Am vergangenen Sonntag, den 22. September 2024, besuchte der hessische Innenminister Dr. Roman Poseck im Rahmen des „Tages des Tischlerhandwerks“ die Schreinerei Rudloff & Sohn in Oberbrechen. Begleitet wurde er von Hermann Hubing, Geschäftsführer des hessischen Tischlerverbandes. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Gelegenheit, die Herausforderungen und Zukunftsthemen des Handwerks im direkten Dialog mit Politik und Branchenvertretern zu diskutieren.
Firmeninhaber Herbert Rudloff begrüßte die Gäste und gab einen Überblick über die lange Geschichte seines Familienunternehmens, das 1870 gegründet wurde und mittlerweile auf über 150 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Die Schreinerei, die sich auf Bautischlerei, Fensterbau und Innenausbau spezialisiert hat, steht heute vor vielen Herausforderungen, die stellvertretend für die gesamte Branche stehen. Insbesondere der Fachkräftemangel und die immer weiter ausufernde Bürokratie belasten die Betriebe.
In seiner Rede ging Rudloff auf die Problematik der EU-Abfallverordnung und die für viele Betriebe existenzielle thermische Verwertung von Holzabfällen ein. Er betonte, dass solche Regelungen für kleine und mittlere Betriebe existenzbedrohend sein können. „Wir müssen aufpassen, dass wir mit all diesen Regelungen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, den Mittelstand, nicht überfordern“, so Rudloff.
Hermann Hubing, Geschäftsführer des Fachverbandes hessenTischler, unterstützte die Aussagen Rudloffs. „Die Unternehmen sehen sich immer größeren bürokratischen Hürden gegenüber, die in keinem Verhältnis mehr zu den tatsächlichen Anforderungen des Marktes stehen. Hier sind dringend praxisnahe Lösungen gefragt, die das Handwerk entlasten und seine Wettbewerbsfähigkeit sichern“, so Hubing. Er forderte, bürokratische Anforderungen abzubauen und den Zugang zu Fördermitteln zu erleichtern, um die Zukunftsfähigkeit des Handwerks zu sichern.
Minister Poseck zeigte Verständnis und betonte die wichtige Rolle des Handwerks in der hessischen Wirtschaft: „Das Handwerk ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft und es ist unsere Aufgabe, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass diese Betriebe auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften können.“
Der Firmeninhaber war am Ende des rund einstündigen Termins zufrieden. Der „Tag des Tischlerhandwerks“ habe erneut einen wichtigen Austausch zwischen Handwerk und Politik ermöglicht, der die Probleme und Herausforderungen der Branche aufgezeigt und den Grundstein für zukünftige Verbesserungen gelegt habe, so Rudloff. © Herbert Rudloff