Landtagspräsident Boris Rhein und Ministerpräsident Volker Bouffier zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in Hessen
Wiesbaden – Am Sonntag, dem 17. März 2019 fand im Hessischen Landtag die Eröffnungsveranstaltung zur diesjährigen Woche der Brüderlichkeit, die vom 17. bis 24. März durchgeführt wird, statt.
„Seit mehr als 70 Jahren tritt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit für die gelebte Erinnerungskultur in Deutschland ein. Das diesjährige Motto lautet ‚Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeindschaft‘ und hinterfragt kritisch die Verantwortung von uns Menschen für unser Verhalten mit dem verstärkt öffentlich auftretenden Antisemitismus. Und es fordert zu Recht, in unserer Zeit wachsam zu sein gegenüber rassistischen und antisemitischen Anfeindungen. Es wird, es kann und es darf niemals einen Schlussstrich unter die Geschichte und die Erinnerungskultur geben. Es darf für die nachfolgenden Generationen kein Vergessen und für Zuwanderer keine Ausnahme geben. Denn auch heute noch besteht die Gefahr vor wachsendem Antisemitismus und Rassismus in der Gesellschaft, daran müssen wir immer wieder erinnern", betonte Landtagspräsident und Schirmherr Boris Rhein in seinem Grußwort.
„Die ‚Woche der Brüderlichkeit‘ zeigt seit 1952, wie mutige Bürgerinnen und Bürger aufeinander zugehen und uns mit ihrem Engagement und Verständnis die Sprachlosigkeit nach der Katastrophe des Holocausts nehmen. Weil aber Ressentiments gegenüber jüdischem Leben in unserer Gesellschaft wieder steigen, ist auch der entschiedene Kampf gegen den Antisemitismus weiterhin nötig. Die Judenfeindlichkeit nimmt zu, die Vorfälle werden sichtbarer und die Hemmschwellen sinken, das dürfen und werden wir nicht einfach hinnehmen. Hessen ist sich seit Jahrzehnten der besonderen Verantwortung für jüdisches Leben bewusst. Wir stehen fest an der Seite der jüdischen Bürgerinnen und Bürger, denn es ist ein großes Glück, dass jüdisches Leben in Hessen wieder aufgeblüht ist“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.
Information:
Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres die Aktionswoche. In allen Teilen des Landes werden aus diesem Anlass Veranstaltungen durchgeführt, um auf die Zielsetzung der Gesellschaften und auf ihr jeweiliges Jahresthema hinzuweisen.
Heute gibt es in der Bundesrepublik mehr als 80 lokale und regionale Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, in denen sich Menschen engagieren, die die in der Präambel genannten Ziele und Aufgaben bejahen, insbesondere Christen verschiedener Bekenntnisse und Juden unterschiedlicher Tradition.
(ICCJ), in dem 40 nationale Vereinigungen für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vertreten sind.
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