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Konferenz der Vereinten Nationen am Weltwassertag

BGR arbeitet mit Partnerinstitutionen in Afrika am gemeinsamen Ziel einer sicheren Wasserversorgung

Am morgigen Weltwassertag beginnt in New York eine dreitägige Wasser-Konferenz der Vereinten Nationen (UN). Die Veranstaltung ist – nach 1977 – erst die zweite Konferenz zum Thema „Wasser“ auf UN-Ebene. In New York soll eine Zwischenbilanz der laufenden UN-Wasserdekade (2018-2028) gezogen werden. Auch die BGR beteiligt sich im Rahmen einer Delegation von Bundesumweltministerin Steffi Lemke an der Konferenz, bei der internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft sowie von Entwicklungsbanken und Nichtregierungsorganisationen über das große Ziel einer sicheren Wasserversorgung für alle Menschen diskutieren werden.

Mehr als zwei Milliarden Menschen haben laut einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser. Mehr als die Hälfte aller Menschen verfügt zudem über keine sichere Sanitärversorgung. Die Vereinten Nationen haben aus diesem Grund die „sichere Wasser- und Sanitärversorgung für alle“ zu einem ihrer insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) erklärt. Sie sollen bis zum Jahr 2030 global zu einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene beitragen.

Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigt sich in Afrika. In der Region südlich der Sahara haben 400 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dürren, die sich in vielen Regionen Subsahara-Afrikas wiederholt ereignen, führen schnell zu Missernten und zu Hungersnöten. Obwohl viele Länder dieser Region über ausreichend oberflächennahe Grundwasserressourcen verfügen, werden bisher nur 5 % der landwirtschaftlichen Flächen in Subsahara-Afrika bewässert. „Die Nachhaltigkeitsziele einer sicheren Wasser- und Nahrungsmittelversorgung drohen in Subsahara-Afrika weit verfehlt zu werden“, sagt BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel. Die BGR unterstützt deshalb im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in der Region Maßnahmen, mit denen das Potenzial vorhandener Grundwasserressourcen für die sozioökonomische Entwicklung noch stärker genutzt werden soll. „Häufig liegt das Problem nicht in der Verfügbarkeit von Wasser, sondern in der Erschließung der Ressourcen“, so der BGR-Präsident.

Neben fehlenden Grundwasser-Kenntnissen mangelt es auch an Kapazitäten im Brunnenbau. „Es gilt, Investitionen in die Entwicklung der vorhandenen Ressourcen zu mobilisieren, um eine nachhaltige Bewirtschaftung zu ermöglichen und damit einen Beitrag zur langfristigen Ernährungssicherheit zu gewährleisten“, betont Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, bei der BGR Abteilungsleiter für „Grundwasser und Boden“. Die Abteilung unterstützt aktuell den afrikanischen Wasserministerrat (AMCOW) bei der Entwicklung eines strategischen Grundwasserprogramms mit dem Ziel, die Grundwasserressourcen für die Trinkwasserversorgung, Ernährungssicherung und sozioökonomische Entwicklung noch besser zu erschließen.

Die BGR ist bisher in Afrika in zahlreichen Projekten zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Grundwasservorkommen engagiert. Dazu gehören Einzelprojekte in Kamerun und Sambia sowie die Beratung der Tschadseebeckenkommission (zuständig für die Länder Tschad, Libyen, Niger, Nigeria, Kamerun und die Zentralafrikanische Republik), der Nigerbeckenbehörde und der Cuvelai Watercourse Commission (Angola und Namibia). „Wir suchen gemeinsam mit unseren afrikanischen Partnerinstitutionen nach passenden Lösungsansätzen für die vielfältigen Herausforderungen, um einen Beitrag für das Ziel einer sicheren Wasserversorgung zu leisten“, erklärt der BGR-Präsident.

Informationen zur BGR:
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist die zentrale Forschungs- und Beratungseinrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Geowissenschaften und Rohstoffe. Sie gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die BGR (800 Beschäftigte) erbringt hoheitliche und öffentliche Leistungen. Als Ressortforschungseinrichtung des Bundes berät sie Politik und Wirtschaft insbesondere zur langfristigen Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung Deutschlands. Weitere Aufgaben sind die nationale und internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Geowissenschaften, Rohstoffe, Boden, Grundwasser, Georisiken und Endlagerung hochradioaktiver Abfälle sowie die Bereitstellung geowissenschaftlicher Fachdaten. Die BGR gehört zu den Durchführungsorganisationen der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Sie überwacht für Deutschland das internationale Kernwaffenteststoppabkommen und ist Erdbebendienst des Bundes.

Weiterführende Informationen:
Informationen zum Thema Grundwasser: Homepage - Keine Zukunft ohne Grundwasser (zukunft-grundwasser.de)
Projekt Politikberatung Grundwasser: BGR - Projekte - Sektorvorhaben Politikberatung Grundwasser (bund.de)
Grundwasser-Projekte in der Technischen Zusammenarbeit: BGR - Projekte (bund.de)

© Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)