
15.485 Mal heben die Retter in Orange ab
BBK-PrÀsident Unger stellt in Hannover Einsatzbilanz 2018 der Zivilschutz-Hubschrauber vor
Ab dem Zeitpunkt der Alarmierung dauert es maximal zwei Minuten: Dann geht ein Retter in Orange an einem von zwölf Luftrettungszentren im Bundesgebiet in die Luft und eilt mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde zum Einsatzort. Im vergangenen Jahr ist dies 15.485 Mal passiert. Am Dienstag prĂ€sentierte Christoph Unger, PrĂ€sident des Bundesamtes fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Hannover die Einsatzbilanz der Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundes fĂŒr das Jahr 2018.
Die orangefarbenen Hubschrauber des Zivilschutzes sind im vergangenen Jahr 15.485 EinsĂ€tze geflogen und haben 4521 Patienten transportiert, 240 mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt waren die Retter 5425 Flugstunden in der Luft, fast 226 Tage am StĂŒck.
Bund ist und bleibt Teil der Luftrettung
Die Zahlen verdeutlichen den Beitrag, den die eigentlich fĂŒr den Zivilschutz vorgehaltenen Hubschrauber in der Luftrettung leisten. Die vom BBK beschafften und verwalteten, bundesweit mittlerweile 18 orangenen Hubschrauber sind tĂ€glich im Einsatz. Im vergangenen Jahr erst wurde die bestehende Flotte um zwei neue Maschinen des Musters H135 erweitert.
âDer Bund ist sich seiner Verantwortung in der UnterstĂŒtzung der Luftrettung mit den Zivilschutz-Hubschraubern bewusst. Die konstant hohen Einsatzzahlen belegen ihre wichtige Rolle. RĂŒckblickend auf 2018 freut es uns besonders, zwei neue, hochmoderne und vor allem fĂŒr Bergregionen geeignete ZSH dazu bekommen zu habenâ, sagt BBK-PrĂ€sident Unger.
Hannover â besonderer Standort fĂŒr die Ausbildung
Mit seinen 1480 EinsÀtzen in 2018 liegt das Luftrettungszentrum (LRZ) Hannover, von wo aus Christoph 4 abhebt, an dritter Stelle der jÀhrlichen EinsÀtze pro Standort. Damit werden die hannoverschen Rettungsflieger im neuen Jahr die Marke der 70.000 EinsÀtze seit der Indienststellung von Christoph 4 im Jahr 1972 knacken.
âDer schnellste und kĂŒrzeste Weg zum Einsatzort ist hĂ€ufig der aus der Luft. Die Rettungshubschrauber bilden daher eine wesentliche SĂ€ule im Rettungswesen, um schnelle Hilfe in akuten Notsituationen gewĂ€hrleisten zu können. So zum Beispiel in den zahlreichen Unfallsituationen auf der A2 im vergangenen Sommer. Auch zu ErtrinkungsnotfĂ€llen mit Kindern rĂŒckte der Christoph 4 aus, um schnell zu helfen. Den reibungslosen Ablauf auf dem Christoph 4 verdanken wir der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligtenâ, sagt Hannes Wendler, Mitglied des Landesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, die Betreiber des an die Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) angeschlossenen LRZ ist.
Besondere Bedeutung aus Sicht des Bundes hat der Standort Hannover fĂŒr die Zivilschutz-Hubschrauber auch wegen des Luftrettungssimulators âChristoph Lifeâ: ein originalgetreuer Hubschrauber-Simulator, der alle Beteiligten bestmöglich auf den Ernstfall vorbereiten soll. Jeder Einsatz erfordert maximale Konzentration von Pilot und medizinischem Team â nicht selten geht es um Leben und Tod. Unter praxisnahen Bedingungen bildet das BBK hier die medizinischen Besatzungen der Zivilschutz-Hubschrauber aus dem ganzen Bundesgebiet weiter. Schwerpunkt sind nicht alltĂ€gliche UnfĂ€lle wie ein Massenanfall von Verletzten, wie sie im Zivilschutzfall zu erwarten wĂ€ren.
Integriert ist âChristoph Lifeâ in die SAN-Arena der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Niedersachen/Bremen in Hannover, die mit realitĂ€tsnahen, videoĂŒberwachten Einsatzstellen wie einem Wohnhaus, Baustellen, und Verkehrsunfall-Szenarien gute Ăbungsbedingungen schafft.
Bei der Rettung aus der Luft ist Teamwork gefragt
Technik allein nĂŒtzt jedoch nichts: ohne die aus Pilot oder Pilotin (gestellt von der Bundespolizei), Notarzt oder NotĂ€rztin und NotfallsanitĂ€ter oder NotfallsanitĂ€terin bestehende Crew geht kein Hubschrauber in die Luft. Die NotĂ€rzte auf einem Zivilschutz-Hubschrauber stellt hĂ€ufig das jeweilige Stationskrankenhaus, die NotfallsanitĂ€ter stellen die Hilfsorganisationen und Berufsfeuerwehren. Die Bundespolizei ist darĂŒber hinaus fĂŒr die Wartung der Zivilschutz-Hubschrauber verantwortlich.
âDer fast 50-jĂ€hrige Erfolg der Zivilschutz-Hubschrauber in der Luftrettung stellt ein âVerwaltungswunderâ dar, das beweist, dass das Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Beteiligter im Sinne einer guten Sache gelungen ist und weiter gelingtâ, sagt Polizeidirektor Torsten Hallmann, stellvertretender Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe.
Einsatzzahlen 2018 nach Standorten:
âą Christoph 2 Frankfurt am Main 1127
⹠Christoph 3 Köln 1360
âą Christoph 4 Hannover 1480
âą Christoph 7 Kassel 1158
âą Christoph 9 Duisburg 1064
âą Christoph 12 Siblin 1143
âą Christoph 13 Bielefeld 1440
âą Christoph 14 Traunstein 1291
âą Christoph 17 Kempten 1607
âą Christoph 29 Hamburg 1597
âą Christoph 34 GĂŒstrow 885
âą Christoph 35 Brandenburg 1333
Mehr Informationen zum Bundesamt fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und den Zivilschutz-Hubschraubern finden Sie auf unserer Homepage: www.bbk.bund.de
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