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Die Odyssee aus weiblicher Sicht – Literatur im Gespräch

Der Literaturgesprächskreis trifft sich am Donnerstag, den 30. März 2023 ab 20.00 Uhr in den Räumen der Bücherei Niederbrechen zum Austausch über Margaret Atwoods Roman „Penelopiade“.

Penelope – die spartanische Prinzessin gilt als Sinnbild der treu liebenden Ehefrau und Mutter, die jahrzehntelang geduldig die Heimkehr des heldenhaften Ehemanns erwartet. So erzählt es die »Odyssee«, aber ist es auch die Geschichte, die Penelope selbst erzählen würde? Nein, findet Margaret Atwood. Launig und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen hält ihre Penelope Rückschau auf ihr Leben, berichtet von der gnadenlosen Konkurrenz mit der hübschen Cousine Helena, von der Zwangsverheiratung mit Odysseus, einem Mann, dem der Ruf vorauseilte. ein Aufschneider zu sein, und den Intrigen und Skandalen am Hofe Ithakas. Ergänzt wird Penelopes Erzählung vom Chor ihrer Mägde, die ihren Dienst mit dem Leben bezahlten und nun nach Gerechtigkeit verlangen.

Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood wurde nicht nur durch ihre Bücher, sondern auch durch ihr Engagement in Frauenfragen und für Umweltthemen international bekannt. Die Essayistin, Lyrikerin, Romanistin und Verfasserin von Kurzgeschichten wurde 1939 in Kanada geboren und wuchs in Ottawa, Ontario und Quebec auf. Nach ihrem Studium der Anglistik und Literaturwissenschaften in Toronto lehrte sie ab 1964 an verschiedenen Universitäten und lebte in Großbritannien, den USA, Italien, Frankreich und Deutschland. Die Mutter einer Tochter begann ihre Schriftsteller-Karriere als Lyrikerin und Literaturkritikerin. Das erste ihrer erzählenden Bücher erschien 1969 unter dem Titel "Die eßbare Frau", größere Bekanntheit erlangte Atwood aber mit dem 1985 erschienenen Roman "Der Report der Magd". Für das Buch erhielt die leidenschaftliche Verfechterin von Frauenrechten den Governor General's Award. Weitere Preise folgten, darunter der Molson und der Booker Prize.

Die Teilnehmer des Literaturgesprächskreises treffen sich ca. alle sechs bis sieben Wochen, um sich über das gelesene Werk auszutauschen, die Vorschläge stammen aus dem Kreis der Teilnehmer. Jeder, der für Literatur aufgeschlossen ist, ist als Bereicherung stets willkommen. Allen Interessierten steht die Bücherei Niederbrechen am Sonntag von 9.30 bis 12.00 Uhr, am Mittwoch von 18.30 bis 21.00 Uhr und am Donnerstag von 15.30 bis 16.30 Uhr offen.

Von Jürgen Schühler