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Bundestagsvizepräsidentin zu Besuch in Limburg

Die Möglichkeit, sich vor Ort zu Risiken und Nebenwirkungen der Bundespolitik zu informieren, nahm die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) bei einem Besuch im Limburger Stadthaus wahr. Dort wurde sie vom 1. Stadtrat Michael Stanke herzlich willkommen geheißten und trug sich nach einem fachlichen Austausch in das Gästebuch der Stadt ein.

Petra Pau macht nicht nur seit 1998 Bundespolitik, sie lebt auch in der Hauptstadt. Wenn dort von Mobilität gesprochen wird, dann geht es um öffentlichen Personennahverkehr im Minutentakt, um gute Erreichbarkeit, ein dichtes Haltestellennetz, enge Verknüpfung von Bus, Straßenbahn, S- und U-Bahn sowie den Regionalbahnen der Bahn. Doch die Bundestagsvizepräsidentin wohnt in Berlin außerhalb der Ringbahn und da wird es dann selbst in der Hauptstadt nicht mehr ganz so einfach mit dem ÖPNV (gemessen an der Verbindungsvielfalt und -häufigkeit in der Ringbahnzone).

Mobilität und ÖPNV waren dann auch Thema im Gespräch im Stadthaus. Und da gibt es, das machte der 1. Stadtrat Michael Stanke, zugleich Betriebsleiter der Stadtlinie, durchaus Wünsche an die Bundespolitik. Ein Beispiel ist der Lahnstar, das On-Demand-Angebot der Stadtlinie, das ausschließlich mit E-Antrieben unterwegs ist. „Das Angebot kommt bei unseren Fahrgästen sehr gut an, hilft uns bei der Einhaltung der Grenzwerte bei der Stickoxid-Belastung und hat der Stadtlinie ermöglicht, ihr Bediengebiet über die Kernstadt hinaus in die Stadtteile zu erweitern“, zeigte Stanke einige Vorteile auf.

Der Lahnstar ist Bestandteil eines Versuchsprojekts unter der Regie des RMV und wird gefördert mit finanziellen Mitteln des Bundes und des Landes. „Als Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs wird der Lahnstar nie kostendeckend unterwegs sein. Wenn die Förderung ausläuft, wäre es hilfreich und sinnvoll, auf anderen Wegen unterstützt zu werden“, so Stanke. Seine Vision von der Mobilität in Limburg, die Stadt will ihre Verkehrsleistung mit der Stadtlinie zum 1. Januar 2025 deutlich ausbauen und die Stadtteile mit einem Taktverkehr einbinden, ist ein Mobilitätsticket, dass möglichst alle Mobilitätsformen und -angebote miteinander verbindet. Also ein Ticket, das sowohl für Bus, Taxi, Carsharing, On-Demand-Verkehr, Parken genutzt werden kann.

Auch beim überregionalen Verkehr könnte die Stadt Unterstützung von der großen Politik auf Bundesebene gebrauchen. „Wir sind sehr froh darüber, über einen eigenen Bahnhof an das ICE-Netz der Bahn angebunden zu sein. Doch wer morgens mit einem ICE wegfährt, will auch abends mit einem ICE wieder in Limburg ankommen. Doch das ist leider viel zu häufig nicht der Fall“, skizzierte Stanke die Situation. Leider gebe es zu viele Zugausfälle, von denen die Haltepunkte Limburg, Montabaur und Siegburg besonders betroffen seien.

„Ich verspreche Ihnen, ich rede über Limburg und nehme die Anregungen und Anforderungen an die Bundesebene gerne mit nach Berlin“, versprach die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags. Nach ihrer Einschätzung ist ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr als ein zentrales Element in der Daseinsfürsorge zu werten, denn eine funktionierende Mobilität ermögliche die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sei in vielen Fällen notwendig, um die eigene Versorgung zu gewährleisten. Zugleich sei die Mobilität auch eine soziale Frage und müsse für alle bezahlbar bleiben. Und schließlich schone eine Mobilität mit einem starken öffentlichen Nah- und Fernverkehr auch die Umwelt und das Klima und trage dazu bei, dass es auch in verdichteten Städten neue Möglichkeiten von Gestaltung gibt, wenn Flächen nicht mehr zum Parken genutzt werden.

Während ihres Besuches im Stadthaus trug sich Petra Pau auch in das Gästebuch der Stadt ein: „Mein Besuch als Bundestagsvizepräsidentin ist auch ein Dank und eine Anerkennung an die Stadt und ihre Verwaltung, die als erste Ansprechpartner für ihre Bürgerinnen und Bürger fungieren.“ Gleichzeitig seien die städtischen Einrichtungen und die Verwaltung die ersten und häufigsten Punkte für die Bürgerinnen und Bürger, wo sie mit dem Staat in Berührung kommen. © Stadt Limburg