Springe zum Inhalt

Erster Kreisbeigeordneter Sauer übergibt Förderbescheid für lokale Biodiversität

Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer hat dem 1. Stadtrat von Limburg, Michael Stanke, einen Förderbescheid aus der Säule D des Zukunftsfonds übergeben. Mit 10.000 Euro fördert der Landkreis Limburg-Weilburg die Umwandlung städtischer Grünflächen von Intensivflächen zu extensiven Biodiversitätsflächen.
In den Ortsteilen Linter und Eschhofen der Kreisstadt Limburg werden ausgewählte, bisher intensiv gepflegte Grünflächen zu extensiven Staudenbeeten umgewandelt, die die lokale Biodiversität fördern. Ziel ist eine ökologische Aufwertung durch insektenfreundliche Staudenmischpflanzungen, die gleichzeitig für Natur und Mensch attraktiv sind. Zudem sollen die Flächen den Folgen des Klimawandels angepasst und ressourcensparend gestaltet werden. Die Pflanzungen bestehen aus mehrjährigen Stauden. Durch die ganzjährige Bepflanzung entsteht ein dauerhaftes Biotop für Insekten. Die Staudenmischung wird so ausgewählt, dass sie über einen langen Zeitraum blühen und damit eine langfristige Nahrungsquelle für Insekten darstellen. Darüber hinaus stellen die Samen einiger Stauden eine Nahrungsquelle für bestimmte Vogelarten dar. Dabei werden auch strukturelle Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt zum Tragen kommen. Angelegt werden sollen
Sandinseln, Kiesflächen, Steinhaufen, Totholz, Wasserlachen und kleine Lehmgruben. Als Beispiel kann man die Skabiosen-Biene nennen, die als monolektisches Insekt abhängig von der Skabiose ist und für ihre Brut Sandhügel mit Lehmanteilen benötigt. Die Staudenbeete werden so ausgelegt, dass sie eine hohe ökologische Wertigkeit und eine optisch ansprechende Gestaltung vereinen
„Wichtig ist für uns natürlich, dass unsere Bürgerinnen und Bürger Verständnis für diese Art von Bepflanzung entwickeln. Ja, das unterscheidet sich schon deutlich von Flächen mit ständig wechselnder Bepflanzung und schicken Blumen. Nach etwas Entwicklungszeit entstehen auch bei der Staudenbepflanzung optisch sehr ansprechende Beete, die zudem einen hohen ökologischen Wert haben, in mehrfacher Hinsicht Ressourcen sparen und der zunehmenden Trockenheit deutlich widerstandsfähiger begegnen“, erläuterte der 1. Stadtrat Michael Stanke. Dazu gehört auch die Einsparung von C02 durch den regionalen Einkauf bei Betrieben in der Nähe von Limburg. Dabei wird auf kurze Transportwege, torffreie Rohstoffe und die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen (Pflanztöpfe) geachtet. Dieses Gesamtpaket soll die Nachhaltigkeit und die Förderung der Biodiversität unterstützen und darstellen.
Auf Initiative von Landrat Michael Köberle hat der Kreistag die Einrichtung des Zukunftsfonds Limburg-Weilburg – Stark und Innovativ – beschlossen. Ziel des Fonds ist die Stärkung der ländlichen Regionen des Landkreises Limburg-Weilburg im Hinblick auf Infrastruktur und Mobilität, insbesondere für ältere Menschen. Hierzu zählen auch die Förderung und Ausbildung im kommunalen Brandschutz sowie der in den Fokus rückende Klimaschutz. Der Fonds besteht aus insgesamt fünf Säulen. Säule A beschäftigt sich mit preisgünstigem Wohnraum und setzt auf das von 2017 bis 2020 laufende Programm des Landkreises zur Errichtung von preisgünstigem Wohnungsbau mit 1,2 Millionen Euro pro Jahr – also 4,8 Millionen Euro insgesamt – auf. Danach wurde für die Säule A jährlich eine Million Euro im Haushalt eingestellt. In Säule B wird die kommunale Infrastruktur, unter anderem Sammeltaxi, Radverkehrsnetze, Breitband, Revitalisierung von Ortskernen, Sanierung von Bausubstanzen, ortsbildgerechte gestalterische Maßnahmen und soziale Einrichtungen (Kinderbetreuung etc.), mit jährlich 1,9 Millionen Euro gefördert. 135.000 Euro stehen für Säule C bereit, womit der kommunale Brandschutz unterstützt werden soll. 300.000 Euro stehen ferner in Säule D für den kommunalen Klimaschutz und entsprechende Nachhaltigkeitsprojekte zur Verfügung. Die zusätzlich aufgelegte Säule E zur Förderung der Vereine wurde ausgestattet mit 1,75 Millionen Euro. © Stadt Limburg