Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitsmarkt zum Jahresende trotz wirtschaftlicher Abschwächung weiter robust
. Arbeitslosenquote steigt im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent . Im Vorjahresvergleich gab es im Agenturbezirk 142 Arbeitslose weniger . LDK: 123 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 49 mehr als vor einem Jahr . LM-WEL: 225 Arbeitslose mehr als im November, 191 weniger als im Vorjahr . Arbeitsagentur geht für 2020 von stabiler Arbeitsmarktlage aus
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Dezember 2019 insgesamt 10.142 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 4,3 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im November lag die Zahl der Arbeitslosen bei 9.794, die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.284 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Quote lag seinerzeit bei 4,5 Prozent. Von den insgesamt 10.142 arbeitslosen Personen waren 3.859 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.039 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 4.244 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.
"Zum Jahresende zeigt sich der Arbeitsmarkt im gesamten Agenturbezirk nach wie vor robust, auch wenn die wirtschaftliche Eintrübung bei den Arbeitsmarktzahlen im Lahn-Dill-Kreis leichte Spuren hinterlassen hat", berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktbilanz für den Dezember. Während die Arbeitslosenzahl in Limburg-Weilburg im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um weitere 191 Personen abgenommen habe, sei sie im Lahn-Dill-Kreis moderat um 49 Personen gestiegen. Dies sei dennoch der zweitbeste Januarwert der letzten 29 Jahre gewesen, konstatierte die Agenturchefin. Bei genauerer Hinsicht würden einige Parameter in der Region rund um Wetzlar und Dillenburg allerdings den Einfluss der abgeschwächten Konjunktur abbilden. Während die Arbeitslosigkeit im ,arbeitsmarktnahen' Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) im Vorjahresvergleich in Limburg-Weilburg ,nur' um 7,2 Prozent gestiegen sein, habe der Anteil im Lahn-Dill-Kreis um 29,3 Prozent zugenommen. Ähnliche Entwicklungen weise auch der Zugang in Arbeitslosigkeit aus vorheriger Erwerbstätigkeit aus. Während dieser Wert im Dezember in Limburg-Weilburg lediglich um 2,0 Prozent über dem Vorjahr lag, betrug die Veränderung im Lahn-Dill-Kreis im gleichen Zeitraum 21,9 Prozent. "Dies sind signifikante Entwicklungen, die vor allem der stark industrialisierten Wirtschaftsstruktur an Lahn und Dill geschuldet sind", erläuterte Berbuir weiter. Jedoch sei man von den arbeitsmarktlichen Geschehnissen vorangegangener Krisenjahre weit entfernt. Dass die meisten Unternehmen nur von einer vorübergehenden Konjunkturdelle ausgehen, lasse sich auch aus der leicht gestiegenen Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes ableiten.
Für 2020 geht die Arbeitsmarktexpertin weiterhin von stabilen Arbeitsmarktverhältnissen rund um Limburg, Wetzlar und Dillenburg aus. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) habe für die Region in einer mittleren Projektion einen weiteren Anstieg der Beschäftigung um 0,6 Prozent prognostiziert. Dies bedeute einen Beschäftigungszuwachs von 300 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. In der gleichen Studie veröffentliche die "Denkfabrik" der Bundesagentur für Arbeit für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar einen wahrscheinlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit von weiteren 2,9 Prozent oder 300 Arbeitslosen.
Kreis Limburg-Weilburg:
Die Arbeitslosenquote lag im Dezember im Kreis Limburg-Weilburg bei 3,8 Prozent und somit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Dezember 2018 betrug die Quote 4,1 Prozent. In absoluten Zahlen: 3.597 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 225 mehr als im November (+6,7 Prozent) und 191 weniger als vor einem Jahr 5,0 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,0 Prozent. 3.735 Personen waren 2019 durchschnittlich arbeitslos gemeldet.
Im aktuellen Monat wurden 43,3 Prozent (1.558 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 149 Personen (+10,6 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 104 Arbeitslose (+7,2 Prozent) gestiegen. 56,7 Prozent (1.936 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Dezember beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 76 Arbeitslose (+3,9 Prozent). Gegenüber Dezember 2018 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 12,6 Prozent (395 Personen) vermindert. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich ,Hartz IV') angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2019 waren bei der Arbeitsagentur 1.526 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.209 Arbeitslose gemeldet.
Die Zahl der arbeitslosen Männer hat sich im letzten Monat um 206 Betroffene (+11,0 Prozent) auf 2.075 Arbeitslose erhöht. Bei den Frauen stieg die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 19 Personen auf 1.522 Betroffene (+1,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 75 Arbeitslose (-3,5 Prozent), bei den Frauen um 116 Arbeitslose (-7,1 Prozent) ab. 2019 waren jahresdurchschnittlich 2.113 Männer und 1.622 Frauen arbeitslos gemeldet.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Dezember um 9,3 Prozent oder 26 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 341 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 2 mehr, als vor einem Jahr (+0,6 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren 364 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.
Bei den älteren Arbeitslosen (50+) hat sich die Zahl im aktuellen Monat um 43 Betroffene (+4,0 Prozent) auf 1.121 Arbeitslose erhöht. Sie liegt damit um 61 Personen oder 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2019 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.152 ältere Arbeitslose gemeldet.
Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Dezember im Kreis Limburg-Weilburg bei 287 Personen und damit um 6 Personen oder 2,1 Prozent über dem November-Wert. Gegenüber Dezember 2018 war ein Rückgang um 31 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-9,7 Prozent). Im Jahr 2019 waren jahresdurchschnittlich 299 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.
Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.167 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 131 arbeitslose Ausländer mehr als im November (+12,6 Prozent) sowie 19 (-1,6 Prozent) weniger als im Dezember letzten Jahres. Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren 1.182 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.
Im Dezember 2019 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 329 Vermittlungsaufträge. Dies waren 61 Stellen weniger als im Dezember letzten Jahres (-15,6 Prozent). 2019 wurden insgesamt 5.218 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.
Lahn-Dill-Kreis:
Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Dezember bei 4,7 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonat. Im Dezember 2018 betrug die Quote ebenfalls 4,7 Prozent. In absoluten Zahlen: 6.545 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 123 mehr als im November (+1,9 Prozent) und 49 mehr als vor einem Jahr (+0,8 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,8 Prozent. 6.640 Personen waren 2019 durchschnittlich arbeitslos gemeldet.
Im aktuellen Monat wurden 35,2 Prozent (2.301 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 203 Personen (+9,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 522 Arbeitslose (+29,3 Prozent) gestiegen. 64,8 Prozent (4.244 Personen) aller Arbeitslosen waren im Dezember beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 80 Arbeitslose (-1,9 Prozent). Gegenüber Dezember 2018 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 473 Personen reduziert (-10,0 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich ,Hartz IV') angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2019 waren bei der Arbeitsagentur 2.073 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.567 Arbeitslose gemeldet.
Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 126 auf 3.700 Arbeitslose (+3,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 3 auf 2.845 Betroffene (-0,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 143 Arbeitslose (+4,0 Prozent) zu, bei den Frauen sank sie um 94 Arbeitslose (-3,2 Prozent). 2019 waren jahresdurchschnittlich 3.666 Männer und 2.974 Frauen arbeitslos gemeldet.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 16 Personen oder 2,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Dezember 2018 hat sie sich um 35 Personen (+6,4 Prozent) erhöht. Aktuell sind 585 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren 620 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.
Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.173 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 26 Personen (+1,2 Prozent) zu. Gegenüber Dezember letzten Jahres ist bei diesem Personenkreis ein Rückgang um 31 ältere Arbeitslosen (-1,4 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2019 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.214 ältere Arbeitslose gemeldet.
Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Dezember im Lahn-Dill-Kreis bei 666 Personen und damit um 8 Betroffene oder 1,2 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Dezember 2018 war ein Rückgang von 16 arbeitslosen Schwerbehinderten zu verzeichnen (-2,3 Prozent). Im Jahr 2019 waren jahresdurchschnittlich 686 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.
Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 2.112 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 28 arbeitslose Ausländer weniger als im November (-1,3 Prozent) sowie 117 weniger (-5,2 Prozent) weniger als im November letzten Jahres. Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren 2.209 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.
Der Zugang gemeldeter Arbeitsstellen lag in diesem Monat erneut unter dem Vorjahresniveau. 404 Vermittlungsaufträge bedeuten ein Minus von 31 Stellen oder 7,1 Prozent gegenüber Dezember 2018. 2019 wurden insgesamt 5.605 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. © Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar