit 25.000 Euro fördert der Landkreis Limburg-Weilburg die Erneuerung, Sanierung und Optimierung der maschinellen Schlammentwässerung der Kläranlage Weilmünster.
Die Kläranlage Weilmünster wurde im Jahre 1992 in Betrieb genommen und ist für insgesamt 11.500 Einwohnerwerte ausgelegt. Die Schlammentwässerung erfolgt seitdem mittels einer Kammerfilterpresse. Diese Presse verfügt über insgesamt 34 Filterplatten aus Gusseisen, über die der Überschussschlamm maschinell entwässert wird. Die Nutzungsdauer für eine Kammerfilterpresse ist nach gängigen Erfahrungen sowie bestehenden Richtlinien mit 18 bis 25 Jahren ausgelegt. Die rund 30 Jahre alte Presse auf der Kläranlage Weilmünster hat somit die durchschnittliche Nutzungsdauer bereits wesentlich überschritten. Daher sind die sehr starken, aufgetretenen Verschleißerscheinungen erklärbar. Die Presse ist insgesamt in einem höchst bedenklichen Zustand und müsste kurzfristig generalüberholt werden. Die Schaltanlagen stammen ebenfalls aus dem Jahr 1992. Die Elektrik mit einfachen Mitteln wieder instand setzen zu können, ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Aufgrund des hohen Alters der Filterpresse und der Schaltanlage ist eine grundlegende Sanierung oder eine Neuanschaffung notwendig, um einen Betrieb der veralteten Anlage nach dem Stand der Technik zu erhalten. Die baulichen Räumlichkeiten im Gebäude selbst sind gut erhalten und müssen nicht erneuert werden. „Die intensiven Untersuchungen der Gesamtsituation der Schlammentwässerung mit Gebäude sowie der zugehörigen maschinellen und elektrischen Einrichtungen hat ergeben, dass die Altanlage wiederinstandgesetzt werden kann. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Filterpresse saniert und verschiedene Komponenten komplett ersetzt werden müssen. Die Kalkmilchpumpe muss aufgrund der defekten Drehzahlerhöhung und der großen Rosterscheinungen ausgetauscht werden. Aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse ist eine neue, maschinelle Schlammentwässerung im Hinblick auf eine vernünftige wirtschaftliche Auslegung die günstigere und zukunftsfähigere Variante“, erläuterte Bürgermeister Koschel.
Zudem hatte Landrat Köberle einen Förderbescheid in Höhe von 75.000 Euro für die Sanierung des Hochbehälters in Aulenhausen mitgebracht. Die Trinkwasserversorgung des Marktfleckens Weilmünster erfolgt derzeit aus einer Vielzahl von Wassergewinnungen mit zahlreichen Betriebspunkten wie Brunnen, Stollen, Quellen, Hochbehälter usw. Eine Anzahl der Anlagen sind veraltet und sanierungsbedürftig. Daher investierte der Marktflecken in den vergangenen Jahren erhebliche Summen in seine Trinkwasserversorgung, um zukunftsorientiert und dauerhaft den Bedarf an Trinkwasser sicherzustellen. Unmittelbar hiervon betroffen ist auch die Versorgungssicherheit mit Löschwasser im Rahmen des Brandschutzes für Weilmünster sowie seine Ortsteile. Die Wasserversorgung des Weilmünsterer Ortsteils Aulenhausen stützt sich derzeit auf den 1969 errichteten Speicherbehälter. Untersuchungen der Innenbeschichtung der Wasserkammern ergaben, dass eine hohe Belastung mit Schadstoffen vorliegt. Das Gesundheitsamt hat daher eine regelmäßige Prüfung der Wasserqualität und eine zeitnahe Erneuerung der Beschichtung der Wasserkammern angeordnet. „Aufgrund der hohen finanziellen Belastung ist die vorgesehene, grundhafte Sanierung des Hochbehälters in zwei Abschnitten vorgesehen. Im ersten Abschnitt soll beginnend mit der Neubeschichtung der gesamte Zustand des Behälters geprüft und bewertet werden, um eine einwandfreie Trinkwasserqualität und die Versorgungssicherheit weiter gewährleisten zu können. Im zweiten Abschnitt erfolgt die Sanierung der Technik außerhalb der Wasserkammern ausschließlich im Bediengebäude. Diese separate Maßnahme ist in 2023 vorgesehen“, so Mario Koschel.
Auf Initiative von Landrat Michael Köberle hat der Kreistag die Einrichtung des Zukunftsfonds Limburg-Weilburg – Stark und Innovativ – beschlossen. Ziel des Fonds ist die Stärkung der ländlichen Regionen des Landkreises Limburg-Weilburg im Hinblick auf Infrastruktur und Mobilität, insbesondere für ältere Menschen. Hierzu zählen auch die Förderung und Ausbildung im kommunalen Brandschutz sowie der in den Fokus rückende Klimaschutz. Der Fonds besteht aus insgesamt fünf Säulen. Säule A beschäftigt sich mit preisgünstigem Wohnraum und setzt auf das von 2017 bis 2020 laufende Programm des Landkreises zur Errichtung von preisgünstigem Wohnungsbau mit 1,2 Millionen Euro pro Jahr – also 4,8 Millionen Euro insgesamt – auf. Danach wurde für die Säule A jährlich eine Million Euro im Haushalt eingestellt. In Säule B wird die kommunale Infrastruktur, unter anderem Sammeltaxi, Radverkehrsnetze, Breitband, Revitalisierung von Ortskernen, Sanierung von Bausubstanzen, ortsbildgerechte gestalterische Maßnahmen und soziale Einrichtungen (Kinderbetreuung etc.), mit jährlich 1,9 Millionen Euro gefördert. 135.000 Euro stehen für Säule C bereit, womit der kommunale Brandschutz unterstützt werden soll. 300.000 Euro stehen ferner in Säule D für den kommunalen Klimaschutz und entsprechende Nachhaltigkeitsprojekte zur Verfügung. Die zusätzlich aufgelegte Säule E zur Förderung der Vereine wurde ausgestattet mit 1,75 Millionen Euro. © Landkreis Limburg-Weilburg