Springe zum Inhalt

In Limburg: Erinnerung an Peter Assmann

Eine Straße in Limburg ist nach Peter Assmann bereits benannt, nun gibt es auch eine kleine Tafel vor dem Haus, in dem er wohnte. Es steht an der Ecke Diezer Straße/Oraniensteiner Weg. Peter Assmann, geboren 1862 in Meudt, war Zeichenlehrer am Limburger Gymnasium, schuf eine Vielzahl von Werken mit heimatlichen Motiven, engagierte sich für den Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses und die Einrichtung eines Heimatmuseums. Er starb 1939 in Limburg.

Es ist eine kleine Tafel, die an der Diezer Straße an Assmann erinnert. Das dahinter liegende Haus, im Krieg zerstört und danach wieder aufgebaut, hebt sich in seiner Architektur doch sehr von der umgebenden Bebauung ab. Ein Umstand, den auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn aufgriff, als er zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern des Ortsbeirats und Mitgliedern der Familie Assmann die Tafel vorstellte und zugleich auf die jüngste Publikation aus dem Limburger Stadtarchiv verwies, die Assmanns Wirken in und für Limburg beschreibt.

Mit der Zeitzeugin Aenne Klump nahm die ehemalige Nachbarin von Assmann an der kleinen Zeremonie teil. Aenne Klump wohnte mit ihren Eltern schräg gegenüber im Oraniensteiner Weg. „Mein Vater war Schlosser und wenn es bei Assmanns in der Richtung etwas zu tun gab, war mein Vater immer gefragt“, erzählte sie. Und sie erinnerte sich auch daran, dass der abendliche Heimweg von Peter Assmann aus seinem Stammlokal „Wilhelmshöhe“, es war dazu lediglich die Diezer Straße zu überqueren und der Hauseingang im Oraniensteiner Weg zu nutzen, stets von einem starken Husten begleitet wurde. Als Grund für den Husten sei dann angegeben worden, damit sei der „Bierschleim“ abgehustet worden.

Das Aufstellen der Erinnerungstafel geht auf eine Initiative der CDU-Fraktion im Ortsbeirat zurück, die durch Carsten Becker vertreten war; vom Ortsbeirat waren zudem die stellvertretende Vorsitzende Birgit Wolf und Frauke Häuser-Jüngst anwesend. Als Vertreter der Familie Assmann waren die Großneffen Stefan Aßmann und Franz-Josef Schaaf mit von der Partie. Stefan Aßmann unterstützte auch die Aufstellung der Tafel über seinen Großonkel finanziell.

„Wichtige Impulse hat Peter Assmann für ein Heimatmuseum gegeben“, verdeutlichte der Bürgermeister. Und er zeigte sich davon überzeugt, dass der Lehrer, Künstler und Heimatkundler heute seine Freude daran hätte, dass die Stadt nun wieder eine museale Präsentation ihrer umfangreichen Geschichte ins Auge fasst, diesmal im Limburger Schloss und nicht wie beim ersten Versuch im Walderdorffer Hof. Auch das Schloss lag Assmann sehr am Herzen und er engagierte sich für den Wiederaufbau des Saalbaus und der Scheune, die durch den Brand im Jahr 1929 zerstört worden waren.

Nach Einschätzung von Bürgermeister Hahn hatte sich Assmann zeitlebens etwas von seiner Westerwälder Heimat bewahrt, eine gewisse Hartnäckigkeit bei der Verfolgung seiner Ziele. Die Einrichtung des Heimatmuseums und Wiederaufbau des Schlosses hätten dies auch erfordert.

Wie aus der von Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker verfassten Schrift über Assmann hervorgeht, trat dieser am 1. April 1894 seinen Dienst am Limburger Gymnasium an, zuvor war er Lehrer in Rolandseck und an der Gewerblichen Zeichenschule in Schmalkalden in Thüringen. Die Kunstlehrerausbildung hatte er während seiner Zeit in Rolandseck absolviert, anschließend besuchte er als Schulgehilfe die Kunstgewerbeschule in Kassel im Rahmen eines Zusatzstudiums.

In seiner Zeit in Limburg brachte sich Assmann auch auf politischer Ebene ein, in der Zeit von 1910 bis 1919 gehörte er der Stadtverordnetenversammlung an, in der er sich bereits 1911 dafür einsetzte, dass das Rathaus am Fischmarkt, das seit der Fertigstellung des „neuen“ Rathaus 1899 nicht mehr als Verwaltungsgebäude gebraucht wurde, für öffentliche Zwecke, etwa für die Einrichtung eines Museums, zu nutzen. Allerdings fand Assmann dafür keine Mehrheit.

Als Künstler suchte sich Assmann viele Motive in der Stadt, wurde zu einem Vordenker der späteren Altstadtsanierung und gestaltete auch die Kassengutscheine der Stadt Limburg, die ab dem 1. November 1918 als Notgeld ausgegeben wurden. Mit dem Nationalsozialismus arrangierte er sich wie viele andere seiner Zeitgenossen.
Wer mehr über Peter Assmann erfahren möchte, kann in der jüngsten Veröffentlichung des Stadtarchivs nachlesen: Christoph Waldecker: Peter Assmann. Sein Wirken in und für Limburg. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn 6. Die Broschüre ist gratis im Stadtarchiv und im Bürgerbüro erhältlich. © Stadt Limburg