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Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Saisonaler Einfluss prägt die Entwicklung im Juli

• Arbeitslosenquote steigt im Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent
• LDK: 341 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 103 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 32 Arbeitslose mehr als im Juni und 241 mehr als im Vorjahr
• rückläufige Stellenmeldungen in beiden Kreisen
• Ausbildungsplatzsuche nicht zu spät

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Juli 2025 insgesamt 13.583 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,8 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Juni wurden 13.210 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr waren 13.239 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,6 Prozent.

Von den insgesamt 13.583 arbeitslosen Personen waren 4.554 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.159 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.870 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

Vor dem Hintergrund eines insgesamt verhaltenen Arbeitsmarktgeschehens bewertet die Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar den aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit differenziert: Zwar sei die Entwicklung im Juli nicht ungewöhnlich, doch überlagerten sich saisonale Effekte zunehmend mit strukturellen Herausforderungen.
„Diese Sommerbewegung beobachten wir jedes Jahr: Nach dem Schul- oder Ausbildungsende melden sich viele junge Menschen vorübergehend arbeitslos“, erklärte Petra Kern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, mit Blick auf den Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch das Auslaufen zahlreicher befristeter Arbeitsverhältnisse zum Quartals- und Halbjahresende trage zum Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Juli bei.

Im Unterschied zu den Vorjahren zeigt sich jedoch, dass die Arbeitskräftenachfrage deutlich hinter dem Vorjahresniveau zurückbleibt. „Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist rückläufig und das erschwert unsere Vermittlungsarbeit spürbar“, so Kern weiter.

Besonders aufmerksam beobachte man derzeit die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt. In Limburg-Weilburg sei sowohl die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen als auch die der Ausbildungssuchenden zurückgegangen, was auf eine insgesamt nachlassende Dynamik hindeute. Im Lahn-Dill-Kreis hingegen habe sich die Zahl der Bewerbenden deutlich erhöht, während das Stellenangebot gleichzeitig gesunken sei. „Wir sehen in beiden Kreisen einen wachsenden Beratungsbedarf. Einerseits fehlen passende Angebote, andererseits fehlt es häufig an Orientierung oder Passgenauigkeit“, stellte Kern fest.
Die große Zahl unversorgter Jugendlicher bei gleichzeitig unbesetzten Ausbildungsstellen verdeutliche, dass es mehr brauche als nur ein rechnerisches Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. „Eine gelungene Ausbildung beginnt mit frühzeitiger Berufsorientierung und dem Mut der Betriebe, auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten auszubilden. Entscheidend ist, dass Jugendliche und Betriebe zueinanderfinden und zwar rechtzeitig, bevor Chancen ungenutzt verstreichen“, betonte Petra Kern abschließend.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Juli im Kreis Limburg-Weilburg bei 5,4 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Juli 2024 betrug die Quote 5,1 Prozent. In absoluten Zahlen: 5.128 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 32 mehr als im Juni (+0,6 Prozent) und 241 mehr als vor einem Jahr (+4,9 Prozent).

Im Jahresdurchschnitt 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 5,2 Prozent, 4.951 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 38,4 Prozent (1.969 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 141 Personen (+7,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 164 Arbeitslose (+9,1 Prozent) gestiegen.

61,6 Prozent (3.159 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Juli beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang von 109 Arbeitslosen (-3,3 Prozent). Gegenüber Juli 2024 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 2,5 Prozent (+77 Personen) erhöht.

Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig.

Im Schnitt des Jahres 2024 waren bei der Arbeitsagentur 1.835 Arbeitslose und beim Jobcenter 3.116 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 6 auf 2.892 Arbeitslose (+0,2 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 26 auf 2.236 Erwerbslose (+1,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 278 Arbeitslose (+10,6 Prozent) zu, bei den Frauen nahm die Zahl um 37 Arbeitslose (-1,6 Prozent) ab.

2024 waren jahresdurchschnittlich 2.748 Männer und 2.203 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli um 14,6 Prozent oder 74 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 582 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 89 mehr, als vor einem Jahr (+18,1 Prozent).

Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 477 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 11 Betroffene auf 1.627 Arbeitslose angestiegen (+0,7 Prozent). Sie liegt damit um 19 Personen oder 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert.

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.595 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Juli bei 324 Personen und somit um 19 Personen oder 6,2 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber Juli 2024 war ein Anstieg um 2 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+0,6 Prozent).

Im Jahr 2024 waren jahresdurchschnittlich 301 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.973 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 91 arbeitslose Ausländer weniger als im Juni (-4,4 Prozent) und 24 mehr als vor einem Jahr (+1,2 Prozent).

Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 2.081 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.569 Langzeitarbeitslose aus, 29 mehr als im Vormonat (+1,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 175 Personen oder 12,6 Prozent gestiegen.

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 1.370 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Juli 2025 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 193 Vermittlungsaufträge. Dies waren 15 Stellen weniger als im Juli 2024 (-7,2 Prozent).

2024 wurden insgesamt 2.789 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:
Von Oktober 2024 bis Juli 2025 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.258 Ausbildungs-suchende. Dies waren 46 oder -3,5 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 398 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 320).

Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 925 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 232 Stellen bzw. -20,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. 392 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2024 waren noch 478 Ausbildungsstellen frei.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Juli bei 6,0 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Monat zuvor. Im Juli 2024 betrug die Quote ebenfalls 6,0 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.455 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 341 mehr als im Juni (+4,2 Prozent) und 103 mehr als vor einem Jahr (+1,2 Prozent).

Im Jahresdurchschnitt 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 6,0 Prozent, 8.302 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 30,7 Prozent (2.585 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 234 Personen (+10,0 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 112 Arbeitslose (+4,5 Prozent) gestiegen.

69,3 Prozent (5.870 Personen) aller Arbeitslosen waren im Juli beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Zugang von 107 Arbeitslosen (+1,9 Prozent). Gegenüber Juli 2024 verringerte sich die Arbeitslosigkeit hier um 9 Personen (-0,2 Prozent).

Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig.

Im Schnitt des Jahres 2024 waren bei der Arbeitsagentur 2.433 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.869 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer erhöhte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 139 Personen auf 4.616 Arbeitslose (+3,1 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen stieg im gleichen Zeitraum um 202 (+5,6 Prozent) auf 3.839 Betroffenen. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 128 Arbeitslose (+2,9 Prozent) zu, bei den Frauen um 25 Arbeitslose (-0,6 Prozent) ab.

2024 waren jahresdurchschnittlich 4.504 Männer und 3.799 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli um 18,4 Prozent oder 142 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 913 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 23 mehr, als vor einem Jahr (+2,6 Prozent).

Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 846 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.588 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 30 Personen (+1,2 Prozent) zu. Gegenüber Juli 2024 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 104 ältere Arbeitslosen (+4,2 Prozent) festzustellen.

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.514 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Juli im Lahn-Dill-Kreis bei 776 Personen und damit um 36 Betroffene oder 4,9 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Juli 2024 war ein Anstieg um 15 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+2,0 Prozent).

Im Jahr 2024 waren jahresdurchschnittlich 756 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.685 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 76 arbeitslose Ausländer mehr als im Juni (+2,1 Prozent) und 38 weniger als im Juli 2024 (-1,0 Prozent).

Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 3.717 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.781 Langzeitarbeitslose aus, 15 mehr als im Vormonat (+0,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 273 Personen oder 7,8 Prozent gestiegen.

Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 3.474 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Juli 2025 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 228 Vermittlungsaufträge. Dies waren 112 Stellen weniger als im Juli 2024 (-32,9 Prozent).

2024 wurden insgesamt 3.156 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:
Von Oktober 2024 bis Juli 2025 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.337 Ausbildungssuchende. Dies waren 126 oder +10,4 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 422 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 345).

Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.737 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 219 bzw. -11,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. 632 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2024 waren noch 702 Ausbildungsstellen frei. © Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar