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Alte Lahnbrücke in Limburg: Baustelle endet, Verkehrsversuch startet

Am späten Freitagnachmittag (17. März) wird die Alte Lahnbrücke wieder für den Verkehr freigegeben, eine elfmonatige Bauzeit einschließlich einiger Verlängerungen ist dann abgeschlossen. Verbunden mit der Verkehrsfreigabe ist auch eine geänderte Verkehrsführung: Für den motorisierten Individualverkehr steht die Brücke nur noch stadteinwärts zur Verfügung.

Die neue Asphaltschicht wartet auf den Verkehr, die Sanierung der Konstruktion der Kragarme aus Beton unter dem Gehweg auf der Stromunterseite ist abgeschlossen, viele Leitungen wurden neu verlegt, die Umfahrung des Brückenturms am ehemaligen Schlachthof deutlich erweitert. Es hat nicht so flott geklappt wie geplant, eigentlich sollte die Baustelle vor Weihnachten abgeschlossen sein. Doch verschiedene Umstände wie zu hohe oder zu niedrige Temperaturen, Umplanungen durch Material, das nicht zu bekommen war oder auch zusätzliche Arbeiten durch die Verstärkung alter Kellergewölbe, damit auf ihnen auch schwereres Arbeitsgerät eingesetzt werden konnte, haben dazu geführt, dass die Fertigstellungstermine mehrmals nach hinten verschoben werden mussten.

Nun werden die Arbeiten beendet – und damit beginnt ein Verkehrsversuch, der zunächst auf ein Jahr begrenzt ist. Dazu ist auch die Fahrbahn auf der Brücke neu verteilt worden. „Es geht auf der Brücke nun gerechter zu, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrenden steht mehr Platz zur Verfügung, der Kfz-Verkehr hingegen muss Platz abgeben“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Die neue Verteilung der Verkehrsfläche ist deutlich sichtbar und soll auch für mehr Sicherheit sorgen. Die Umfahrung um den Brückenturm wurde dazu erweitert.

„Für uns ist das eine gute Gelegenheit, einen Verkehrsversuch zu starten. Dabei gilt es, Erfahrungswerte zu sammeln, ob es ausreicht, wenn die Brücke nur dem in die Stadt einfahrenden motorisierten Individualverkehr zur Verfügung steht“, sagt der 1. Stadtrat Michael Stanke. Eine Phase des Einbahnstraßenverkehrs auf der Brücke gab es bereits 2017, die dabei gemachten Erfahrungen ermutigen nun dazu, einen ganzjährigen Verkehrsversuch zu starten.

Während die Alte Lahnbrücke dem motorisierten Individualverkehr, also dem Autoverkehr, für eine Richtung zur Verfügung steht, dürfen die Busse des ÖPNV und Fahrräder die Brücke in beide Richtungen nutzen, Fußgängerinnen und Fußgänger sowieso. Wenn Busse aus der Innenstadt kommend die Brücke passieren wollen, erhalten sie über eine Ampel freie Fahrt, der in die Stadt fahrende Verkehr muss dann in der Westerwaldstraße warten.

„Unser grundsätzliches Problem ist der Verkehr, der in die Stadt will. Wenn wir nun die Alte Brücke dem aus der Innenstadt kommenden Kfz-Verkehr nicht mehr zur Verfügung stellen, reduzieren sich die Zeiten für eine Fahrt in die Stadt deutlich, da die Wartezeit vor dem Brückenturm entfällt“, so der Hinweis von Stanke. Die Erprobungsphase im Jahr 2017 habe gezeigt, wonach der stadtauswärts fließende Verkehr gut über die Lichfield-Brücke geführt werden kann.

Vom Kreisel in der Konrad-Kurzbold-Straße geht es zur Lichfield-Brücke und dort mit Hilfe einer Ampelsteuerung dann aus der Stadt hinaus. Dabei weist der Bürgermeister auf Verkehrszählungen der Stadt hin. Diese führen zu dem Ergebnis, wonach der Weg zum Verlassen der Innenstadt über die Alte Lahnbrücke deutlich weniger genutzt wird als zur Fahrt in die Stadt.

Nicht nur die Verkehrsführung auf und über die Brücke hat sich geändert, es gibt auch eine neue Regelung im Einmündungsbereich des Schleusenwegs in die Westerwaldstraße. Die Einfahrt von der Westerwaldstraße in den Schleusenweg ist nicht mehr möglich. Der Schleusenweg wird zwischen der Einmündung in die Westerwaldstraße und der „Kleinen Seilerbahn“ zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Westerwaldstraße. Durch die Einbahnstraßenregelung ist es möglich, im Rahmen eines sicheren Schulwegs den Schleusenweg mit einem Zebrastreifen statt einer Ampel auszustatten. Die Fahrt führt nun von der Westerwaldstraße über die Seilerbahn in den Schleusenweg.

Mit der Wiedereröffnung der Brücke wird die Stadtlinie mit den Linien 1, 2 und 6 am Samstag, 18. März, auch zur gewohnten Linienführung zurückkehren. Die Ersatzhaltestellen in der Konrad-Kurzbold-Straße und in der unteren Weilburger Straße werden dann nicht mehr angefahren. Die Linie 1 fährt auf ihrem Weg durch den Rosenhang ebenso ihre gewohnten Haltestellen an wie die Linie 2 auf ihrem Weg zum Einkaufszentrum und in den Finken und die Linie 6 auf ihrer Strecke auf die Dietkircher Höhe.

Der Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder auch um Besuche zu machen ist eine Gewohnheit, neue Verkehrsführungen sind da oftmals nicht vorgesehen oder eingeplant. Es kommt allerdings auch vor, dass bewusst gegen neue Verkehrsführungen verstoßen wird. Das Ordnungsamt der Stadt Limburg wird mit seiner Stadtpolizei daher nach dem Auftakt mit der neuen Verkehrsführung immer wieder ein waches Auge auf den Verkehr auf der Alten Lahnbrücke richten und dabei helfen, der neuen Verkehrsregelung zu folgen. © Stadt Limburg