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Roter Punkt am Helm #PA-Träger – … und was dazu gehört

Einsätze der Feuerwehr sind stets etwas, was die Aufmerksamkeit auf sich zieht: ob man sich nun vom Blaulicht angezogen fühlt, oder mal "zufällig" schaut, was bei 'Meiers' nebenan passiert, ob ein Unfall passiert, ein Haus brennt, oder ein Chemieunfall den Einsatz von Feuerwehrleuten in CSA (Chemikalien-Schutz-Anzügen) erforderlich macht - überall da werden sie gebraucht.

Es sind Frauen und Männer (in Zukunft natürlich auch "ES"), die bereit sind, nicht nur die sowieso schon umfangreiche Feuerwehrbekleidung nebst Ausrüstungsgegenständen aus dem Spind zu holen, wenn der Melder ging, sondern . . . . diese Feuerwehrleute rüsten sich oft schon (je nach Ausrüstung der jeweiligen Wehr und dem verfügbaren Platz im Auto) auf der Anfahrt zum Einsatzort aus.

Hierzu sind auf den Fahrzeugen in den Mannschaftskabinen Atemschutzgeräte so vorbereitet, dass die Feuerwehrleute nach dem Einsteigen (und dem vorherigen Anlegen der Feuerwehrbekleidung), direkt die Flaschen auf den Rücken schnallen können. Die Kameraden in der Kabine sind dann beim Anlegen der Flaschen und Masken sowie der Dichtigkeitsprüfung behilflich.

Besuchen Sie doch einfach mal an einem der Übungsabende ihrer örtlichen Feuerwehr die 'Truppe' vor Ort. Schauen Sie sich gemeinsam mit den Feuerwehrleuten diese Einstiege an, steigen Sie ein und nehmen Sie Platz in der Kabine - sie werden ein bisschen ins Schwitzen kommen...

Stellen Sie sich jetzt noch vor, der Alarm hatte sie vorher mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, Sie sind innerhalb kürzester Zeit - vollgepumpt mit Adrenalin - zum Feuerwehrhaus gedüst, haben ihre Klamotten angelegt und sind zum Auto, dort in die Kabine, den PA (Pressluftatmer - auch eine Bezeichnung für Atemschutzgerät) angelegt und im Kopf gehen Sie schon mögliche Szenarien des gemeldeten Einsatzstichwortes durch - dann bekommen Sie ungefähr einen Eindruck, was diese Frauen und Männer auf sich nehmen - für uns und das weit über den Dienst eines Feuerwehrmannes/-frau, die so schon umfassende Ausbildungen absolviert, um Gerät, Verfahren, Technik und all die anderen Dinge kennen und bedienen zu lernen, damit sie im Einsatzfall auch ortsübergreifend universell einsetzbar sind.

Doch, bis ein Kamerad unter PA ein Haus betritt, hat er neben seiner Feuerwehrausbildung zahlreiche Lehrgänge absolviert, es wurde eine Gesundheitsprüfung abgenommen (G26.3 - für drei Jahre gültig), ein Atemschutzgeräteträger-Lehrgang besucht und dann kommt das, was ich mir heute Abend anschauen durfte:

JÄHRLICHE Durchgänge auf der Atemschutzteststrecke zum Erhalt der Tauglichkeit. Hierbei gilt es, verschiedene Disziplinen zu absolvieren. Nach dem Anlegen der Ausrüstung, die in diesem Fall auch einen Transponder und ein Pulsmesser beinhaltet, geht es auf das Laufband, dann in die Strecke. Es folgt der Stepper, der Ergometer sowie der Durchgang durch den Industrietank und die Endlosleiter....dann ist man froh, wenn einem Kameraden beim Abnehmen der Ausrüstung behilflich sind. Ein Kamerad vom DRK ist als Hintergrunddienst vor Ort und im Fall des Falles bereit, zu helfen.

Bemerkenswert natürlich, dass die Durchgänge durch die Gitterboxen im DUNKELN erfolgen. Das ist jedoch noch nicht spannend genug. Zur realistischen Darstellung wird dann auch noch eine einsatztypische Geräuschkulisse eingespielt und der Bereich vernebelt. Das alles zusammen erfordert einen körperlich sportlich-trainierten Körper und eine stabile Psyche.

Nur die Kamera sieht etwas im Dunkeln... die Gitterboxen sind verraucht und eine authentische Geräuschkulisse sorgt für zusäzlichen Stress
Kameradschaft ... oft schon seit Jahrzehnten!

Getragen wird all dies von einer Kameradschaft, die ihresgleichen sucht. Müde belächelt von vielen werden die Kameraden, wenn sie mit dem Feuerwehrauto, Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg zu Einsätzen sind, doch, was alles dazu gehört, bevor man überhaupt in ein Feuerwehrauto steigen darf, was dazu gehört, dass man es auch nach Jahren noch darf - das sollte sich mancher überlegen, der Einsatzkräfte im Einsatz angreift, beleidigt, einparkt, bestiehlt oder anderweitig behindert.

Hier sind Menschen aus unserer Mitte bereit, im schlimmsten Fall ihr Leben zu riskieren, nachdem sie aus jeder Situation des Lebens auf das Rufen des Piepsers alles stehen und liegen lassen - auch ihre Familien und Freunde, um Menschen zu helfen, die in Not geraten sind. Ehrenamtlich - in ihrer Freizeit !

Nach der Benutzung werden die genutzten Geräte abgelegt und am nächsten Tag für die nächsten Durchgänge von den Kameraden der Atemschutzgerätewerkstatt gereinigt, geprüft und bereitgestellt.

Informieren auch Sie sich, wie SIE sich vielleicht in ihrer örtlichen Feuerwehr engagieren können, ob Zeit- oder Geldspenden, ob Einsatzabteilung, Feuerwehrverein oder Kinder- und Jugendarbeit - die Feuerwehr ist, wie auch viele ander Hilfsorganisationen (HiOrgs), eine vielfältige Sache, die sich über helfende Hände und offene Arme freut.

www.Feuerwehr-Niederbrechen.de

www.Feuerwehr-Oberbrechen.de

www.Feuerwehr-Werschau.de

© Peter Ehrlich / FOTO-EHRLICH.de