Springe zum Inhalt

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Ukrainekrieg und nachlassende Dynamik dämpfen Arbeitsmarkt

. Arbeitslosenquote verharrt im Oktober bei 4,7 Prozent . LDK: 111 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 572 mehr als vor einem Jahr . LM-WEL: 117 Arbeitslose weniger als im September und 5 mehr als im Vorjahr . Mehr Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit - weniger Arbeitsaufnahmen . Im LDK arbeiteten im Mai 2022 insgesamt 747 Arbeitnehmer in 74 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,8 Prozent) . In LM-WEL arbeiteten zur gleichen Zeit 270 Arbeitnehmer in 42 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,5 Prozent)

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Oktober 2022 insgesamt 10.748 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht -wie bereits im August und September- einer Quote von 4,7 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Vor einem Jahr waren 10.171 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Quote lag seinerzeit bei 4,4 Prozent. Von den insgesamt 10.748 arbeitslosen Personen waren 3.188 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2496 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.064 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

"Der Arbeitsmarkt entwickelt sich aktuell in den beiden Landkreisen unterschiedlich", stellte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktbilanz für den abgelaufenen Monat fest. Während in Limburg-Weilburg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat saisontypisch abgenommen habe und im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert geblieben sei, habe sie im Lahn-Dill-Kreis sowohl im Vormonats-, als auch insbesondere im Vorjahresvergleich zugenommen. Beim genaueren Blick auf die Zahlen in Wetzlar und Dillenburg manifestiere sich der Anstieg im Rechtskreis SGB II - also in der Grundsicherung. Hier bilde sich die Zunahme im Vergleich zum Oktober 2021 vor allem bei Frauen, Jüngeren und Ausländern ab, sagte Berbuir und fügte an: "Maßgeblich dafür ist vor allem die Überstellung der aus der Ukraine zu uns geflüchteten Menschen an das Jobcenter. Bei diesen Migranten reichen vor allem das Sprachvermögen sowie die Struktur der angebotenen Stellen noch nicht aus, um eine nennenswerte Zahl von Arbeitsaufnahmen zu generieren." Unabhängig vom Einfluss der Ukraineflüchtlinge auf den Arbeitsmarkt richtete die Agenturchefin ihr Augenmerk auch auf zwei weitere Entwicklungen, die es im Blick zu behalten gelte. Zum einen sei die Zahl der Stellenmeldungen in beiden Landkreisen erneut hinter den Vorjahreswerten zurückgeblieben. Zudem seien -ebenfalls sowohl im Lahn-Dill-Kreis, als auch in Limburg Weilburg- mehr Arbeitslosmeldungen aus vorheriger Beschäftigung und gleichzeitig weniger Abmeldungen in Erwerbstätigkeit zu beobachten gewesen. Beides gelte im Vormonats- sowie im Vorjahresvergleich und spreche für eine weiter nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt, konstatierte die Agenturchefin abschließend.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Oktober im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,0 Prozent und somit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Im Oktober 2021 betrug die Quote ebenfalls 4,0 Prozent. In absoluten Zahlen: 3.789 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 117 weniger als im September (-3,0 Prozent) und 5 mehr als vor einem Jahr (+0,1 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,5 Prozent, 4.246 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 34,1 Prozent (1.293 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 85 Personen (-6,2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 87 Arbeitslose (-6,3 Prozent) zurückgegangen. 65,9 Prozent (2.496 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Oktober beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 32 Arbeitslose (-1,3 Prozent). Gegenüber Oktober 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 3,8 Prozent (+92 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 1.789 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.457 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer hat sich im letzten Monat um 27 Betroffene (-1,3 Prozent) auf 2.025 Arbeitslose reduziert. Bei den Frauen sank die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 90 Personen auf 1.764 Erwerbslose (-4,9 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 52 Arbeitslose (-2,5 Prozent) ab, bei den Frauen um 57 Arbeitslose (+3,3 Prozent) zu. 2021 waren jahresdurchschnittlich 2.397 Männer und 1.849 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Oktober um 13,0 Prozent oder 45 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 302 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 61 weniger, als vor einem Jahr (-16,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 409 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 34 Betroffene auf 1.295 Arbeitslose zurückgegangen (-2,6 Prozent). Sie liegt damit um 5 Personen oder 0,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.397 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Oktober bei 297 Personen und somit um 18 Personen oder 6,5 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber Oktober 2021 war ein Rückgang um 30 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-9,2 Prozent). Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 340 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.087 Langzeitarbeitslose aus, 24 weniger als im Vormonat (-2,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 182 Personen oder 14,3 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 1.321 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.495 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 6 arbeitslose Ausländer weniger als im September (-0,4 Prozent) sowie 293 (+24,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 1.400 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Oktober 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 289 Vermittlungsaufträge. Dies waren 67 Stellen weniger als im Oktober 2021 (-18,8 Prozent). 2021 wurden insgesamt 4.188 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 819 oder 24,3 Prozent mehr, als im Jahr zuvor.

Kurzarbeit:
Aktuell gibt es für den Mai 2022 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Landkreis Limburg-Weilburg im genannten Monat 270 Arbeitnehmer in 42 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,5 Prozent). Das waren 31 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-9,0 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 15 (-26,3 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den Juni 2022 vor, nach der seinerzeit 704 Arbeitnehmer in 82 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 0,7 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im Juni 34 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im Mai. Die Zahl der Kurzarbeiter sank im gleichen Zeitraum um 313 Arbeitnehmer oder 30,8 Prozent.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Oktober 2022 bei 5,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Monat zuvor. Im Oktober des Vorjahres betrug die Quote 4,6 Prozent. In absoluten Zahlen: 6.959 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 111 mehr als im September (+1,6 Prozent) und 572 mehr als vor einem Jahr (+9,0 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,1 Prozent, 7.043 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 27,2 Prozent (1.895 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 32 Personen (-1,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 164 Arbeitslose (-8,0 Prozent) zurückgegangen. 72,8 Prozent (5.064 Personen) aller Arbeitslosen waren im Oktober beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 143 Arbeitslose (+2,9 Prozent). Gegenüber Oktober 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 736 Personen erhöht (+17,0 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2021 waren bei der Arbeitsagentur 2.510 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.532 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 120 auf 3.668 Arbeitslose (+3,4 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 8 auf 3.291 Betroffene (-0,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 85 Arbeitslose (+2,4 Prozent), bei den Frauen um 487 Arbeitslose (+17,4 Prozent) zu. 2021 waren jahresdurchschnittlich 3.988 Männer und 3.055 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 16 Personen oder 2,4 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Oktober 2021 hat sie sich um 153 Personen (+30,5 Prozent) erhöht. Aktuell sind 654 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 607 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.210 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 52 Personen (+2,4 Prozent) zu. Gegenüber Oktober 2021 ist bei diesem Personenkreis ein Rückgang um 93 ältere Arbeitslosen (-4,0 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.428 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Oktober im Lahn-Dill-Kreis bei 682 Personen und damit um 14 Betroffene oder 2,1 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Oktober 2021 war ein Rückgang um 31 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (-4,3 Prozent). Im Jahr 2021 waren jahresdurchschnittlich 724 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.483 Langzeitarbeitslose aus, 32 mehr als im Vormonat (+1,3 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 434 Personen oder 14,9 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 3.008 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.048 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 114 arbeitslose Ausländer mehr als im September (+3,9 Prozent) sowie 942 mehr als im Oktober 2021 (+44,7 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2021 waren 2.335 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Oktober 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 345 Vermittlungsaufträge. Dies waren 68 Stellen weniger als im Oktober 2021 (-16,5 Prozent). 2021 wurden insgesamt 4.733 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, 954 oder 25,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Kurzarbeit:
Erstmals gibt es für den Mai 2022 eine Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit auf Kreisebene. Demnach arbeiteten im Lahn-Dill-Kreis im genannten Monat 747 Arbeitnehmer in 74 Betrieben kurz (Kurzarbeiterquote 0,8 Prozent). Das waren 300 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor (-28,7 Prozent). Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe sank binnen Monatsfrist um 21 (-22,1 Prozent). Für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar liegt zudem die Hochrechnung für den Juni 2022 vor, nach der seinerzeit 704 Arbeitnehmer in 82 Betrieben tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren. Dies entsprach 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 0,7 Prozent aller anspruchsberechtigten Betriebe. Demnach haben im Juni 34 Betriebe weniger kurzgearbeitet, als noch im Mai. Die Zahl der Kurzarbeiter sank im gleichen Zeitraum um 313 Arbeitnehmer oder 30,8 Prozent.

© Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar