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Frohsinn Fastnacht –“Brechen for Future“ trifft Gardetanz

Wie vielfältig die Frohsinn Fastnacht ist, zeigte sich gleich zum Beginn des Abends. In einer bunten Polonaise zogen alle Aktiven der Frohsinn-Fassenacht mit dem Narrhallamarsch in die Kulturhalle ein und lockten das närrische Volk von den Plätzen. Während Sitzungspräsident Marc Schütz in der Begrüßung die Fahne für die Gesangssparte des Vereins hochhielt und das Publikum mit seiner "Singeritis" ansteckte, zeigten die jüngsten Tänzerinnen von der Gruppe Elysion, dass auch das zweite Standbein des Frohsinns, der Tanz, weiterhin Zukunft hat. Sie entführten in die Weiten des Weltalls und ließen mit ihrer Rakete den Narrenfunken ins Publikum überspringen. Mit ihrem flotten Gardesolo legte die gerade erst zwölf Jahre alte Delia Disbudak vom TV Wilsenroth eine flotte Sohle aufs Paket. Im Anschluss stieg Marc Schütz, als Sau, die durchs Ort getrieben wird in die Bütt und blickte im Protokoll auf Welt- und Dorfgeschehen zurück. So kritisierte er den Kassenzettelwahn genauso wie die jüngsten Thüringen Verwicklungen. Als er für die Abschaffung des Zölibats plädierte, sah er schon die Vorzüge der 14-köpfigen Familie von Pfarrer Benner: „Aach fier Messdiener wär immer gesorcht - Un sei Fraa es Neueste im Beichtstoul horscht.“

Vielfältige Büttenreden: Von Schönheitskönigin vuh Nirrerbreche bis Wellnessexpertin

Eine tänzerische Inszenierung der bekannten Geschichte von Hase und Igel und ihrem Wettrennen zeigte die Tanzgruppe Gi'orrias. Den rasanten Tanz mit viel Liebe zum Detail belohnte das närrische Publikum mit einer Rakete. Nachdem im letzten Jahr schon die Reparatur der Schreibmaschine für Dorin Frank nicht ganz einfach verlief, sollte sich nun der überfällige Computerkauf bei Alexander Völkel ebenfalls als nicht gerade komplikationsfrei erweisen. Am Ende blieb dem cholerischen Computerverkäufer nur der Rat "Geh'n Sie doch zu Tchibo. Da kann man Ihnen bestimmt weiterhelfen." Im Anschluss kündigte sich hoheitlicher Besuch in der Niederbrecher Kulturhalle an. Die Schönheitskönigin vuh Nirrerbreche hatte den Weg in die Narrhalla gefunden. Marc Schütz wusste in seinem Couplet von den Erlebnissen einer Schönheit „vuhm Urt“ auf Platt zu berichten. Wie weit der Weg zu solch perfekter Schönheit ist, erzählte anschließend auch die Wellnessexpertin Melanie Pullem. Das erfahrene Büttenass des Frohsinns konnte von allerhand Verwicklungen und Erlebnissen bei ihrem Wellnessprogramm berichten. Wahrlich eine rote Explosion ist der Gardenachwuchs des Frohsinns. Mit einem flotten Gardetanz brachten sie den Saal zum Beben. Einen tänzerischen Blick ins St. Vinzenz-Krankenhaus lieferten anschließend die Lost Rabbits. Da half dem Coronavirus-Patienten Armin Bock vor allem das „Heile Gänsje“ der sexy Krankenschwestern wieder auf die Beine. Dass es auch bei Putzfrauen ein Bildungsgefälle geben kann, mussten Sitzungspräsidentin Rosi Stillger und Petra Roth erfahren, denn mit einer Balaleika kann man doch eher nicht so gute Bilder knipsen.

Tänzerische Highlights soweit das Auge reicht

Das Flaggschiff des Frohsinns sind seit 25 Jahren die roten Funken. Hier wird Gardetanz in Perfektion geboten – flotte Schritte und raffinierte Choreografien zu mitreißender Musik ließen das Publikum von den Plätzen erheben. Um die Gunst der Bachelorette buhlten gleich sieben gestandene Niederbrecher. Gegen diese Auswahl von überzeugender Männlichkeit und ihrem tänzerischen Können kann RTL künftig sicherlich einpacken, wenngleich am Ende alle sieben dumm aus der Wäsche guckten. Dass eine "Kreuzfahrt-Dreckschleuder" nicht auf den Namen von Brechen getauft werden solle, dafür setzten sich Marie, Lisbeth und Greta von Brechen for Future ein. Mit griechischem Wein sabotieren die Confettis (Dorin Frank, Christine Wendel, Rosi Stillger, Sabine Frink, Petra Blotzky, Thomas Baecker, Armin Bock, Marc Schütz) in einer schmissigen und temporeichen Show die Jungfernfahrt und wurden von Bürgermeister und Pfarrer zu Ehrenbürgern ernannt.
Höhepunkt einer jeden Frohsinn-Kappensitzung sind seit fast 30 Jahren immer die Brecher Hoase mit ihrem Schautanz. Als böse Königinnen übernahmen sie das Zepter und begeisterten wieder einmal zu später Stunde den Saal mit einer tollen Choreografie und atemberaubender Akrobatik. Natürlich durfte auch bei dieser Gruppe die Zugabe nicht fehlen. Zum großen Finale zogen noch einmal alle Aktiven durch den Saal auf die Bühne, wo sie vom Elferrat mit dem Frohsinn-Orden ausgezeichnet wurden und Heino Sonnabend mit „So ein Tag“ das Ende einer abwechslungsreichen und kurzweiligen Narrenschau einleitete. Wieder einmal mehr war die Frohsinn-Kappensitzung eine der wenigen fastnachtlichen Veranstaltungen in der Umgebung, bei der neben Gesang und den bekannten prächtigen Tänzen auch unterhaltsame Büttenreden, Dorfgeschehen und das Brecher Platt ihren festen Platz haben.

www.frohsinn-niederbrechen.de © Silke Steul