Hadamar, 22.01.2019 / Stefan Hedderich, der seit einem Jahr kommissarisch die forensische Pflege leitete, wurde zum Krankenpflegedirektor der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Hadamar bestellt. Nach der Interimsphase ist eine wichtige Führungsposition damit wieder perspektivisch besetzt. Als Vorgesetzter von gut 220 Mitarbeitern verantwortet er die forensische Pflege.

Geschäftsführer Martin Engelhardt hieß Stefan Hedderich bei einer Begrüßungsfeier im Leitungsteamteam herzlich willkommen. „Sie haben sich in der kommissarischen Leitung bestens bewährt und sehr gut einarbeitet. Diese gute Zusammenarbeit kann nun fortgesetzt werden“, freute sich Engelhardt. Der 49jährige Hedderich war zuletzt als stellvertretender Krankenpflegedirektor bei Vitos Riedstadt tätig. „Ihr Weg ist ein gutes Beispiel für Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Vitos Konzern“, so der Geschäftsführer.
Die Laufbahn des neuen Krankenpflegedirektors begann mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger. Anschließend erwarb Hedderich die Zertifizierung als Stations- und Gruppenleitung im Pflegedienst und später zum Fachkrankenpfleger in der Psychiatrie. Ein dreijähriges Bachelor-Studium im Bereich Social Management mit der Vertiefungsrichtung Healthcare Services schloss er 2016 erfolgreich ab. Zudem verfügt er über Zusatzqualifikationen als Qualitätsauditor und Klinischer Risikomanager.
Den Wert der psychiatrischen Pflege sichtbar machen
Als Sprecher der Berufsgruppe gab Achim Pex von Vitos Gießen-Marburg dem Kollegen den Auftrag mit auf den Weg, den Wert der psychiatrischen Pflege sichtbar zumachen, Potentiale zu erkennen und Entwicklungen zu gestalten. Eine der Herausforderungen sei mit Sicherheit die Fachkräftegewinnung. Diese Thematik sprach auch der geladene Hadamarer Bürgermeister Michael Ruoff an und forderte zugleich auf, sich für die Verbesserung der Reputation des Berufsstandes einzusetzen.
Ralf Wolf, forensischer Klinikdirektor, hob bei seinen Begrüßungsworten die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit hervor, die seines Erachtens sehr gut funktioniere. „Die Berufsgruppen müssen im Sinne der Patienten stimmig kooperieren, das ist Voraussetzung für das erfolgreiche Arbeiten in einer Klinik“ erklärte der Facharzt für Psychiatrie. Freundliche Worte fand auch Betriebsratsvertreter Frank Regenfuß. Er betonte, Hedderich bislang als angenehmen Gesprächspartner erlebt zu haben, der der Dinge beim Namen nenne und ein offenes Ohr habe.
Führungskultur, die auf Respekt und Wertschätzung beruht
Hedderich selbst bedankte sich für das ihm bislang entgegengebrachte Vertrauen. „Ich freue mich, dass aus der anfänglich im Raum stehenden Stippvisite eine verlässliche Partnerschaft geworden ist. Auch in der kommissarischen Position habe ich schon perspektivisch gearbeitet und nehme die kommenden Herausforderungen gerne an.“ Als zentrales Thema nannte auch er die Personalgewinnung: „Wir brauchen Nachwuchs – quantitativ und qualitativ. Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter ist hoch. Das ist ein enormer Erfahrungsschatz, bedeutet aber zugleich, dass wir uns um eine neue Generation bemühen müssen.“ Er setze dabei auf eine Führungskultur, die auf Respekt und Wertschätzung beruhe. „Nur so werden wir Führungskräfte die Mitarbeitern in den Teams befähigen, weiterhin therapeutisch erfolgreich zu arbeiten“, so der Pflegefachmann.
Hintergrund:
Im Auftrag des Landes Hessen übernimmt die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie den Maßregelvollzug: Sie ist eine besonders gesicherte Spezialklinik, die die doppelte Aufgabe der medizinischen Behandlung und der Sicherung ihrer Patienten hat. In der forensischen Klinik werden suchtkranke Menschen behandelt, die straffällig geworden sind und bei denen wegen ihrer Suchterkrankung Wiederholungstaten zu erwarten sind. Aufgenommen werden Patienten, die nach Paragraf (§) 64 Strafgesetzbuch (StGB) verurteilt wurden („Unterbringung in einer Entziehungsanstalt“). Die Klinik verfügt über 162 Betten auf acht Stationen.
Oberstes Ziel der Behandlung ist es, den Patienten ein straf- und suchtmittelfreies Leben zu ermöglichen. Es werden die Suchtproblematik, das delinquente Verhalten und weitere vorhandene Störungsbilder therapiert. Dazu arbeiten verschiedene Berufsgruppen Hand in Hand.
© Susanne Rosa / Vitos