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Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Wenig Impulse am Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote verharrt im Februar bei 5,3 Prozent . LDK: 54 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 1.412 mehr als vor einem Jahr . LM-WEL: 77 Arbeitslose weniger als im Januar und 317 mehr als im Vorjahr . Arbeitskräftenachfrage weiter unter Vorjahresniveau . Anstieg der Arbeitslosigkeit seit Februar 2022 resultiert vorwiegend aus Fluchtmigration . Wirtschaftliche Aspekte geraten sukzessive in den Blick

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Februar 2023 insgesamt 12.213 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,3 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Vormonat waren 12.236 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag ebenfalls bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.484 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,5 Prozent. Von den insgesamt 12.213 arbeitslosen Personen waren 4.296 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.639 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.278 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

"Der Februar entfaltete im Vergleich zum Vormonat weder in Limburg-Weilburg, noch im Lahn-Dill-Kreis vernehmbare Dynamik. Die Veränderung der Arbeitslosigkeit lag jeweils um ein Prozent, wobei im Westen ein leichter Rückgang und im Osten ein geringfügiger Zuwachs zu verzeichnen war", erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für den abgelaufenen Monat. Betrachte man allerdings die Entwicklung des letzten Jahres, seien die Veränderungen signifikant. Während der Zuwachs in Limburg-Weilburg mit einem Plus von 7,5 vergleichsweise moderat ausfalle, sei dieser mit einem Anstieg von 22,5 Prozent rund um Wetzlar und Dillenburg deutlicher gewesen. Der überproportionale Anstieg bei Frauen, Jugendlichen, Ausländern und Bürgergeldbeziehern weise in beiden Landkreisen zwar daraufhin, dass hier überwiegend Fluchtmigrationen für den Anstieg verantwortlich seien. Allerdings gerieten inzwischen an der einen oder anderen Stelle auch wirtschaftliche Ursachen in den Blick. So habe die Zahl derer, die sich im Februar aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet hätten in beiden Kreisen zwanzig Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats gelegen. Gleichzeitig habe die Zahl der Arbeitsaufnahmen jeweils unter dem jeweiligen Vorjahreswert gelegen. Letztlich vermeldeten beide Landkreise bei den Stellenmeldungen gegenüber Februar 2022 ein Minus von rund dreißig Prozent. "Das sind keine besorgniserregenden Werte, zumal der Februar für eine Arbeitsmarktbeurteilung allein aus Witterungsgründen kein klassischer Referenzmonat ist und eine reine Monatsbewertung ohnehin zu kurz greift", erläuterte die Agenturchefin. Zudem seien viele weitere Parameter zu berücksichtigen, von denen die überwiegende Anzahl unkritisch sei. Allerdings gelte es in den kommenden Monaten sehr genau zu beobachten, ob sich hier ein Trend abzeichne. Diesem sei dann gegebenenfalls mit geeigneten Instrumenten zu begegnen. Berbuir richtete auch einen Appell an diejenigen Arbeitslosen, die über keine marktgerechte Qualifikation verfügen: "Wir haben in diesem Jahr im Agenturbezirk finanzielle Mittel für 460 Weiterbildungen in den Haushalt eingestellt. Wer sich als Erwerbsloser weiterqualifiziert, minimiert das Risiko arbeitslos zu bleiben und später wieder arbeitslos zu werden, beträchtlich."

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Februar im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,8 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Im Februar 2022 betrug die Quote 4,5 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.533 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 77 weniger als im Januar (-1,7 Prozent) und 317 mehr als vor einem Jahr (+7,5 Prozent).Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 41,8 Prozent (1.894 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 57 Personen (-2,9 Prozent) zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 38 Arbeitslose (+2,0 Prozent) gestiegen. 58,2 Prozent (2.639 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Februar beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 20 Arbeitslose (-0,8 Prozent). Gegenüber Februar 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 11,8 Prozent (+279 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer sank gegenüber dem Vormonat um 50 auf 2.683 Arbeitslose (-1,8 Prozent). Bei den Frauen reduzierte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 27 auf 1.850 Erwerbslose (-1,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 144 Arbeitslose (+5,7 Prozent) und bei den Frauen um 173 Arbeitslose (+10,3 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Februar um 12,3 Prozent oder 41 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 374 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 11 mehr, als vor einem Jahr (+3,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 29 Betroffene auf 1.464 Arbeitslose gesunken (-1,9 Prozent). Sie liegt damit um 82 Personen oder 5,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Februar bei 299 Personen und somit um 15 Personen oder 4,8 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber Februar 2022 war ein Rückgang um 13 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-4,2 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.104 Langzeitarbeitslose aus, einen mehr als im Vormonat (+0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 160 Personen oder 12,7 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.006 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 16 arbeitslose Ausländer weniger als im Januar (-0,8 Prozent) sowie 393 (+24,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Februar 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 308 Vermittlungsaufträge. Dies waren 130 Stellen weniger als im Februar 2022 (-29,7 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Februar 2023 unverändert bei 5,6 Prozent. Im Februar des Vorjahres betrug die Quote 4,5 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.680 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 54 mehr als im Januar (+0,7 Prozent) und 1.412 mehr als vor einem Jahr (+22,5 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 31,3 Prozent (2.402 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 47 Personen (+2,0 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 280 Arbeitslose (+13,2 Prozent) gestiegen. 68,7 Prozent (5.278 Personen) aller Arbeitslosen waren im Februar beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 7 Arbeitslose (+0,1 Prozent). Gegenüber Februar 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 1.132 Personen erhöht (+27,3 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 44 auf 4.215 Arbeitslose (+1,1 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 10 auf 3.465 Betroffene (+0,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 604 Arbeitslose (+16,7 Prozent), bei den Frauen um 808 Arbeitslose (+30,4 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 25 Personen oder 3,5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 hat sie sich um 237 Personen (+47,8 Prozent) erhöht. Aktuell sind 733 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.382 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 14 Personen (+0,6 Prozent) zu. Gegenüber Februar 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 172 ältere Arbeitslosen (+7,7 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Februar im Lahn-Dill-Kreis bei 739 Personen und damit um 179 Betroffene oder 2,6 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Februar 2022 war ein Anstieg um 70 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+10,5 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.527 Langzeitarbeitslose aus, 31 weniger als im Vormonat (-1,2 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 1433 Personen oder 5,0 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.373 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 5 arbeitslose Ausländer mehr als im Januar (+0,1 Prozent) sowie 1.275 mehr als im Februar 2022 (+60,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Februar 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 341 Vermittlungsaufträge. Dies waren 171 Stellen weniger als im Februar 2022 (-33,4 Prozent). 2022 wurden insgesamt 4.649 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

© Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar