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Nach 52 Jahren am Unfallort zurück, den er überlebte, sein Bruder und viele andere nicht – Bewegende Augenblicke in Brechen


Hinweis: Aus aktuellem Anlass habe ich diesen Bericht
nochmal im neuen Blog bereit gestellt. Er erschien erstmals am 30.01.2018.


Am Gedenkstein an der Unglücksstelle an der Autobahnbrücke zwischen Niederbrechen und Werschau trafen sich v.l.n.r.: Bürgermeister Frank Groos, Ronald van Cutsem, Willi Kremer und Richard Unkelbach -beide Feuerwehr Niederbrechen-

Über ein halbes Jahrhundert, fast eine Generation ist es her, dass am 25.07.1966 ein belgischer Reisebus von der Autobahnbrücke zwischen Werschau und Niederbrechen herabstürzte und hierbei 33 Menschen den Tod fanden.

Berufsbedingt ist Ronald van Cutsem, heute 62, schon mehrere Male an dieser Stelle an der vielbefahrenen Bundesautobahn A3 vorbei gekommen, doch erst jetzt hat er sich überwunden und der Unfallstelle einen Besuch abgestattet. Ronald kam in Begleitung einer auf Traumabewältigung spezialisierten diplomierten Sozialpädagogin und er konnte mit Willi Kremer Bild- und Filmmaterial rund um die Ereignisse des 25. Juli 1966 sichten. Hierbei haben sich zwei getroffen, die selbst dabei waren, Ronald, der als eines der wenigen Kinder überlebt hatte, und Willi Kremer, der als einer der Helfer seinerzeit vor Ort war. Für beide waren und sind die Ereignisse jenes Tages mehr als deutlich präsent.

Durch dramatische Momente der Erinnerung an der Unglücksstelle vereint: Willi Kremer (re.) und Ronald van Cutsem

Traumatisierende Bilder, die sie nie mehr vergessen können. Charles van Cutsem, der Bruder von Ronald van Cutsem starb damals im Alter von 15 Jahren, während er nach einem mehrwöchigen Aufenthalt im Limburger Krankenhaus zu seiner Familie zurückkehren durfte. Auch für unseren langjährigen Feuerwehrkommandanten Willi Kremer, heute selbst 70 Jahre, ein bewegender Moment, hat auch er sich endlich mit einem der wenigen Überlebenden der 44 Insassen des Unglücksbusses austauschen können. Die Buben haben links gesessen, so Ronald van Cutsem und die Mädchen rechts. Fast 10 Jahre später entstand die Freundschaft zwischen den Feuerwehren Enghien und Niederbrechen, eine Freundschaft, deren 40jähriges Bestehen 2015 gefeiert werden konnte. Die gegenseitige Anteilnahme der Familien untereinander hat Generationen überdauert und ist tief verwurzelt, so haben auch meine Eltern lange Jahre Kontakt gehalten mit einer betroffenen Familie und die Feuerwehren besuchen einander abwechselnd bis heute.

Bürgermeister Frank Groos begrüßte Ronald van Cutsem in der Gemeinde und gemeinsam mit Richard Unkelbach und Willi Kremer verweilten alle in einem Moment der Stille im Gedenken an die Opfer des Unglücks. Bewegende Eindrücke, mit denen Willi und Ronald und alle anderen Betroffenen bis heute hadern – Momente, die sich gemeinsam besser tragen lassen. Wer sich für die Freundschaft zwischen der belgischen Feuerwehr „Pompiers d'Enghien“ und der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen interessiert, ist herzlich eingeladen, mit der Wehr Kontakt aufzunehmen, damit auch in Zukunft noch diese grenzüberschreitende Freundschaft und das liebevolle Gedenken an die Opfer des tragischen Busunglücks fortgeführt werden kann.


Der leider traurige aktuelle Anlass ist der Tod von Ron, dessen Nachricht uns Mitte letzten Monats erreichte - lesen Sie hier mehr dazu: https://brachinaimagepress.de/emotionen-kameradschaft-sensationen-feuerwehr-niederbrechen

Ein Gedanke zu „Nach 52 Jahren am Unfallort zurück, den er überlebte, sein Bruder und viele andere nicht – Bewegende Augenblicke in Brechen

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