Regierungspräsidium Gießen: Experte im Technischen Verbraucherschutz gibt Tipps
Gießen. Wer hat im Ausland noch nicht mit Fön, Rasierer oder Reisewecker vor der Steckdose gestanden und festgestellt, dass der Stecker nicht passt? Praktische Steckadapter, die ins Reisegepäck gehören, machen es möglich, deutsche Elektrogeräte auch im Ausland zu benutzen. Doch bei der Benutzung von Reisesteckadaptern mahnt Michael Axmann, Experte im Technischen Verbraucherschutz des Regierungspräsidiums Gießen (RP), zur Vorsicht. Denn so manche dieser Gerätschaften wurden von der Marktaufsicht in Deutschland als gefährlich für den Verbraucher identifiziert und durch den Hersteller zurückgerufen.
„Reisesteckadapter müssen die Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes erfüllen“, erläutert Axmann. Neben der geforderten sogenannten Berührungssicherheit müssten sie mit der vollständigen Adresse des Herstellers beziehungsweise Importeurs und allen Merkmalen gekennzeichnet sein, die für eine bestimmungsgemäße und gefahrlose Verwendung notwendig sind. Da sie aber häufig in Märkten oder im Internet als Billigprodukte verkauft würden, fehlten oftmals die entscheidenden Angaben völlig. „Steckerstifte, die nicht ausreichend isoliert sind, können beim Einstecken in die Steckdose und gleichzeitiger Berührung zu einem Stromschlag führen“, sagt der Experte.
Reisesteckadapter, erläutert Michael Axmann, sind – wie es der Name schon sagt – nur für den vorübergehenden Gebrauch bei Auslandsreisen gedacht. Sie dürfen nur wie vorgesehen benutzt werden. „Sollten sie nicht in die Steckdose passen, darf auf keinen Fall mit Gewalt versucht werden, sie in die Steckdose zu drücken oder weitere Adapter dazwischen zu stecken.“ Für den Dauerbetrieb der beispielsweise im Urlaub erworbenen Elektrogeräte sind sie ebenfalls nicht geeignet.
Vorsicht sei, so der Experte, vor allen Produkten geboten, die gegen die vorgenannten Verbraucherschutzaspekte bzw. die europäischen Sicherheitsvorgaben verstoßen. „Wenn ein Produkt nicht auf dem deutschen Markt, sondern nur im Internet erhältlich ist, hat dies meist einen guten Grund.“ Er rät deshalb generell davon ab, Produkte einzukaufen und dauerhaft mit Adaptern zu betreiben. © RP-Gießen