
Der Arbeitskreis Raumordnung, Wirtschaft und Verkehr der CDU-Kreistagsfraktion ist zum Thema ÖPNV mit Limburgs Erstem Stadtrat Michael Stanke zusammengetroffen. Elke Fehr, Vorsitzende des Arbeitskreises und gleichzeitig Stadträtin in Limburg, hatte die Veranstaltung im Vorfeld organisiert und konnte neben den Arbeitskreismitgliedern den Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion Christian Wendel, den Landtagsabgeordneten a. D. Helmut Peuser sowie als Gast den heimischen Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch begrüßen.
In seinen Ausführungen ging der 1. Stadtrat Michael Stanke zunächst auf die Stadtlinie ein, die seit fast 48 Jahren in Limburg existiert. „Im Jahr 2021 können wir somit das 50jährige Jubiläum feiern“, freut sich Stanke, der gleichzeitig auch der Betriebsleiter der Stadtlinie ist. Die Stadtlinie ist ein Erfolgsmodell, das über die Jahre immer weiter entwickelt und verbessert wurde. Seit Dezember 2018 sind alle Limburger Stadtteile und das ICE-Gebiet mit einer einstündigen Vertaktung angebunden.
Mit der Einführung des Anrufsammeltaxis (AST) wurde das Angebot der Stadtlinie auch auf die Abendstunden hin erweitert. „Seit dem Beginn im Jahr 2015 hat sich die Nachfrage und Akzeptanz immer mehr gesteigert. Im Juni dieses Jahres haben wir mit rund 3.000 beförderten Personen einen vorläufigen Rekord erreicht“, so Stanke. Diese hervorragende Entwicklung sei auch durch einige Neuerungen erreicht worden. Zu diesen Verbesserungen gehören nahezu variable Abfahrtszeiten, die bessere Vertaktung, Vorbestellzeiten von nur noch 30-Minuten vor Fahrtbeginn anstatt 60 Minuten, Verzicht auf den sogenannten AST-Zuschlag sowie die kostenfreie Nutzung für Inhaber von Zeitkarten (bspw. Schülertickets, Jobtickets). Aus Sicht von Michael Stanke könnte das Konzept des Anrufsammeltaxis auch regional gedacht werden, in Richtung angrenzender Städte und Gemeinden des Landkreises sowie nach Rhein-Lahn. „Wir führen hierzu erste Gespräche mit Bürgermeistern, die auf die Stadt Limburg zugekommen sind“, so der 1. Stadtrat. CDU-Fraktionschef Christian Wendel begrüßt diese Initiative sehr. „Der Bedarf, nicht nur bis in die Limburger Stadtteile fahren zu können, sondern auch in die angrenzenden Städte und Gemeinden ist zweifellos gegeben. Dies wäre ein wichtiger Beitrag für die weitere Optimierung des ÖPNV in unserer Heimat“, so Wendel.
Die Arbeitskreismitglieder fragten Michael Stanke abschließend, was aus seiner Sicht den ÖPNV der Zukunft ausmache. „Regional denken, Querbeziehungen und Ringlinien schaffen und Tangentenhaltestellen durch einen innovativen Mobilitätsmix ansteuern lassen“, so bringt es der ÖPNV-Experte Stanke auf den Punkt. Zu dem innovativen Mix könnten Kleinbusse, Carsharing, Fahrräder, Radsharing und private PKW´s (Park & Ride) gehören.
Dass Limburgs Erster Stadtrat ein ausgewiesener ÖPNV-Fachmann ist, hat er nicht nur mit der Idee und Einführung des Anrufsammeltaxis in Limburg gezeigt. Mit einem gleichnamigen Fachartikel hat er kürzlich das Konzept in einer überregionalen Behördenzeitschrift vorgestellt und so in der Fachwelt sicher eine erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema auch in anderen Kommunen erreicht. Die CDU-Kreistagsfraktion dankte ihm jedenfalls herzlich für den hochinteressanten Einblick und vereinbarte einen weiterhin intensiven Austausch zu diesem wichtigen Zukunftsthema. © Tarik Cinar / CDU-Limburg-Weilburg