
Für den Kirchenchor „Cäcilia“ Niederbrechen haben bereits vor einiger Zeit die Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr anlässlich des 150jährigen Bestehens begonnen, welches am Sonntag, 24.11.2019, mit einem Konzert in der Pfarrkirche St. Maximin eröffnet wird. Dirigentin Jutta Sode ist bekannt dafür, dass sie für besondere Anlässe immer wieder nach besonderen Musikwerken sucht. Im Fokus steht dieses Mal der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Seinen Namen verbindet man unweigerlich mit „Die kleine Nachtmusik“ oder „Die Zauberflöte“ und mit einer Beschreibung als „Wunderkind“, das mit scheinbarer Leichtigkeit Melodien komponierte.
Auch wenn man das „Requiem“ oder das „Ave Verum“ Mozart noch zuordnen kann, so bringt man ihn doch nicht direkt mit Kirchenmusik in Verbindung. Obgleich er schon als Zwölfjähriger für die Einweihung einer Kapelle eine Messe komponierte, so ist die Anzahl seiner kirchenmusikalischen Werke in der Tat eher überschaubar. So sind von Mozart 6 Kantaten überliefert, von J.S.Bach dagegen über 200. Hinzu kommt, dass die Kirchenmusik von Mozart noch bis 1960 als zu weltlich und opernhaft angesehen wurde und demzufolge kaum zum Einsatz kam.
Grund genug für den Kirchenchor, den in der Kirchenmusik eher „unbekannten“ Mozart vorzustellen. Mit dem Eröffnungskonzert am 24.11.2019 möchten Dirigentin Jutta Sode mit dem Chor und unterstützt durch die Solisten Dorothee Laux (Sopran), Nadja Jamiro (Alt), Andreas Frese (Tenor), Sebastian Kunz (Bass) und Johannes Schröder (Orgel) sowie mit instrumentaler Begleitung durch das Orchester Musica Brachina, die Zuhörer in die kirchenmusikalische Welt des Wolfgang Amadeus Mozart in den 1770er Jahren in Salzburg entführen. Dort war Mozart unter Fürsterzbischof Colloredo zunächst als Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle, in späteren Jahren als Dom- und Hoforganist tätig. Zu seinen Aufgaben gehörten Vertonungen von liturgischen Gesängen, insbesondere der Messordinarien. Neben der „Missa brevis in C“ (Orgelsolomesse) dem Offertorium „Alma Dei creatoris“ und dem bekannten „Ave verum“ wird die selten aufgeführte „Vesperae solennes de Dominica“zu hören sein, eine festliche Vertonung der Sonntagsvesper für Chor, Solisten und Orchester. Sie beinhaltet fünf Psalmen und das Magnificat. Ihn den beiden Rahmensätzen, „Dixit Dominus“ und „Magnificat“ verwendet Mozart im Orchester neben den Streichern auch Pauken und Trompeten, die den festlichen Charakter des Stückes hervorheben. Abgerundet wird der „Sonntag mit Wolfgang Amadeus Mozart“ durch zwei Orgelwerke und eine Kirchensonate, die Mozart speziell zur Ergänzung der Orgelsolomesse komponierte.
Im weiteren Verlauf des Jubiläumsjahres werden die Auftritte des Chores in Gottesdiensten und Konzerten jeweils mit Werken eines bestimmten Komponisten bzw. in einer bestimmten Stilrichtung gestaltet, sodass im Festjahr eine große Bandbreite der Kirchenmusik zu hören sein wird. Den Schlusspunkt des Jubiläumsjahres setzt ein Festgottesdienst am Sonntag, 22.11.2020.
Eintrittskarten sind bei allen Sängerinnen und Sängern erhältlich sowie in der Pfarrbüros der Pfarrei HEILIG GEIST Goldener Grund/Lahn in Ober- und Niederbrechen. © Britta Eufinger