Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. - unter der Schirmherrschaft der Bundesdrogenbeauftragten - startet heute bundesweit den Aktionstag „Suchtberatung - Kommunal wertvoll!“ Über eine halbe Millionen Suchtkranke und ihre Angehörigen werden bundesweit von rund 1300 Suchtberatungsstellen erreicht.
Der Verein für Integration und Suchthilfe e.V. möchte auf die aktuelle Situation der Suchtberatungsstellen im Landkreis Limburg-Weilburg und der Betroffenen in Zeiten der Corona-Pandemie aufmerksam machen.
„Das Jahr 2020, welch ein Jahr!“ haben sicherlich schon viele gedacht. Wann wird es endlich wieder normaler zugehen? Bei dieser Frage können wir im Hinblick auf die Pandemie keine griffigen Antworten geben, doch auf viele andere Fragen, die ebenso elementar für die Lebenswelt der Bürger und Bürgerinnen sind, können wir das!
Sucht – Angst – Druck – Täuschung – Hilflosigkeit – Verzweiflung – Existenzängste – dies sind nur einige Beschreibungen, mit denen sich Menschen an uns, die Suchtberatungsstellen im Landkreis Limburg-Weilburg wenden. Doch auch unsere Arbeit hat sich durch die derzeitige Lage verändert. Wir mussten Hygienekonzepte entwickeln, anpassen und durchtragen. Wir sind täglich im Bemühen, weiterhin alles dafür einzusetzen und unsere Leistungen weiterhin anzubieten. Dies geschieht aber anders als noch vor einem Jahr. Wir sind digital und telefonisch erreichbar, persönliche Gespräche finden zeitweise im Freien statt, in den Räumlichkeiten geht ohne Maske kein Wort mehr über die Lippen und wir müssen durchweg lüften. Unsere Kooperationspartner kämpfen alle mit identischen Herausforderungen und gemeinsam haben wir bereits viele Hürden überwunden, um Klienten bei der Bewältigung ihrer Suchterkrankung zu unterstützen. Gerade diese anstrengende Zeit verlangt jedem Menschen Disziplin, Weitsicht, Anpassung, viel Geduld und Verständnis, aber auch Zuversicht ab. Soviel zu dem, was für uns mittlerweile alltäglich geworden ist.
Doch auch wir benötigen Unterstützung und den Dialog mit unseren Partnern und politischen Entscheidern vor Ort. Auf eine gesicherte Finanzierung der Suchtberatungsstellen sind wir und alle Mitbürger/innen angewiesen. Nur so können wir unsere Angebote für die Menschen im Landkreis aufrechterhalten und einen wichtigen Beitrag zur Daseinsfürsorge erfüllen. Dies steht im Landkreis Limburg-Weilburg bisher nicht zur Debatte, da unsere Partner in der Politik bereits vor Jahrzehnten eine Grundlage zur psychosozialen Versorgung aller Bürger/innen festgeschrieben haben.
Wir wünschen uns, dass dies so fortbesteht!
© Verein für Integration und Suchthilfe e.V.
Jugend- und Drogenberatung Limburg