. Stabwechsel im Jobcenter Limburg-Weilburg . Reinhard Penner tritt in den Ruhestand - neue Geschäftsführerin ist Dorothee Sachse
Mehr als fünfzehn Jahre hat Reinhard Penner (65) an der Spitze des Jobcenters Limburg-Weilburg gestanden. Jetzt ist er in den Ruhestand getreten und hat die Geschäftsführung an Dorothee Sachse übergeben.
Als Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters dankte Landrat Michael Köberle dem scheidenden Geschäftsführer für die geleistete Arbeit und blickte gleichzeitig auf dessen Lebenswerk zurück. 1975 trat der gebürtige Kieler als Soldat auf Zeit in die Bundeswehr ein. Vier Jahre später wechselte Penner als angehender Verwaltungsinspektor zum damaligen Arbeitsamt Neumünster. Nach beruflichen Stationen bei der Arbeitsverwaltung in Frankfurt, Wiesbaden, Idstein und Bad Schwalbach baute der zweifache Familienvater nach Einführung der ,Hartz-Gesetze' 2004 die damalige ,ARGE Limburg-Weilburg' auf, deren erster Geschäftsführer er wurde und auch nach der Umorganisation zum ,Jobcenter' blieb. Damals leistete Penner mit seinem Team Pionierarbeit. "Als wir 2005 anfingen, gab es nur das nackte Sozialgesetzbuch II, ohne weitere Erläuterungen", erinnert sich der Mann der ersten Stunde. Dieses Gesetz hätten seine Mitarbeiter pragmatisch mit Leben gefüllt, um den ihnen anvertrauten Menschen die Existenz zu sichern und sie beruflich einzugliedern. "Das war die spannendste Zeit in meinem Berufsleben. Meine Mitarbeiter haben Nachtschichten eingelegt und viel improvisiert", berichtete der Lindenholzhäuser weiter. Schließlich sei das Jobcenter das letzte Netz vor dem endgültigen sozialen und finanziellen Absturz. Seither sei es gelungen, die Zahl der Hartz IV abhängigen Personen im Landkreis um 4.000 Betroffene zu reduzieren. Inzwischen habe das Gesetz unzählige Änderungen erfahren. "Nach der achtzigsten habe ich aufgehört zu zählen," schmunzelt der dienstälteste Geschäftsführer aller hessischen Jobcenter, die als gemeinsame Einrichtung der Kommunen und Arbeitsagenturen betrieben werden, Nicht nur die Asyl- und Fluchtwelle vor vier Jahren sei eine besondere Herausforderung für Penner und dessen Mitarbeiter gewesen. In seinem beruflichen Leben habe die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit in der 80er und 90er Jahre sowie der wirtschaftliche Strukturwandel mit seinen Auswirkungen auf die Beschäftigten ebenfalls eine herausragende Rolle gespielt, so Penner weiter. "Wir haben damals beispielsweise viele arbeitslosen Lehrer umgeschult, die dann verantwortungsvolle Aufgaben in der Wirtschaft übernommen haben."
Auch die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, dankte Penner und überreichte ihm die Abschiedsurkunde. "Sie haben es mir als Agenturchefin immer leichtgemacht. Nun übergeben Sie ein gut bestelltes Haus an Dorothee Sachse", fügte Berbuir hinzu.
Penner überreichte seiner Nachfolgerin einen Blumenstrauß und wünschte ihr Erfolg und eine glückliche Hand. Die 33jährige war zuletzt im Jobcenter Waldeck-Frankenberg für den Bereich ,Markt und Integration' verantwortlich. Vor ihrer beruflichen Tätigkeit als Führungskraft in der Bundesagentur für Arbeit war die studierte Auslandsgermanistin sechs Jahre u.a. für den Deutschen Akademischen Austauschdienst als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Großbritannien tätig. Dort unterrichtete sie an den Universitäten Nottingham, Warwick und Birmingham deutsche Sprache und Kultur. © Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar