„Unsere Landesbeteiligungen mussten im vergangenen Jahr erneut zahlreiche Herausforderungen meistern“
Finanzminister Michael Boddenberg zum vierten Beteiligungsbericht des Landes Hessen
„Das Jahr 2022 war einerseits dadurch geprägt, dass sich mit dem Abklingen der Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben allmählich wieder normalisierte – andererseits hat sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auf vielfältige Weise auch auf das Leben hierzulande ausgewirkt. In diesem Spannungsfeld bewegten sich unsere Landesbeteiligungen, die durch steigende Energiekosten, Lieferengpässe und die mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen und anderen Gütern im vergangenen Jahr erneut zahlreiche Herausforderungen meistern mussten“, erklärte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg heute in Wiesbaden. Er hat den Beteiligungsbericht 2022 des Landes veröffentlicht, der den Stand der Beteiligungen zum 31. Dezember 2022 anschaulich dokumentiert. Der Bericht steht auf dem Internetauftritt des Hessischen Finanzministeriums als Download zur Verfügung: https://finanzen.hessen.de/ueber-uns/beteiligungen.
„Grundsätzlich engagieren wir uns mit dem breit gestreuten Beteiligungsportfolio des Landes in zukunftsentscheidenden Bereichen wie beispielsweise Forschung, Wissenschaft und Technologie. Als bestens vernetztes Land im Herzen Europas investieren wir außerdem zielgerichtet in unsere Infrastruktur und die Förderung der heimischen Wirtschaft. Zudem hält das Land Hessen auch Beteiligungen zur Förderung der hessischen Kunst und Kultur“, erläuterte der Minister.
Mit rund 39.000 Beschäftigten sowie fast 2000 Auszubildenden und Studierenden in unmittelbaren Beteiligungsunternehmen unterstützt das Land über seine Rolle als Gesellschafter die Ausbildung von Nachwuchskräften und die Schaffung regionaler Arbeitsplätze. Im Geschäftsjahr 2022 war Hessen an 49 Unternehmen unmittelbar beteiligt, dabei reichte die Beteiligungshöhe von 0,99 Prozent bis 100 Prozent der Unternehmensanteile. Im Geschäftsjahr 2022 haben die Unternehmen mit unmittelbarer Landesbeteiligung Umsätze in Höhe von rund 17,2 Milliarden Euro und ein Jahresergebnis von zusammengefasst 1,4 Milliarden Euro erzielt. Die Verwaltung der Beteiligungen erfolgt in aller Regel durch das Finanzministerium, das die Gesellschafterrechte des Landes Hessen wahrnimmt sowie regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter in die jeweiligen Überwachungsorgane entsendet.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Bandbreite der staatlichen Beteiligung an privatrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Unternehmen. Zudem wird deutlich, in welchen Bereichen das Land Hessen bisher schwerpunktmäßig Beteiligungen unterhält:
„Im Bereich Kunst und Kultur hat sich 2022 bei unseren Beteiligungen einiges getan: So wurden die vier hessischen Landesjugendensembles unter dem Dach der Junge Musik Hessen gGmbH vereint. Die Corona-bedingten Nachwuchslücken wurden durch Vorsingen und Vorspielen in allen Ensembles wieder aufgefüllt. Insgesamt haben sich die darstellenden Künste durch die Entspannung der Infektionslage wieder auf einen regulären Betrieb zubewegt. Der Weg zur Normalität zeigte sich beispielsweise auch in der Freilichtmuseum Hessenpark GmbH, deren Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr spürbar gestiegen sind“, sagte Boddenberg.
„Energieknappheit und damit einhergehend steigende Energiepreise waren für uns als Land selbst, aber auch in unserer Rolle als Anteilseigner 2022 ein bedeutender Faktor: Für unsere Landesverwaltung hat die Hessische Landesregierung ein überaus erfolgreiches Energiesparpaket geschnürt, mit dem mehr als zehn Millionen Euro an Energiekosten eingespart werden konnten“, so der Finanzminister. Im Bereich der Landesbeteiligungen rief etwa die LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) als Tochterfirma der Hessen Agentur die Energiesparkampagne ,Hessen spart Energie‘ ins Leben und richtete ferner eine Energie-Hotline für alle Bürgerfragen rund um die Energiekrise und ihre Folgen ein. „Diese Maßnahmen haben nicht nur zur Energieeffizienz beigetragen, sondern gleichzeitig dazu, Hessen ein gutes Stück nachhaltiger und unabhängiger von der Energieversorgung aus dem Ausland zu machen“, stellte Boddenberg abschließend fest. © HMdF