Ab Ende März Antragstellung via Smartphone möglich / Beschränkung auf drei Anträge am Tag und Deckelung der Gesamterstattungssumme zur Eindämmung von Missbrauch
Gleich mehrere Neuerungen erwarten die Nutzer der RMV-10-Minuten-Garantie noch in diesem Monat. Zum einen macht der RMV die Beantragung der 10-Minuten-Garantie komfortabler: Ab 31. März können Fahrgäste auch von unterwegs über das Smartphone ihren Erstattungsantrag stellen. Bisher war dies nur über einen Computer möglich. Voraussetzung für den Antrag ist, dass die verspätete Fahrt abgeschlossen ist.
„Die mobile Antragstellung ist für uns ein wichtiger Schritt bei der
Weiterentwicklung der RMV-10-Minuten-Garantie“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof.
Knut Ringat. „Perspektivisch soll die Beantragung mit nur wenigen Klicks über
unser Kundenportal meinRMV möglich sein.“
Außerdem arbeitet der Verbund zusammen mit seinen Partnern an alternativen
Auszahlungsformen. Derzeit müssen Fahrgäste die Erstattungsbeiträge unter
Vorlage der Fahrkarte in einer RMV-Vertriebsstelle abholen.
Neue Regeln gegen
Missbrauch
Zum anderen treten am 31. März neue Regeln in Kraft, mit denen der RMV gegen
den zunehmenden Missbrauch der RMV-10-Minuten-Garantie vorgeht: Der Verbund
begrenzt die maximale Zahl der 10-Minuten-Garantie-Anträge auf drei Fahrten pro
Tag. Dies gilt auch bei Fällen höherer Gewalt, wie zum Beispiel Unwetter oder
Streiks. Zudem können Kundinnen und Kunden künftig maximal ein Drittel des
Gesamtpreises einer Zeitkarte über die 10-Minuten-Garantie zurückerstattet
bekommen. Ausgenommen von der Deckelung der Erstattungssumme sind Einzel- und
Tageskarten.
„Die 10-Minuten-Garantie ist eine freiwillige Kundengarantie, mit der wir weit
über die gesetzlichen Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr hinausgehen“, sagt Ringat.
„In den vergangenen Monaten kam es leider immer wieder vor, dass einige wenige
unsere großzügigen Regelungen missbrauchen und sich Erstattungen erschleichen,
die ihnen nicht zustehen. Um unseren ehrlichen Fahrgästen weiterhin die
10-Minuten-Garantie anbieten zu können, führen wir neue Regeln
ein.“
Betrugsversuche mit
zehn oder mehr Fahrten am Tag
Bei den meisten Betrugsversuchen beantragen Kunden Erstattungen für Fahrten,
die sie nicht angetreten haben. In besonders dreisten Fällen werden Anträge für
mehrere Fahrten gestellt, die zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten
stattfanden. Teilweise kommen so von einer Person Anträge für zehn oder mehr
Fahrten für einen Tag zusammen, der Rekord liegt bei mehr als 40 gestellten
Anträgen. „Mit der Begrenzung auf drei erstattungsfähige Fahrten pro Tag
schieben wir diesem betrügerischen Verhalten einen Riegel vor“, so Ringat.
Dass berechtigte Ansprüche auf Erstattung durch diese Regel beeinträchtigt
werden, ist unwahrscheinlich: 95 Prozent aller Nutzer der 10-Minuten-Garantie
stellen Anträge für weniger als drei Fahrten an einem Tag.
Hintergrund
Die seit Juni 2017 angebotene RMV-10-Minuten-Garantie ist eine freiwillige
Leistung des RMV und deutschlandweit für einen Verkehrsverbund mit
vergleichbarer Größe, Verkehrsbelastung und regionaler Vielfältigkeit ein
einmaliges Angebot. Ab zehn Minuten Verspätung am Ziel, auch wenn ein Umstieg
nicht geklappt hat, gibt es je nach Fahrkartenart den Fahrpreis vollständig
oder anteilig zurück.
Anträge für die 10-Minuten-Garantie können online innerhalb von sieben Tagen nach einer ausgefallenen oder verspäteten Fahrt gestellt werden. Das Geld gibt es nach erfolgter Bearbeitung unter Vorlage der Originalfahrkarten an ausgewählten RMV-Mobilitätszentralen und an RMV-Vertriebsstellen. Bei Bedarf können Garantiefälle auch bis zu drei Monate gesammelt und in Summe vor Ort ausbezahlt werden. Seit Einführung der Garantie wurden bis Ende Februar 2019 insgesamt rund 1,5 Millionen Anträge im Wert von rund 3,6 Millionen Euro gestellt. © RMV