Schmerzen in den Knien plagen nicht nur Arthrosepatienten, auch viele Sportlerinnen und Sportler haben durch Über- oder Fehlbelastung und Unfälle mit Knorpelschäden zu kämpfen. Das Tückische: Defekter Knorpel heilt nicht von alleine, denn die schützende Schicht zwischen den Knochenenden des Gelenks hat weder Blutgefäße noch Nerven und kann sich deshalb nicht selbst regenerieren. Wie Patienten mit Knorpelschaden dennoch geholfen und Schmerzen gelindert werden können, erklärt der Knieexperte und Gelenkchirurg Dr. Dominik Wilkens am Dienstag, den 25. März, ab 18 Uhr im Gesundheitsvortrag im Limburger St. Vincenz-Krankenhaus.
„Die Therapie von Knorpelschäden hat sich in den letzten Jahren dank innovativer Therapieansätze zu einem festen Baustein der gelenkerhaltenden Therapie entwickelt,“ erläutert der leitende Oberarzt. Bei eher chronischen Schäden liegt der Fokus dabei zunächst auf der konservativen Behandlung des Defekts – also ohne Operation. Diese umfasst beispielsweise die sog. autologe conditionierte Plasma-Therapie (ACP) bei der dem Patienten körpereigenes Plasma in das betroffene Gelenk injiziert wird. „Eine schonende und nebenwirkungsarme Therapiemethode,“ erläutert Dr. Wilkens, „die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.“ Auch Schmerzmittelgabe, Kälte- oder Wärmeanwendungen und Physiotherapie sowie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel als sogenannte „Supplements“ können dazu beitragen, die Schmerzen im Knie zu lindern. „Sollten diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Ergebnis führen, kann auch hier die operative Sanierung des Knorpels eine Option sein,“ erörtert der zertifizierte Kniechirurg.
Bei lokal begrenzten Knorpelschäden mit ansonsten unbeschädigten Gelenkflächen am Knie kann der Knorpel heutzutage dank innovativer Behandlungsmethoden ersetzt werden. Gemeinsam mit Dr. Jürgen Fey hat Dr. Wilkens vor rund zwei Jahren dieses sogenannte matrixassoziierte autologe Knorpelzelltransplantationsverfahren auf dem Schafsberg etabliert. „Dabei wird im Labor eine sogenannte Matrix mit einer großen Anzahl aus körpereigenen Knorpelzellen herangezüchtet und dann im Rahmen eines minimalinvasiven Eingriffs in das defekte Gelenk transplantiert, so dass sich daraus neuer dem eigenen Gelenkknorpel sehr ähnlicher Ersatzknorpel bildet“ erklärt der leitende Oberarzt. Das Verfahren gilt bei sehr großen Knorpeldefekten als Goldstandard der Behandlungsmethoden und kann Betroffenen helfen, die volle Gelenkfunktion langfristig und ohne Einsatz einer Prothese zurückzuerlangen. „Daneben gibt es noch weitere knorpelregenerative operative Maßnahmen wie beispielsweise Knorpel-Knochen-Transfers oder knochenmarkstimulierende Verfahren mit ebenfalls sehr guten klinischen Ergebnissen. Die Erfolgsaussichten der einzelnen Verfahren sind – wenn für den einzelnen Patienten das Passende ausgewählt wird und mögliche Ursachen mitbehandelt werden – sehr gut,“ erklärt Dr. Wilkens.
Als eines der weiteren Verfahren, das darauf abzielt, verletzten Knorpel nachhaltig zu regenerieren und die Funktion des Kniegelenks wiederherzustellen, stellt Dr. Wilkens im Vortrag die autologe matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC) vor - ein biologisches knochenmarkstimulierendes Verfahren, das die Knorpelregeneration anregt und mit einer speziellen Kollagenmembran kombiniert.
Informationen zur Vermeidung von Knorpelschäden durch Prävention, wie gelenkschonende Aktivitäten, Aufwärmübungen vor sportlichen Aktivitäten und frühzeitige Behandlung von Gelenkproblemen runden den Gesundheitsvortrag ab. Im Anschluss an die Veranstaltung haben Interessierte die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an den leitenden Oberarzt zu richten.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Thema: Knieschmerzen adé – Knorpelschäden dank neuer Methoden effektiv behandeln
Termin: Dienstag, 25. März 2025, 18.00 Uhr
Ort: St. Vincenz-Krankenhaus Limburg
Auf dem Schafsberg | 65549 Limburg
Konferenzraum Katharina Kasper
Referent: Dr. Dominik Wilkens
Leitender Oberarzt Unfallchirurgie im Zentrum für Orthopädie und Traumatologie (ZOT)
Es wird um vorherige Anmeldung gebeten – entweder per E-Mail an ukm@st-vincenz.de oder telefonisch unter 06431 292 - 7113. Der Besuch der Veranstaltung und das Parken im vorderen Parkhaus sind für Teilnehmende kostenfrei. © Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH