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Projekt Gemeindeschwester 2.0 auf einem sehr guten Weg

Gesundheitsminister Stefan Grüttner: „Durch Beratung als auch Vermittlung von erforderlichen Hilfen trägt die Gemeindeschwester dazu bei, dass ältere Menschen trotz bestimmter Einschränkungen so lange wie möglich in ihrer eigenen Häuslichkeit leben können“

Wiesbaden. Seit März 2018 ermöglicht das HMSI Kommunen und auch Ärzten den Einsatz von Gemeindeschwestern. „Die große Resonanz zeigt die Wichtigkeit einer seniorengerechten Betreuung, die insbesondere präventive Hausbesuche und Eingliederung bestehender Angebote für Senioren vor Ort umfasst. 

Im Vogelsbergkreis fördert das Land den Einsatz von zwei Gemeindeschwestern, die in den Kommunen Alsfeld und Romrod sowie Ulrichstein, Lautertal und Gemünden eingesetzt werden. Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner betonte dazu in Wiesbaden: „Der Vogelsbergkreis hat ein sehr überzeugendes Versorgungskonzept vorgelegt. Die Arbeit von Gemeindeschwestern ist eine wertvolle Unterstützung. Hier im Landkreis geht es vor allen Dingen um eine echte „Kümmerer-Rolle“, so Grüttner. „Die Gemeindeschwester stellt sowohl Beratung als auch Vermittlung von erforderlichen Hilfen zur Verfügung und trägt somit dazu bei, dass ältere Menschen trotz bestimmter Einschränkungen so lange wie möglich in ihrer eigenen Häuslichkeit leben können. Durch Hausbesuche kann sie den Hilfebedarf, beispielsweise im Bereich der psychosozialen Betreuung und Hauswirtschaft, erkennen und auch nicht medizinische Hilfsangebote organisieren und koordinieren“, ergänzte der Minister.

Hessen stelle sich mit großem Engagement der Herausforderung, die Versorgung insbesondere von älteren Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum weiterhin sicher- und zukunftsfest aufzustellen. „Hier geht das Projekt Gemeindeschwester 2.0 einen sehr guten Weg“, erklärte Grüttner. Für den Vogelsbergkreis übernimmt die Hessische Landesregierung mit seiner Förderung die Personalkosten und Weiterbildungskosten für zwei Jahre in Höhe von insgesamt rund 93.000 Euro.

„Der Vogelsbergkreis verfolgt seit Jahren eine regionale Gesundheitsplanung, aus der lokale Gesundheitswerkstätten entstanden sind, die unter anderem den Einsatz von Gemeindeschwestern befürworten. Wir gehen damit als gutes Beispiel voran“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete des Vogelsbergkreises Dr. Jens Mischak.

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Die Förderlinie „Gemeindeschwester 2.0“ ist Teil der Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ und soll die Lücke zwischen medizinischer und psychosozialer Versorgung auch für Menschen, die noch keinen Pflegebedarf im Sinne des SGB XI haben, über eine zentrale Kümmerer-Person schließen. Das Land Hessen stellt hierfür in den Haushaltsjahren 2018 und 2019 jeweils 1,85 Mio. Euro zur Verfügung.
Auch die landesweite Kommission „Hessen hat Familiensinn“ von 29 Fachexpertinnen und Fachexperten aus ganz Hessen hat sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, dass die Versorgungsleistungen von Pflegestützpunkten und Hausarztpraxen durch die aufsuchende Hilfe von „Gemeindeschwestern“ unterstützt wird. Die Kommission ist damit den ausdrücklichen Vorschlägen vieler hessischer Bürgerinnen und Bürger gefolgt, die dies im Rahmen von vier großen Dialogforen diskutiert und gefordert hatten.
Antragsberechtigt sind Hausärztinnen und Hausärzte sowie Kommunen, die eine entsprechend qualifizierte Fachkraft als Gemeindeschwester einsetzen möchten. Anträge können beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ab sofort elektronisch über die E-Mail-Adresse gesundheitsnetze@hsm.hessen.de gestellt werden. Ein Antragsformular kann auf der Internetseite www.soziales.hessen.de/gesundheit abgerufen werden. © Hessisches Ministerium für Soziales und Integration