
NIEDERBRECHEN. „Entdeckt mit uns das Salzkammergut“, hieß es in einer Einladung des Reiseausschusses des GV Frohsinn Niederbrechen zur diesjährigen Tour. Schließlich kann man, einem bekannten Operettenlied zufolge, „ . . . da gut glücklich sein!“ Das ließen sich die rund 100 Teilnehmer nicht zweimal sagen, als sie sich kürzlich zur Reise mit zwei Bussen nach Hipping in St. Georgen(Oberösterreich) anschickten.
Glücklich – das wurden sie wirklich
Schneeweiße Berge, dunkelgrüne Wälder und glasklare Seen: Eine kleine, sorglose Welt erwartete die Teilnehmer aus Niederbrechen auf ihrer fünftägigen Busreise in den wunderschönen Attergau, der zwischen den beiden malerischen Salzkammergutseen Attersee und Mondsee liegt. Im Rahmen einer rund zwölfstündigen Anfahrt mit Frühstück und Mittagessen über die mit zahlreichen Baustellen übersäte A3 passierten die Reisebusse zunächst die Grenze Österreichs. In fröhlicher Stimmung gelangten die Gäste dann über die A8 und B143 nach Hipping. Dort ging es noch am selben Abend zur Zimmerverteilung und zum Essen im komfortablen Drei-Sterne-Hotel.
Romantik pur am Wolfgangsee
Nach einem Frühstück, das keine Wünsche offenließ, trafen sich die Teilnehmer am nächsten Morgen mit zwei örtlichen Reiseleitern, die unterhaltsam und kenntnisreich die Ausflüge der kommenden drei Tage begleiteten. Reiseteilnehmer Matthias, passend zu Land und Leuten in krachernen Lederhosen, sorgte für Getränke und andere Annehmlichkeiten im Bus, während es zum Mondsee, nach St. Gilgen und St. Wolfgang am Wolfgangsee ging. Hier gab es genügend Zeit, um den einst wichtigen Wallfahrtsort und das durch die Operette „Im weißen Rössl“ weltberühmte Dorf auf eigene Faust zu erkunden, bevor sich die Reisenden an der Schiffsanlegestelle trafen. Anschließend unternahmen sie mit dem Schiff eine Fahrt auf dem Wolfgangsee mit seinen wunderschönen Farben und der reizvollen Landschaft rundherum.
Auf den Spuren von Sisi in Bad Ischl
Der nächste Tag führte die „Frohsinnigen“ durch das romantische Weißenbachtal in die alte Kur- und Kaiserstadt Bad Ischl. Natürlich bei Kaiserwetter hin zu der im Biedermeierstil erbauten Kaiservilla, wo der Habsburger Kaiser Franz-Joseph I. einst die Sommermonate verbrachte. An etwaigen „hohen Besuch aus Niederbrechen“ hatte er damals gewiss nicht gedacht, als er auf diesem Anwesen das noble Marmorschlössl, ein Teehaus, errichten ließ – wohl aber an seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth (Sisi). Im Kurpark gab es viele Leute in Tracht zu sehen; auch Matthias, der wieder fleißig für Komfort im um den Bus herum sorgte, war im edlen Ischler Look vertreten. Nach einem Rundgang durch die Stadt fuhren die Busse die Panoramastraße von Strobl entlang in das Paradies der Postalm-Arena, dem höchsten Hochplateau in Österreich, in einer Höhenlage von 1200 bis 1900 Meter. Dort wurde das Mittagessen eingenommen – im tiefsten Wintergebiet und in einer Eisriesen- und Bergwelt des Salzkammerguts, deren Anblick alle überwältigte.
Ein faszinierendes Spektakel: Auffahrt zur Loser Alm
Am letzten Tag ihrer Reise fuhren die Attergau-Freunde aus Niederbrechen mit dem Bus am Attersee entlang, vorbei an Bad Ischl auf der beeindruckenden Loser Panoramastraße hoch hinauf auf die Loser Alm. Hier erwartete sie ein besonders faszinierendes Naturjuwel im Grenzland zwischen Oberösterreich und der Steiermark: Gletscher mit ihren Gletscherzungen. Auf der Loser Alm wurde zu Mittag gegessen und anschließend die herrliche Schneelandschaft bestaunt. Zurück ging es an Bad Aussee vorbei zum Unesco-Weltkulturerbe Hallstatt mit seinen rund 760 Einwohnern in idyllischer Lage am See. Wie Schwalbennester, so kleben dort die Häuser am Berg. Seine Entstehung verdankt der malerische Ort dem reichen Salzvorkommen. Bis heute wird im „ältesten Salzbergwerk der Welt“, oberhalb von Hallstatt, das „weiße Gold“ abgebaut. Die auf engem Raum übereinander geschachtelten Häuser und der Friedhof mit dem Beinhaus treffen überall auf zahlreiche Bewunderer – nicht zuletzt auf rund 5000 chinesische Touristen, die die Fischerhäuser mit ihrem unverwechselbaren Charakter mit dem Bus besuchen. Und das jeden Tag.
Tschüss, Österreich – hallo, Heimat
Einige wunderschöne Tage im Kreise des GV „Frohsinn“ neigten sich dem Ende zu. Zurück ging es in guter und sicherer Fahrt nach Niederbrechen, wie schon bei der Hinfahrt mit Mittagessen in Deggendorf. Viele Eindrücke bleiben unvergesslich, und die zahlreichen Attraktionen werden immer wieder Gesprächsstoff sein.
Text: Senta Czichos
30 Jahre Reiseausschuss: Dank an Helmut Schneider und Gerd Dernbach
Am Tanzabend wurden langjährig Reisende geehrt, die den Vereinsreisen seit 25 Jahren die Treue gehalten hatten. Besonderen Dank sprachen die Beteiligten Helmut Schneider und Gerd Dernbach aus, die nach dem Tod des Reiseausschuss-Mitglieds Rudi Schmid die Organisation, Mitfahrt und Gestaltung der anschließenden Fahrten mit viel Herzblut und großer Leidenschaft weiter durchführten. Im Schnitt lag die Beteiligung an den Vereinsreisen bei knapp 90 Personen. In den 30 Jahren des Reiseausschusses wurden 13 verschiedene Ziele innerhalb von Deutschland angefahren und außerdem elf europäische Länder besucht – einige davon mehrmals. Die außergewöhnlich attraktiv gestalteten Vereinsfahrten erfreuten sich bei allen Teilnehmern großer Beliebtheit. War es die letzte Fahrt in dieser Konstellation? Ein Generationenwechsel steht bevor, und neue Zeiten brechen an. Man darf gespannt auf die Zukunft sein.
© Senta Czichos