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Passend zur Winterzeit: Maden im Müsli und Milben im Mehl vermeiden

RP Gießen gibt Tipps zum Schutz vor ungebetenen Vorratsschädlingen

Gießen. Maden im Müsli, Milben im Mehl, Käfer im Getreidekorn: Niemand gibt es gerne zu, aber fast jeder ist irgendwann einmal unfreiwilliger Gastgeber für den einen oder anderen Vorratsschädling.

Die Weihnachtszeit ist Backzeit, und oftmals werden die Zutaten aus dem Vorjahr wieder hervorgeholt. „Gerade naturbelassene Produkte sind besonders gefährdet. Aus wenigen unbemerkten Schädlingen können mit der Zeit sehr viele Tiere werden.“, erklärt Dr. Wolfgang Kulow vom Dezernat Verbraucherschutz im Regierungspräsidium Gießen (RP).

„Lebensmittelproduzenten tun alles dafür, Schädlinge zu vermeiden. Doch es kommt auch mal vor, dass das nicht gelingt. Grundsätzlich gilt: Je naturbelassener ein Nahrungsmittel ist, desto größer ist das Risiko.“ In der Produktion seien die Schädlinge kaum zu erkennen, so dass der Befall oft erst im Handel oder beim Kunden sichtbar wird. Oft können die Hersteller wenig dafür. Viele Produkte kommen von weit her und durchlaufen zahlreiche Handelsstufen. Daher kann es auch sein, dass Schädlinge erst auf dem Transport oder im Groß- oder Einzelhandel in das Produkt eindringen. Umso dankbarer sind die Betriebe, wenn befallene Ware reklamiert wird. „Es ermöglicht dem Unternehmen, Lücken im betrieblichen Warenkontrollsystem zu erkennen und zu beseitigen.“

Betroffene Kunden sollten sich an die Experten der Lebensmittelüberwachung beim Landkreis wenden. Bei allen Verbraucherbeschwerden ist es wichtig, dass der Hinweis nicht anonym erfolgen sollte, wie Dr. Kulow erklärt: „Im Sinne des Verbraucherschutzes benötigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung Angaben, um die Ursache der Verunreinigung auszumachen und weitere Probleme zu verhindern.“ Sollten sich die Schädlinge im Haushalt bereits ausgebreitet haben, können die Ämter auch hilfreiche Tipps zur Beseitigung geben.

„Auch alle anderen Vorräte sollten auf Schädlingsbefall überprüft werden.“ Dazu gehört etwa: alle gefährdeten Produkte grundsätzlich beseitigen, auch wenn keine Tiere zu sehen sind. Alle Flächen und Gegenstände, die in Kontakt mit den befallenen Produkten gekommen sind, müssen danach gründlich gereinigt werden. Bei einem massiven Befall sollte man einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen.

Vorsorglich sollten Vorräte in stabilen dichtschließenden Behältern aufbewahrt werden, so der RP-Experte. „Die meisten Schädlinge lassen sich nicht von Papier- oder Plastiktüten aufhalten.“

Hintergrund

In früheren Jahren, als es noch häusliche Vorratshaltung in größerem Maße gab, kam Vorratsschädlingen in den Haushalten eine größere Bedeutung zu.

Daher gilt:

  • Lebensmittel kühl, trocken und in verschließbaren Behältern lagern.
  • Lebensmittel nur für den kurzfristigen Verbrauch bevorraten.
  • Ältere Vorräte gehören im Schrank nach immer nach vorne. So kann man diese besser kontrollieren. Fifo- Prinzip: First in – first out.
  • Schon beim Einkauf auf Packungsbeschädigungen, Spinnfäden und Verklumpungen in Lebensmitteln achten. Sie sind Hinweise auf möglichen Befall mit Schädlingen.
  • Feuchte Ecken und Ritzen hinter Schränken, Kühlschränken und Waschmaschinen sind ein guter Nährboden für Schädlinge. Regelmäßiges Lüften verringert die Luftfeuchtigkeit in den Räumen.
  • Heizen ist aber grundsätzlich nötig. In zu kühlen Räumen schlägt sich Feuchtigkeit nieder und bildet einen idealen Nährboden für Schimmel und Schädlinge.
  • Lagerregale, Schränke und Schubladen regelmäßig ausräumen und gründlich reinigen.

© RP Gießen